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Palmöl bedroht auch Afrika

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Es gibt Studien, die einschätzen, dass man die Anpflanzung dieser Bäume bis zum Jahr 2050 vervierfachen muss, um den Weltbedarf zu stilllen. Das stellt ein schwerwiegendes Problem für das Überleben von vielen Primantenarten dar.
Palmöl bedroht auch Afrika
Eugenio Fernández Suárez

Geschrieben und geprüft von dem Tierarzt Eugenio Fernández Suárez

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Palmöl ist in unzähligen Produkten enthalten, bedroht jedoch unsere Gesundheit und auch die Umwelt.

Es ist bekannt dafür, die Abholzung indonesischer Wälder verursacht zu haben, doch jetzt ist es auch bis nach Afrika vorgedrungen.

Die Gefahren von Palmöl

Wir sprechen hier von der am häufigsten benutzten Pflanzenölart, denn man verwendet Palmöl nicht nur in Lebensmitteln, sondern auch für Kosmetika und Reinigungsprodukte.

Das Öl stammt von der afrikanischen Palme, auch wenn 85% der Plantagen sich in Südostasien befinden.

Die Monokultur bedroht viele Tierarten wie den Orang-Utan, Tiger oder Elefanten, weshalb die Gesellschaft alarmiert ist. Außerdem könnte Palmöl ebenfalls für die menschliche Gesundheit schädlich sein.

Palmöl bedroht aber nicht nur die asiatische Tierwelt. In den letzten Jahren breitete sich die Monokultur auch auf dem ursprünglichen Kontinent der Pflanze aus, um den internationalen Bedarf zu decken.

Hunderte von Quadratkilometern von Urwald werden verbrannt, um Platz für die Plantagen zu schaffen. Dabei wird dann nur eine Pflanzenart gezüchtet, weshalb die Plantagen kaum Lebensraum für andere Spezies bieten und keinen ökologischen Wert darstellen.

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Afrika, das nächste Ziel des Palmöls

Die Gesellschaft scheint sich der Gefahren und Auswirkungen des Palmöls zwar immer bewusster zu werden, doch neueste Studien schätzen, dass man die Anpflanzung bis 2050 vervierfachen muss, um dem momentanen Bedarf nachzukommen.

Diese Ausbreitung findet dann hauptsächlich auf dem afrikanischen Kontinent statt. Eine Studie der Universität von Clark warnt jedoch davor, dass wir das Überleben der afrikanischen Primaten nicht mehr sichern können, sollte die Prognose sich in die Tat umsetzen.

In den letzten Monaten hat sich schon herausgestellt, wie kommerzielle Interessen das Leben dieser Tiere beeinträchtigen. Man braucht sich nur den Fall des Berggorillas ansehen.

Laut dieser Studie werden fast 200 Primatenspezies durch die Ausbreitung von Palmölplantagen beeinträchtigt. Die Forscher stellten aber auch fest, dass nur 9% des afrikanischen Kontinents brauchbar für die Anpflanzung seien.

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Ist es nur das Palmöl?

Viele Unternehmen wechseln Palmöl schon durch andere Produkte aus, damit ihr Geschäft nicht leidet, weil Menschen das Öl aufgrund der Bilder mit sterbenden Orang-Utans vermeiden.

Doch auch die alternativen Produkte sind oft umweltschädlich und ungesund, wie beispielsweise andere Öle, die Abholzung auslösen.

Verarbeitete Lebensmittel enthalten am meisten diese schädlichen Produkte und man findet sie unter Dutzenden von anderen Zutaten darin versteckt.

Doch auch Fleisch- und sogar Pflanzenprodukte, wie beispielsweise die Avocado oder Erdbeere, können aufgrund von Monokultur eine wahrhaftige Umweltbedrohung darstellen.

Deshalb liegt das Problem nicht nur beim Palmöl. Möchten wir uns umweltschonender ernähren, so ist es am besten, wenn wir auf frische, lokal angebaute Produkte zurückgreifen. Damit schädigen wir unserem Planeten am wenigsten.

Palmöl gilt als eines der am wenigsten nachhaltigen Produkte, da man zuerst Wälder verbrennen muss, um es anzupflanzen.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


Strona, G., Stringer, S. D., Vieilledent, G., Szantoi, Z., Garcia-Ulloa, J., & Wich, S. A. (2018). Small room for compromise between oil palm cultivation and primate conservation in Africa. Proceedings of the National Academy of Sciences, 201804775.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.