Die Geschichte des Dodos: ein ausgestorbener Vogel
Geschrieben und geprüft von der Biologin Ana Díaz Maqueda
Es wurde mehr über die Geschichte des Dodos (Raphus cucullatus) geschrieben als über jeglichen anderen Vogel der Welt.
Leider stammen viele der Daten, die uns heute überliefert sind, von Legenden und Illustrationen ab, die zwar spektakulär sind, aber auch viele Fehler darüber enthalten, worum es sich wirklich bei diesem Tier handelt und wie es zu seinem Aussterben kam.
Die Geschichte des Dodos: körperliches Erscheinungsbild
Der Dodo gehörte zu den Columbiformen Vögeln – zu denen auch die Tauben zählen. Er konnte nicht fliegen und war endemisch auf der Insel Mauritius im Indischen Ozean. Es gibt von der Geschichte des Dodos nur Knochenüberreste, Zeichnungen und Legenden.
Aufgrund der gesammelten Daten glauben die Forscher, dass es sich um einen großen und schweren Vogel handelte. Dodos konnten bis zu einem Meter groß werden und wogen zwischen dreizehn und fünfundzwanzig Kilo.
Ihre Oberschenkelknochen, Schienbeine und Fußwurzeln waren lang, weshalb man davon ausgeht, dass die Dodos enorme, sehr muskulöse Pfoten hatten. Die Knochen der Flügel, die man fand, waren jedoch sehr klein, weshalb man annimmt, dass diese Tiere nicht fliegen konnten.
Die Knochenreste weisen auch darauf hin, dass der Dodo einen großen Schnabel hatte, etwa zwanzig Zentimeter lang. Seine Form zeigt uns, dass es sich um einen Vogel handelt, der sich hauptsächlich von Körnern und Obst ernährte. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sein Lieblingsfutter die Samen des Calvariabaumes (Sideroxylon grandiflorum) waren.
Eine Studie, die im Zoological Journal of the Linnean Society veröffentlicht wurde, hat gezeigt, dass die Dodos einen sehr hoch entwickelten Riechkolben hatten.
Deshalb wissen wir heute, dass die Dodos sehr gut riechen konnte. Das half ihnen vermutlich dabei, Samen zu finden, die tief im Inneren der Erde steckten. Diese gruben sie dann wahrscheinlich mit ihren starken Pfoten aus.
Wie und warum kam es zum Aussterben in der Geschichte des Dodos?
Der Mensch brauchte nicht einmal einhundert Jahre, um den Dodo auszurotten. Seit ihrer Ankunft au der Insel im 16. Jahrhundert haben die Menschen den Dodo und andere Vögel gejagt, die keine natürlichen Feinde hatten. Genau aus diesem Grund hatten sie auch keine Mittel, um sich zu wehren.
Es scheint, als sei der Dodo ein sehr zahmer Vogel gewesen, den man leicht fangen konnte und der keine Angst vor den neuen Mitbewohnern der Insel hatte. Deshalb fiel es den Seeleuten leicht, den Dodo zu jagen, was letztendlich zu seinem Aussterben führte.
Die letzte verlässliche Sichtung dieses Wesens fand im Jahr 1662 statt. Danach kam es zu Berichten von Sichtungen, die sich auf einen ähnlichen und mit dem Dodo leicht zu verwechselnden Vogel beziehen könnten, der Mauritius-Ralle (Aphanapteryx bonasia).
Trotz allem weisen die Statistiken für die Vorhersage über die Wahrscheinlichkeit, dass eine Spezies ausstirbt, die in der Zeitschrift Science veröffentlicht wurden, darauf hin, dass der Dodo vermutlich noch bis zum Jahr 1690 weiter existierte.
Weitere Vogelarten, die sich in derselben Situation befinden
Der Dodo ist nicht der einzige, flugunfähige Vogel, der aufgrund von Menschen ausstarb. Die Liste von Vögeln, die innerhalb weniger als einem Jahrhundert seit ihrem ersten Kontakt mit Menschen ausstarben, umfasst mehr als hundert Arten.
Im Folgenden präsentieren wir dir eine kleine Auswahl von Vogelarten, die aus denselben Gründen wie der Dodo, ausstarben.
- Mauritius-Ralle (Aphanapteryx bonasia)
- Elefantenvogel (Aepyornis maximus)
- Großer Moa der Südinsel (Dinornis robustus)
- Küstenmoa (Euryapteryx curtus)
- Gemeiner Kiwi (Apteryx australis)
- Großer Emu (Dromaius novaehollandiae ater)
- Känguru-Insel-Emu (Dromaius baudinianus)
- Arabischer Strauß (Struthio camelus syriacus)
- Amsterdamente (Anas marecula)
- Nordinsel-Riesengans (Cnemiornis gracilis)
- Riesenalk (Pinguinus impennis)
- Aptornis der Nordinsel (Aptornis otidiformis)
- Hawkins-Ralle (Diaphorapteryx hawkinsi)
- St.-Helena-Ralle (Aphanocrex podarces)
Das Aussterben einer Spezies betrifft nicht nur diesen Organismus. Jede Spezies spielt eine fundamentale Rolle in er globalen Ökologie, egal wie klein sie ist.
Die Konsequenzen von einem so großen Aussterben kann uns alle und jeden, der diesen Planeten bewohnt, betreffen.
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- BirdLife International 2016. Raphus cucullatus. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22690059A93259513.
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- Livezey, B. C. (1993). An ecomorphological review of the dodo (Raphus cucullatus) and solitaire (Pezophaps solitaria), flightless Columbiformes of the Mascarene Islands. Journal of Zoology, 230(2), 247-292.
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