Weißbauchpapageien: Alles Wissenswerte!
Geprüft und freigegeben von dem Biologen Samuel Sanchez
Weißbauchpapageien sind Vögel, die zur Gattung der Pionites gehören und ein sehr attraktives Äußeres haben. Die Gattung umfasst zwei Arten, die sich durch die Farben an Kopf und Bauch unterscheiden. Dank ihrer geringen Größe werden sie meist als Haustiere gehalten, da sie zudem auch sehr pflegeleicht sind.
Es handelt sich um sehr intelligente Vögel mit einem einzigartigen, auffälligen Verhalten. Darüber hinaus sind sie nicht so laut wie gewöhnliche Papageien. Daher ist jede der beiden Weißbauchpapageien-Arten, in Südamerika auch Caiques genannt, eine ideale Wahl für alle, die einen farbenfrohen, verspielten und lustigen Vogel haben möchten, der nicht sehr abhängig von seinem Besitzer ist. In unserem heutigen Artikel erfährst du alles Wissenswerte über diese schönen Tiere.
Lebensraum der Weißbauchpapageien
Das Verbreitungsgebiet der Weißbauchpapageien erstreckt sich über Guyana, Südkolumbien, Nordvenezuela und einen großen Teil Brasiliens. In diesen Ländern leben unzählige Grünzügelpapageien (Pionites melanocephalus), während du in Südecuador, Nordperu und Bolivien viele Rostkappenpapageien (Pionites leucogaster) finden wirst.
Die Grünzügelpapageien bewohnen den nördlichen Teil des Amazonas. Die Rostkappenpapageien hingegen bevorzugen die tiefer gelegenen Gebiete südlich desselben Flusses. Aufgrund ihrer geringen Flugfähigkeit ist es unwahrscheinlich, dass man in anderen Regionen, die an das Flussbett grenzen, weitere Populationen findet. Weißbauchpapageien leben also ausschließlich im Amazonasbecken.
Weißbauchpapageien haben einen kleinen, aber schweren Körper und ihre kurzen Flügel verhindern, dass sie lange Strecken zurücklegen. Folglich können sie ihren natürlichen Lebensraum nicht ausdehnen.
Physische Merkmale
Weißbauchpapageien sind relativ klein, ihr Körper ist nur etwa 23 bis 25 Zentimeter lang. Wie wir oben bereits erwähnt haben, umfasst die Gattung Pionites nur zwei Arten. Beide zeichnen sich durch die Farben ihres Gefieders aus. Beim Grünzügelpapagei sind die Oberschenkel und der untere Teil des Schwanzes orange und sein Bauch ist weiß.
Im Gegensatz dazu haben Rostkappenpapageien einen orangefarbenen Kopf, während die Oberschenkel und der untere Teil des Schwanzes gelb gefärbt sind. Außerdem ist ihr Nacken etwas blasser und ihr Bauch (obwohl er ebenfalls weiß ist, wie der Name der Gattung schon andeutet) hat manchmal auch eine gelbliche Färbung. Darüber hinaus sind die Flügel beider Arten normalerweise grün.
Bei beiden Arten haben Jungvögel eine kräftige Gelbfärbung des Bauches, die nach und nach heller wird.
Obwohl Weißbauchpapageien ein unterschiedlich gefärbtes Gefieder haben, gibt es bei dieser Gattung keinen Geschlechtsdimorphismus. Die Männchen und Weibchen gleichen sich körperlich. Dennoch kannst du das Geschlecht dieser Vögel durch Beobachtung herausfinden. Denn die Weibchen sind normalerweise etwas kleiner als die Männchen. Allerdings ist dies nicht immer der Fall, daher empfiehlt sich die Geschlechtsbestimmung anhand der DNA.
Verhalten von Weißbauchpapageien
Weißbauchpapageien sind lustige Vögel mit einem hohen Maß an Geselligkeit. Daher sind sie auch als Haustiere sehr beliebt (insbesondere Grünzügelpapageien), obwohl sie ziemlich laut sein können. Diese Vögel haben ein hohes, durchdringendes Kreischen, das sie im Morgengrauen und in den Abendstunden von sich geben.
Einige Züchter empfehlen die Anschaffung eines Paares, da bei einem einzelnen Exemplar die Gefahr besteht, dass das Tier eine starke Abhängigkeit von seinem Besitzer entwickelt. Außerdem wurde beobachtet, dass Weißbauchpapageien einen eigenartigen Duft abgeben, der mit Geruch von Pappe vergleichbar ist. Die Intensität dieses Aromas hängt von der Ernährung des Vogels, seiner Genetik oder seinem emotionalen Zustand ab.
Ernährung der Weißbauchpapageien
Weißbauchpapageien sind sehr gefräßige Vögel. Daher können sie im Vergleich zu anderen größeren Vögeln wesentlich mehr fressen. Sie haben einen sehr hohen Stoffwechsel, sind also sehr aktiv und benötigen dementsprechend viel Nahrung.
Dennoch neigen diese Vögel interessanterweise nicht zu Fettleibigkeit und sie haben auch keine besonderen Ernährungsbedürfnisse. Im Gegenteil, ihre Ernährung ist sehr einfach und basiert in Gefangenschaft auf Früchten wie Äpfeln, Orangen und Trauben. Außerdem lieben diese Papageien auch Sonnenblumenkerne, Weizen, Vogel- und Hanfsamen.
Allerdings fressen Weißbauchpapageien in freier Wildbahn keine Früchte, da sie die Früchte lediglich auspressen und den Saft daraus extrahieren. Obwohl ihre Ernährung nicht komplex ist, solltest du dir darüber bewusst sein, dass du sie regelmäßig mit großen Mengen an Futter versorgen musst. Obwohl diese Vögel eigentlich tagaktiv sind, fressen einige Weißbauchpapageien auch nachts.
Fortpflanzung
Was die Fortpflanzung dieser Vögel betrifft, lässt sich Folgendes sagen. Die Balzzeit variiert je nach dem Territorium, in dem sie leben. In Venezuela beginnt sie Mitte April, während die Balz bei den in Surinam lebenden Weißbauchpapageien im Oktober stattfindet. Die Weibchen legen im Durchschnitt etwa 3 Eier, die 26 Tage lang bebrütet werden, um anschließend zu schlüpfen. Die Lebenserwartung dieser Art beträgt 15 bis 20 Jahre.
Weißbauchpapageien als Haustiere
Diese Vögel brauchen nicht viel Pflege, abgesehen von einem großzügig gestalteten Bereich, in dem sie sich ausreichend bewegen können. Außerdem brauchen sie permanent Futter. Da ihr natürlicher Lebensraum tropisch ist, fühlen sich Weißbauchpapageien bei Temperaturen zwischen 33 °C und 42 °C sehr wohl. Extreme Kälte vertragen sie hingegen nicht gut. Wenn du Weißbauchpapageien in Europa oder an sehr kalten Orten als Haustiere hältst, musst du daher dafür sorgen, dass sie im Winter einen warmen Ort haben, an dem sie sich aufhalten können.
Der Käfig für diese Vögel sollte mindestens 1,50 Meter lang, 1 Meter hoch und einen weiteren Meter breit sein. Diese Dimensionen sind aufgrund des spielerischen und aktiven Verhaltens der Weißbauchpapageien unbedingt erforderlich. Darüber hinaus sollten die Gitterstäbe nicht mehr als 2 Zentimeter voneinander entfernt sind, da die Vögel andernfalls aus dem Käfig entkommen könnten.
Außerdem solltest du den Weißbauchpapageien Spielzeug in den Käfig geben, damit die Vögel ausreichend Unterhaltung haben. Emotionale Stimulation ist bei diesen Vögeln sehr wichtig.
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Wie du siehst, sind Weißbauchpapageien eine sehr neugierige und aktive Spezies. Ihr schönes Gefieder und ihre geringe Größe machen diesen Vogel zu einem idealen Exemplar für diejenigen, die einen exotischen Vogel als Haustier halten möchten.
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