Haussperling: Ist er vom Aussterben bedroht?

Auch wenn der Haussperling ursprünglich aus Eurasien und Nordafrika stammt, lebt er heutzutage in gemäßigten städtischen Gebieten fast überall auf der Welt.
Haussperling: Ist er vom Aussterben bedroht?
Luz Eduviges Thomas-Romero

Geschrieben und geprüft von der Biochemikerin Luz Eduviges Thomas-Romero.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Der Haussperling (Passer domesticus) ist einer der bekanntesten Stadtvögel. Man sieht ihn in Parks, auf Terrassen, Bürgersteigen und überall dort, wo ein Krümel Brot auf den Boden fällt.

Sein Vertrauen erlaubt es ihm, sich ohne Angst überfüllten Orten zu nähern, und sogar der Hand eines jeden, der ihm etwas zu essen gibt. Aber sobald er hat, was er will, fliegt er in eine sichere Entfernung davon.

Wie erkennt man den Haussperling?

Der Haussperling misst in etwa 14 bis 16 Zentimeter und hat im Allgemeinen einen robusten Körperbau. Sowohl Männchen als auch Weibchen haben rosafarbene Beine. Aber es gibt noch andere Merkmale, anhand derer sie leicht erkannt werden können.

Das Männchen:

  • Das Männchen hat eine graue Krone mit kastanienbraunen Flecken, die die Krone begrenzen. Diese reichen bis zur Wange und zum Hals, die hellgrau gefärbt sind. Zwischen dem Schnabel und den Augen befindet sich ein schwarzer Streifen, der an eine Maske erinnert.
  • Der dicke Schnabel ist grauschwarz und die Beine sind hellbraun.
  • Zur Balzzeit wird sein Schnabel völlig schwarz und im Herbst nimmt er seine braune Farbe wieder an.

Das Weibchen:

  • Das Weibchen hat ein grau geflecktes Gefieder mit einem bräunlichen Farbton auf den Flügeln, der Krone und dem Schwanz.
  • Außerdem hat es einen leichten Streifen zwischen einem braunen Streifen und einer braunen Krone. Der Schnabel des Weibchens ist zur Spitze hin immer gräulich und an der Basis gelblich.
Haussperling Pärchen
Links: männlicher Sperling | Rechts: weiblicher Sperling

Ist der Haussperling eine Plage?

Der Haussperling nutzt als Nahrungsmittel die vom Menschen  produzierten Abfälle und ernährt sich in manchen Gegenden fast ausschließlich davon. Angesichts seiner Abhängigkeit von menschlichen Aktivitäten ist der Vogel daher an unbewohnten Orten sehr selten zu finden.

Grundsätzlich besteht seine Nahrung aus Samen, egal ob wildwachsend oder kultiviert. In ländlichen Gebieten stiehlt er häufig das Futter von Nutztieren, weshalb er nicht besonders beliebt ist.

In der warmen Jahreszeit ernährt sich dieser Vogel von Insekten, hauptsächlich Grashüpfer und Heuschrecken, auf deren Fang er sich spezialisiert hat. Mit diesen Insekten ernährt er seine Jungen.

Der Haussperling spielt eine wichtige ökologische Rolle. Und dies tut er auf eine sehr einfache Weise, indem er seine Nahrung variiert. Während er im Winter Früchte, getrocknete Beeren und Samen frisst, jagt er im Sommer wirbellose Tiere: Käfer, Zikaden, Heuschrecken, Grillen, Blattläuse, Spinnen, Fliegen und Motten.

Experten für die städtische Anpassung

Hausspatzen paaren sich ein Leben lang. Sie sind hingebungsvolle Begleiter und Eltern. Sie haben sich so angepasst, dass sie in jeder erdenklichen Ecke der Stadt leben und nisten können.

In einer Straßenlaterne, auf Klimaanlagen, in Spalten an der Außenseite von Gebäuden, auf Hafenpfählen und zwischen Fenstergittern. In diesen künstlich entstandenen Nischen bauen sie ihre Nester mit trockenem Gras, Federn und Schnüren.

Die Haussperlinge haben das ungewöhnliche Verhalten, in Bereichen mit staubiger Erde zu baden, normalerweise in großen Gruppen. Jeder Vogel erzeugt eine Vertiefung und wirft Staub auf seine Federn, um die Parasiten zu bekämpfen, was ein wenig an das Staubbad des Elefanten erinnert.

Spatz beim Staubbad

Sperlinge, die ursprünglich aus Afrika stammen, haben diese Anpassung des Badens im Staub entwickelt, ohne dabei Wasser zu benutzen.

Modellvogel für wissenschaftliche Studien

Der Haussperling wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einer Art “Modellvogel” für Verhaltens- und ökologische Studien.

Das liegt daran, dass er so zahlreich vertreten ist und daran, dass er sich leicht in Nistkästen fortpflanzen kann. Andere Arten, die neben dem Sperling untersucht werden, sind der Zebrafink, die Felsentaube und die Rotflügel-Amsel.

Heutzutage ist die Art immer noch so weit verbreitet, dass sie im Mittelpunkt mehrerer Forschungsprogramme sowohl in Nordamerika als auch in Europa steht. Der Haussperling war das Objekt zahlreicher wissenschaftlicher Artikel.

Nimmt die Anzahl der Haussperlinge ab?

In Spanien wird der Haussperling als eine landesweit häufig vorkommende Art in städtischen Gebieten beschrieben, wobei die Vögel Höhenlagen zwischen 0 und 1.000 Metern bevorzugen.

Im Allgemeinen hängt die Größe der Populationen mit der durchschnittlichen Frühjahrstemperatur, einer Mindesthöhe und dem Prozentsatz der landwirtschaftlichen Nutzfläche zusammen.

Dagegen ist der starke Rückgang der Haussperlingsbestände in Großbritannien gut dokumentiert.

Bislang geht man davon aus, dass die Ursachen sehr komplex sind und Veränderungen in den landwirtschaftlichen Praktiken mitverantwortlich sind, da sie die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln für diese Vögel verringern.

Darüber hinaus spielen auch die Konkurrenz mit anderen Vögeln, der Verlust von Nistplätzen in Städten und die üblichen Probleme aufgrund der Pestizidnutzung eine wichtige Rolle.


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