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Phasmiden, erstaunliche Meister der Tarnung

4 Minuten
Die Welt der Insekten ist voller Miniatur-Kuriositäten. Einige dieser wundersamen Wesen sind wahre Meister darin, sich zu verstecken und sich zu tarnen. Erfahre mehr über diese erstaunlichen Insekten!
Phasmiden, erstaunliche Meister der Tarnung
Érica Terrón González

Geschrieben und geprüft von der Tierärztin Érica Terrón González

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Phasmiden sind Tiere, die die Tarnung und Nachahmung meisterhaft beherrschen. Der Begriff „Phasmiden“ teilt seine Ursprünge mit dem Wort „Gespenst; er stammt aus dem Altgriechischen (phasma) und lässt sich mit „Erscheinung“ oder „Geist“ übersetzen, daher werden diese Insekten auch als Gespenstschrecken bezeichnet.

Angesichts ihres Namens und ihrer Fähigkeiten lohnt es sich zu fragen: Ist die Tarnung ihr einziges Überlebensmittel? Und wie gehen sie vor, um sich so effektiv zu tarnen?

Die Meister der Tarnung unter den Insekten

Während die Phasmiden früher noch in die Ordnung der Orthoptera (Heuschrecken und Grillen) eingeordnet wurden, haben sie heutzutage ihre eigene Ordnung, die der Phasmiden. Wir kennen sie gemeinhin als „Stabheuschrecken“ oder „Blattinsekten“ und sie bilden eine Gruppe von mehr als 3.000 Arten. Die meisten Arten sind in den Tropen beheimatet, obwohl es auch einige gibt, die in gemäßigten Klimazonen leben.

Phasmiden: Warum beherrschen sie die Tarnung so hervorragend?

Einige Leute nennen sie auch “Simulator-Insekten”, da sie sich in die Landschaft einfügen können. Sie tun dies, indem sie ihre Farben, Formen und Verhaltensweisen anpassen, sodass sie für die Sinne anderer Tiere unbemerkt bleiben.

Darüber hinaus sind die meisten von ihnen nachtaktiv und bleiben tagsüber still. Dies macht es noch schwieriger, sie zu entdecken.

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Dank dieser Mechanismen sind sie in der Lage, mit der sie umgebenden Vegetation zu verschmelzen und schaffen es, sich weitestgehend vor ihren Fressfeinden zu verbergen.

Darüber hinaus verfügen sie über weitere Verteidigungsfähigkeiten gegenüber ihren Feinden. Zum Beispiel haben einige von ihnen leuchtend farbige Strukturen auf ihren Flügeln, die ihnen einen gewissen bedrohlichen Aspekt verleihen können.

Werden sie dennoch von einem Feind entdeckt, können sie auf Thanatose zurückgreifen – also auf die Technik, sich tot zu stellen. Dadurch sind sie für Feinde weniger attraktiv, da diese glauben, dass die Gefahr besteht, krank zu werden, wenn sie das Insekt fressen.

Andererseits können sie als letzten Ausweg auch einige ihrer Gliedmaßen abtrennen, falls ein Tier dennoch einem Fressfeind zum Opfer fällt. Wie du siehst, geht es somit nicht nur um die Tarnung der Insekten, sondern auch um erstklassige Überlebensfähigkeiten!

Sind alle Simulator-Insekten gleich?

Nein, nicht alle Simulator-Insekten sind gleich. Tatsächlich sind drei verschiedene Typen bekannt:

  • Stabheuschrecken. Sie haben einen länglichen und zylindrischen Körper und ähneln kleinen Zweigen, sowohl in ihrer Farbe als auch in ihrer Form.
  • Blattinsekten. Hierbei handelt es sich um breitbauchige, flache Insekten mit flächigen Erweiterungen an den Beinen, die in ihrer Farbe und Form Blättern ähneln.
  • Rindeninsekten. Diese Insekten haben robuste Körper und einige von ihnen verfügen über Beulen in Form kleiner Stacheln, die ihnen ein baumartiges Relief verleihen.

Darüber hinaus ist die Variabilität der Arten so groß, dass sich unter den Phasmiden die schwersten Insekten der Welt (Heteropteryx dilatata) und auch die größten (Phobaeticus chani) befinden.

Die Phasmiden der Iberischen Halbinsel

Leptynia hispanica ist die iberische Stabheuschrecke schlechthin und im erwachsenen Stadium nicht länger als 5 cm. Ihr Körper ist in Längsrichtung von einer weißen Linie auf grünem oder bräunlich-grauem Hintergrund durchzogen.

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Ihr Lebensraum umfasst die meisten Mittelmeerländer, da sich hier ihre Nahrungsquelle befindet, der Besenginster.

Eine andere Gattung, die ebenfalls auf der Iberischen Halbinsel beheimatet ist, ist die Spanische Stabschrecke (Pijnackeria hispanica), die auch im Südosten Frankreichs verbreitet ist. Es handelt sich um grünlich gefärbte Stabheuschrecken, die in ihrer Größe etwas kleiner als die zuvor erwähnten sind.

Ein Sonderfall unter den Phasmiden

Die meisten Phasmidenarten pflanzen sich sexuell fort, obwohl in einigen Fällen auch Parthenogenese vorkommen kann. Dies ist jedoch nicht die Norm, da dies eine Abnahme der genetischen Variabilität der Art bedeutet.

Dennoch gibt es eine Stabheuschrecke, die sich seit einer Million Jahren nicht mehr sexuell fortgepflanzt hat. Dabei handelt es sich um die Timema-Stabschrecke (Timema dorotheae).

Wissenschaftler der Simon Fraser University in Kanada haben ihre DNA untersucht und eine lange Geschichte der ungeschlechtlichen Fortpflanzung bei dieser Art entdeckt. Diese Stabheuschrecken können selbst genetische Klone erzeugen und so Nachkommen hervorbringen. Faszinierend, oder?

Die ungeschlechtliche Fortpflanzung hat den Vorteil, dass sie ein schnelles Populationswachstum ermöglicht. Der größte Nachteil ist jedoch, dass es sich um identische Klone handelt. Daher sind auch die Gene identisch und infolgedessen findet keine Evolution statt.

Meister der Tarnung: unverzichtbar für die Artenvielfalt

Tiere, die die Kunst der Tarnung beherrschen, ziehen häufig die Aufmerksamkeit von Tierexperten auf sich. Dies liegt zum einen an der Neugier, die sie erzeugen, und zum anderen auch an ihren erstaunlichen Eigenschaften. Sie sind in der Natur nur schwer zu entdecken, was es wiederum schwierig macht, sie zu untersuchen und zu identifizieren. Infolgedessen ist Insektentarnung auch heute noch häufig Gegenstand zahlreicher Studien, wobei viele dieser Informationen bereits verfügbar sind.

Es ist sicherlich wichtig, das Interesse und die Neugier an diesen und an anderen Insekten bei jungen Menschen zu fördern, da es sich um Tiere handelt, die zu Unrecht einen schlechten Ruf haben. Wir realisieren nicht, dass wir durch ihren Schutz und ihre Pflege dazu beitragen, den Planeten und seine Artenvielfalt am Leben zu erhalten.

Wir hoffen, dass wir mit diesem Artikel deine Neugier an diesen erstaunlichen Tieren geweckt haben, die unsere schöne Welt mit uns teilen.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


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Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.