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Der Lebenszyklus des Kolibris

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Der Lebenszyklus des Kolibris ist nicht komplex. Allerdings weist der Kolibri einzigartige Eigenschaften auf, die ihn zu einem beeindruckenden Vogel machen. Erfahre mehr darüber!
Der Lebenszyklus des Kolibris
Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Kolibris gehören zu einer Gruppe von farbenfrohen Vögeln, die in großer Vielzahl den amerikanischen Doppelkontinent bewohnen. Diese kleinen Wesen sind in der Lage, in einer Vielzahl von Ökosystemen zu leben, da sie sich sehr gut an die Umwelt anpassen können. Im Allgemeinen ist der Lebenszyklus der Kolibris nicht sehr komplex, aber er hat beeindruckende charakteristische Merkmale.

Kolibris gehören zur Familie der Trochilidae, zu der etwa 330 Arten zählen. Diese Familie der nektarfressenden Vögel bewohnt so unterschiedliche Orte wie Strände, Küsten, Dschungel, Wälder und Berge, aber auch trockene oder städtische Umgebungen. Lies weiter, um mehr über diese schimmernden Vögel und ihre Lebensweise zu erfahren.

Wie sehen Kolibris aus?

Kolibris sind kleine Vögel, die zwischen 2 und 24 Gramm wiegen und sich durch die Form ihrer Schnäbel und ihre erstaunliche Art zu flattern auszeichnen. Ihre Beine sind so klein, dass sie nicht einmal auf dem Boden laufen können, was bedeutet, dass sie die meiste Zeit ihres Lebens schwebend verbringen. Außerdem haben die meisten von ihnen ein schillerndes Gefieder, das für das Auge äußerst attraktiv ist.

Die Mitglieder dieser Gruppe ernähren sich von Blütennektar. Aus diesem Grund fallen die Schnäbel der Kolibris länglich und dünn aus; sie sind auf einen bestimmten Blütentyp abgestimmt. Deshalb gelten sie auch als hervorragende Bestäuber, da sie während ihrer Mahlzeiten Blüten befruchten und Pollen transportieren.

Diese Vögel zeichnen sich durch ihre außergewöhnlichen Flugfertigkeiten aus: Sie können auf der Stelle fliegen und mit ihren Flügeln sogar seitwärts oder rückwärts fliegen. Um dieses Kunststück zu vollbringen, brauchen sie kräftige Muskeln, die es ihnen ermöglichen, 80 bis 200 Mal pro Sekunde schnell zu flattern. Sie sind die schnellsten Wirbeltiere auf der Erde (bezogen auf ihre Größe ihres Körpers) und erreichen dabei Geschwindigkeiten zwischen 50 und 90 Kilometern pro Stunde.

Die Fähigkeit, mit dieser hohen Frequenz zu flattern, verbraucht große Mengen an Energie. Deshalb hat sich der Stoffwechsel des Kolibris an diese extreme Situation angepasst. Die Geschwindigkeit, mit der der Kolibri seine Nährstoffe verarbeitet, ist so unglaublich schnell, dass jedes Exemplar die Hälfte seines Körpergewichts an Nahrung pro Tag zu sich nehmen muss. Außerdem führt die Geschwindigkeit, mit der er seine Nahrung verstoffwechselt, dazu, dass er Körpertemperaturen von fast 40° C erreicht.

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Der Lebenszyklus des Kolibris: Migration

Einige Arten dieser Gruppe zeigen ein Zugverhalten, bei dem sie große Entfernungen zurücklegen, um im Winter wärmere Gebiete zu erreichen. Diese Wanderungen können für diese Vögel eine große Herausforderung sein, da sie für die Menge an Energie, die sie verbrauchen, große Mengen an Nahrung zu sich nehmen müssen. Wenn der Frühling kommt, fliegen sie zurück in ihr Revier, um mit der Fortpflanzung zu beginnen.

Ein beeindruckendes Beispiel ist der nordamerikanische Fuchskolibri (Selasphorus rufus), der etwa 3.500 Kilometer von Alaska nach Südmexiko zurücklegt. Diese Reisen sind dank der vielen Zwischenstopps möglich, die er auf seiner Reise einlegt.

Fortpflanzung von Kolibris

Die Männchen zeigen in der Regel ein aggressives und territoriales Verhalten, sodass sie nach ihrer Rückkehr von der Wanderung mit anderen konkurrieren, um die Revier-Grenzen festzulegen. Normalerweise kehrt das Männchen der Art ein oder zwei Wochen vor dem Weibchen in das Brutgebiet zurück, um den besten Platz und die meisten Ressourcen für sich zu beanspruchen.

Balz und Paarung

Wenn das Weibchen im Frühjahr von seiner Wanderung zurückkehrt, beginnt die Paarungszeit. Dabei balzt das Männchen auffällig und energisch, indem es in U-Form auf- und abfliegt und dabei sein Gefieder zur Schau stellt. Außerdem gibt es Rufe von sich und schlägt so schnell wie möglich mit den Flügeln, um die Aufmerksamkeit seiner potenziellen Partnerin auf sich zu ziehen.

Das Weibchen seinerseits richtet seine Wahl nach zwei Hauptaspekten aus: den Eigenschaften des Männchens und dem Revier, das es besetzen konnte. Für das Weibchen ist es wichtig, dass die Nahrungsversorgung gesichert ist, da ihr Leben und das ihrer Jungen davon abhängt.

Im Allgemeinen paaren sich diese kleinen Vögel polygam, d.h. das Männchen hat normalerweise mehrere Fortpflanzungspartnerinnen. Aus diesem Grund sind die Aufzucht und der Bau des Nestes größtenteils Aufgabe des Weibchens, was sie dazu veranlasst, bei der Wahl ihres Partners sehr wählerisch zu sein.

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Nestbau

Kolibris sind eierlegende Tiere, die Nester zum Ausbrüten ihrer Eier bauen. Diese Konstruktionen sind je nach Art unterschiedlich groß, die meisten sind jedoch so klein wie ein Golfball. Zum Bau verwenden die Weibchen Zweige, Blätter, Spinnweben, Flechten und Moose. Ebenso wählen sie ihren Standort, entweder in Büschen in Bodennähe oder hoch in Bäumen.

Eiablage, Bebrüten der Eier und Aufzucht der Jungen

Die Anzahl der Eier, die ein Kolibri legen kann, variiert von Art zu Art, aber im Durchschnitt sind es größtenteils zwei Eier pro Nest. Normalerweise beträgt die Brutzeit 18 bis 20 Tage, wobei das Weibchen so lange wie möglich im Nest bleibt.

Die Jungen schlüpfen am Ende der Brutzeit aus den Eiern und die Mutter beginnt damit, sie mit Nektar und Insekten zu füttern. Wie es bei anderen Vögeln auch üblich ist, ernähren die Weibchen ihre Küken durch Wiederkäuen der aufgenommenen Nahrung.

Die kleinen Kolibris bleiben im Nest, bis sie flugfähig sind, was in etwa drei Wochen dauert. Ab dem Augenblick, in dem sie fliegen können, beginnen die Küken, ihr eigenes Futter zu suchen und werden unabhängig. Um jedoch sicherzustellen, dass sie nicht verhungern, kann es vorkommen, dass sie die Mutter in den ersten Tagen außerhalb des Nestes weiter versorgt.

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Der Lebenszyklus des erwachsenen Kolibris und sein Überleben

Sobald sie unabhängig sind, verlassen die Jungvögel ihr Nest und kehren nie wieder zurück. Das erste Jahr eines Kolibris ist in der Regel auch das schwierigste. Der Jungvogel wird nämlich unter anderem mit großen und starken Tieren konfrontiert. Trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit, dass er stirbt, sobald er das Nest verlässt, gering. Proportional gesehen treten mehr Todesfälle während der Brutzeit auf.

Während flügge gewordene Kolibri muss eine Reihe von Gefahren vermeiden, die in den ersten Lebensmonaten tödlich sein können. Aus diesem Grund ist nach Expertenmeinung das erste Jahr für den Vogel am gefährlichsten. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Kolibris beträgt im Überlebensfalle dann allerdings 6 oder 7 Jahre (einzelne Exemplare können auch bis zu zehn Jahre alt werden).

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Anders als man vielleicht denken könnte, beeinträchtigt das „hektische“ Leben dieser Vögel nicht ihre Lebensqualität. Das zeigt, dass die Anpassungsfähigkeit dieser Vögel unsere Vorstellungskraft weit übersteigt. Trotz ihrer geringen Größe gehören Kolibris zweifellos zu den schönsten und ausgefallensten Vögeln, die die Natur zu bieten hat.


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