Umzug nach Deutschland: So klappt es mit dem Haustier!
Ein Umzug aus dem Ausland nach Deutschland erfordert mit Haustieren Zeit, einige Vorbereitungen und die Beachtung spezieller Regelungen. Das Ziel dabei sollte sein, dem Tier unnötigen Stress zu ersparen und sicherzustellen, dass es ohne langfristige Schäden oder Traumata in sein neues Zuhause gelangt.
Eine Checkliste, auf der du die wichtigsten Schritte und Auflagen abhaken kannst, hilft dir, den Umzug nach Deutschland mit Haustier & Co. vorzubereiten. So kannst du sicher sein, dass dein pelziger, gefiederter oder geschuppter Begleiter dem neuen Zuhause ebenso freudig entgegensieht wie du selbst.
Erlaubnis vom Vermieter
Bevor du umziehst, ist es entscheidend, eine schriftliche Zustimmung des Vermieters für die Haltung deines Haustieres zu erhalten. In Deutschland besteht die Regelung, dass Mietverträge bei unerlaubter Tierhaltung vorzeitig gekündigt werden können.
Wenn du zum Beispiel auf der Suche nach einer haustierfreundlichen Mietwohnung oder einem Mietshaus in Flensburg und Umgebung bist, gibt es Anbieter, die dir dabei behilflich sind und dir eine umfassende Auswahl an Immobilien offerieren. Du kannst bereits vor deinem Einzug direkt mit deinem zukünftigen Vermieter sprechen und alle Details und Fragen klären, um das ideale Zuhause für dich und deinen tierischen Begleiter zu finden.
Um sicherzugehen, dass dein Haustier willkommen ist, achte darauf, dass der Mietvertrag eine explizite Haustierklausel enthält. Solltest du bereits einen Vertrag unterschrieben haben, der generell Tiere verbietet, hängt alles von deinem Verhandlungsgeschick und den individuellen Bedingungen des Vermieters ab.
Ein großer Schäferhund ist in einer kleinen Wohnung möglicherweise nicht gestattet, doch vielleicht hat der Vermieter nichts gegen eine Katze oder ein Kaninchen. Eine nachträgliche E-Mail oder schriftliche Autorisierung des Vermieters ist ausreichend, sollte es in deinem Mietvertrag keinen Hinweis zum Thema Haustierhaltung geben.
Reisedokumente und Mikrochip
Für Hunde, Katzen und Frettchen ist ein EU-Heimtierausweis erforderlich. Dieser dokumentiert alle notwendigen Impfungen und Behandlungen des Tieres.
Alle Tiere müssen mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein, der den aktuellen ISO-Normen entspricht. Der Mikrochip enthält eine eindeutige Identifikationsnummer, die mit den Informationen des Besitzers in einer zentralen Datenbank verknüpft ist. Sollte das Tier verloren gehen oder entlaufen, kann ein Tierarzt oder ein Tierheim den Chip mit einem speziellen Lesegerät abrufen und so den Besitzer ausfindig machen. Im Streitfall kann der Mikrochip auch als Beweis für das Eigentum an einem Tier dienen.
Tollwutimpfung
Eine gültige Tollwutimpfung ist zwingend notwendig. Sie muss mindestens 21 Tage vor der Einreise durchgeführt werden, darf aber nicht älter als zwölf Monate sein. Die Impfung muss nach der Anbringung des Mikrochips erfolgt sein, um sicherzustellen, dass die Daten in einer internationalen Datenbank erfasst sind.
Für Tiere aus Ländern, die nicht als tollwutfrei gelten, ist Geduld gefragt. Ein erforderlicher Tollwutantikörpertest für Hunde und Katzen muss zuvor in einem EU-anerkannten Labor durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Tollwutimpfung wirksam ist. Bedenke jedoch, dass nicht jedes Land solch ein Labor besitzt. Erst 30 Tage nach der Tollwutimpfung kann die Blutprobe entnommen werden.
Wenn du also planst, ein Tier aus einem Drittland nach Deutschland zu bringen, solltest du dich vorher bei den zuständigen Behörden informieren. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft oder das lokale Veterinäramt an deinem zukünftigen Wohnort können diesbezüglich hilfreiche Auskünfte geben.
Tiere, die aus Ländern außerhalb der EU eingeführt werden, müssen daher oft auch bei der Ankunft in Deutschland eine Quarantäne durchlaufen, deren Länge von der Tollwut-Situation im Herkunftsland abhängt. Während dieser Zeit wird das Tier mehrfach untersucht, um sicherzustellen, dass es keine Anzeichen einer Krankheit zeigt. In einigen Fällen können Tiere auch bereits im neuen Zuhause unter bestimmten Auflagen und mit regelmäßigen Tierarztbesuchen in Quarantäne gehalten werden.
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Anmeldung und Ausweispflicht für Hunde in Deutschland
In Deutschland ist die Anmeldung von Hunden und die Zahlung einer Hundesteuer in allen Gemeinden Pflicht. Informiere dich daher bereits vor der Ankunft über lokale Bestimmungen. Für das Gassigehen stehen in vielen Gegenden Hundekotstationen bereit, wo es Tüten zur Entsorgung gibt. Obwohl jede Gemeinde individuelle Regelungen hat, ist das Liegenlassen von Hundekot praktisch überall verboten. Bei Verstößen drohen Bußgelder.
Einige Bundesländer haben auch Beschränkungen und Auflagen für sogenannte “Listenhunde” (Hunde bestimmter Rassen). Informiere dich daher vorher beim Bürgeramt deiner neuen Gemeinde, ob dies für deinen Hund zutrifft.
Checkliste für die Haltung von Hunden & Co. in Deutschland
- Die Tierschutz-Hundeverordnung (TierSchHuV) regelt die artgerechte Haltung von Haustieren.
- Hundehalter haften bei Schäden durch ihren Hund (§ 833 BGB).
- Je nach Bundesland gelten unterschiedliche Regeln, z.B. in Bezug auf Leinen- und Maulkorbpflicht und Bestimmungen für Listenhunde.
- Hunde müssen bei der Gemeinde angemeldet werden.
- Die Hundesteuer variiert zwischen 10 und 170 Euro.
- Die Steuermarke muss bei Kontrollen vorgezeigt werden.
- Hundekot ist von den Straßen und Gehwegen zu entfernen.
- Achtung: Jäger dürfen auf wildernde Hunde schießen.
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Anmeldung und Haltung von exotischen Tieren
In Deutschland sind die Haltungsbedingungen für exotische Tiere streng und hängen von der Art des Tieres, seiner Größe und potenziellen Gefahr für Menschen ab. Es gibt bestimmte exotische Tiere, die in Deutschland ohne spezielle Genehmigung gehalten werden dürfen, während andere entweder streng reguliert sind oder deren Haltung gänzlich verboten ist.
Schlangen: Die Haltung von Schlangen ist in Deutschland nicht generell verboten, aber es gibt Vorschriften, die beachtet werden müssen. Wenn die Schlange als potenziell gefährlich eingestuft wird (z. B. bestimmte Giftschlangen), kann eine spezielle Genehmigung erforderlich sein. Darüber hinaus müssen Halter sicherstellen, dass die Schlange sicher und artgerecht untergebracht ist.
Wildkatzen und Großkatzen: Die Haltung von Wildkatzen, insbesondere von Großkatzen wie Löwen, Tigern oder Leoparden, ist in Deutschland stark reguliert und in vielen Fällen verboten, es sei denn, es liegt eine besondere Genehmigung vor. Diese Genehmigungen werden nur an Institutionen wie Zoos oder an Personen mit nachgewiesener Erfahrung in der Haltung und Pflege solcher Tiere vergeben.
Raubvögel wie Falken oder Eulen: In Deutschland ist die Beizjagd, die Jagd mit Raubvögeln, erlaubt, jedoch nur für Personen mit einem gültigen Jagdschein und einer Beizjagd-Genehmigung. Zudem besteht eine Meldepflicht für den Besitz, den Kauf und den Verkauf von Raubvögeln. Interessierte müssen in der Regel eine Falknerprüfung ablegen, um die erforderliche Sachkunde nachzuweisen.
Diese exotischen Tiere kannst du in Deutschland generell ohne spezielle Genehmigung halten:
- Reptilien: Geckos, nicht giftige Schlangen, Schildkröten, einige Chamäleonarten und Leguane
- Vögel: Papageien, Agaporniden, Kanarienvögel
- Fische: Neonsalmler, Guppies, Diskusfische
- Kleintiere: Chinchillas, Degus, einige Hamsterarten
- Amphibien: bestimmte Frösche, Molche, Salamander
Bei Zweifeln ist es ratsam, sich vor der Einreise nach Deutschland mit einem exotischen Tier gründlich bei den zuständigen Behörden, wie dem Ordnungsamt der Gemeinde, zu informieren.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.