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Kordektomie: Verstümmelung von Hunden

3 Minuten
Die Kordektomie ist eine Verstümmelung an Hunden, die bis vor kurzem häufig ohne jegliche Skrupel durchgeführt wurde. Alles Wissenswerte zu diesem Thema!
Kordektomie: Verstümmelung von Hunden
Juan Pedro Vazquez Espeso

Geschrieben und geprüft von dem Tierarzt Juan Pedro Vazquez Espeso

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

In Bezug auf das Wohlbefinden und die Misshandlung von Tieren haben wir uns als Gesellschaft stark weiterentwickelt. Dennoch war es bis vor kurzem nicht ungewöhnlich, dass Haustieren der Schwanz abgeschnitten, die Ohren kupiert oder eine Kordektomie durchgeführt wurde.

Zum Glück hat sich dieser Trend geändert und derartige Eingriffe wurden verboten, wenn auch mit Ausnahmen. Wir werden später noch darauf eingehen.

Von all diesen moralisch und ethisch sehr zweifelhaften Eingriffen werden wir uns heute auf die bereits erwähnte Kordektomie konzentrieren.

Kordektomie bei Hunden

Bei diesem Eingriff werden die Stimmbänder des Hundes chirurgisch entfernt, um Heulen, Bellen und andere Lautäußerungen zu verhindern. Diese Methode ist momentan unter anderem auch in Spanien verboten.

Im Jahre 1997 wurde in Spanien das Gesetz zum Schutz von Haustieren geändert. Im Rahmen dieser Reform wurden verschiedene Aspekte im Zusammenhang mit dem Wohlbefinden von Haustieren und der Praxis von Tierkliniken berücksichtigt.

Einer der behandelten Punkte war notwendigerweise die Praxis von Verstümmelungen.

Es wurden jedoch einige Ausnahmen festgelegt, sofern der Zweck dieser Eingriffe therapeutisch oder kurativ ist. Falls ein Besitzer eine Kordektomie beantragt oder vorschlägt, sind die folgenden Anweisungen zu beachten:

  • Als erstes muss der Tierarzt gründlich überprüfen, ob ein solcher Eingriff notwendig ist und ob dieser streng medizinischen Kriterien entspricht, wie zum Beispiel Tumore oder Infektionen.
  • Wenn es keinerlei medizinische Rechtfertigung für eine Kordektomie gibt, die kurativ oder therapeutisch wäre, ist sie strengstens verboten. Es muss betont werden, dass die Nichtbeachtung zwingend eine Straftat darstellt.
  • Besteht dagegen eine therapeutische oder kurative Notwenigkeit, ist die Kordektomie erlaubt. Der Eingriff wird unter Vollnarkose und unter strengen hygienischen Bedingungen vorgenommen.
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Kordektomie, um Bellen zu verhindern

Leider waren die meisten der durchgeführten Kordektomien dazu gedacht, den Hund am Bellen zu hindern. Die Notwendigkeit, die Stimmbänder aus medizinischen Gründen chirurgisch zu entfernen, ist fast anekdotisch. Solche Komplikationen können zwar auftreten, allerdings sind sie sehr selten.

Andererseits wurden und werden leider immer noch viele dieser Eingriffe von unqualifizierten Personen durchgeführt.

Dies ist bei jeder Art von ästhetischer Verstümmelung inakzeptabel, aber im Falle der Kordektomie ist es besonders verwerflich. Dieser Eingriff kann schlimme Nebenwirkungen haben, die die Gesundheit des Tieres gefährden.

Eine notwendige Überlegung

Es ist schwierig, über ein so strittiges Thema zu sprechen, ohne sich von der eigenen Moral und Berufsethik mitreißen zu lassen. Tierärzte erleben im Laufe ihrer Karriere immer wieder Fälle, in denen Personen einen solchen Eingriff verlangen. Aber es gibt stets auch andere wirkungsvolle Alternativen.

Jeder Tierarzt kann verstehen, dass es schwierige Umstände gibt. Es gibt Hunde, die schwer zu trainieren und zu erziehen sind, traumatisierte Tiere oder solche mit komplizierten Angststörungen.

Oder es gibt heikle Situationen zu Hause, wie zum Beispiel empfindliche Nachbarn oder Familienmitglieder, die das Bellen des Hundes nicht ertragen können.

In jedem Fall gibt es immer alternative Methoden, die viel weniger gravierend und ohne so schreckliche Nebenwirkungen sind. Oft ist es nicht angebracht, Tiere zu vermenschlichen, aber in diesem Fall ist es wichtig, die Ernsthaftigkeit dieses Eingriffs zu verstehen.

Wir sind davon überzeugt, dass es all unsere Leser schrecklich finden würden, einem Kind die Stimmbänder durchzuschneiden, damit es nachts nicht mehr schreit. Genauso sollte dieses Vorgehen auch bei Tieren verurteilt werden.

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Hunde haben ein komplexes Kommunikationssystem, zu dem auch Lautäußerungen gehören. Wenn man bei diesen Tieren eine Kordektomie durchführt, wird nicht nur das Bellen des Hundes verhindert, sondern es wird auch die Fähigkeit der verbalen Kommunikation mit anderen Artgenossen und den Menschen gekappt.

Dies kann langfristig zu schwerwiegenderen Problemen wie zum Beispiel Aggressionen oder anderen Verhaltensproblemen führen.

Abschließende Bemerkung

Und schließlich muss man daran erinnern, dass sich alle Tierärzte um das Wohlergehen der Tiere kümmern und dass natürlich auch jeder Hundebesitzer diese Verantwortung trägt.

Wenn du dich irgendwann in einer ähnlichen Situation wie der beschriebenen befindest, raten wir dir dringend, zu deinem Tierarzt zu gehen. Mit ihm kannst du alle möglichen Lösungen besprechen, um das Bellen deines Hundes zu verhindern, ohne auf diese Methode zurückgreifen zu müssen.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.