Der Kuckuck: Ein listiger Brutparasit und seine Verwandten
Geschrieben und geprüft von der Tierärztin Érica Terrón González
Cuculiden sind Vögel, die zur Familie der Cuculidae gehören, zu der auch der listige Kuckuck und seine Verwandten gehören. Es handelt sich hauptsächlich um baumbewohnende Vögel, obwohl einige Arten ein Landleben führen und sich eher auf ihre Beine als auf ihre Flügel verlassen. Dies ist beispielsweise beim Großen Rennkuckuck der Fall.
Aber einige Mitglieder dieser Familie zeichnen sich neben ihren morphologischen Merkmalen insbesondere durch ihre parasitäre Natur aus. Kuckucke sind dafür bekannt, Brutparasiten zu sein. Das bedeutet, dass sie ihre Eier in die Nester anderer Vögel legen.
Cuculus canorus: Der listige Kuckuck
Es gibt viele Kuckucksarten auf der Welt. Aber nur die in Eurasien und Afrika lebenden haben die hässliche Angewohnheit, andere Vögel aus ihren Nestern zu vertreiben, um ihre eigenen Eier dort abzulegen.
Kuckucke, die auf dem amerikanischen Kontinent zuhause sind, bauen ihre eigenen Nester und kümmern sich selbst um ihre Küken. Es sind die europäischen Vögel, die es vorziehen, ihre Nachkommen der Pflege anderer Vögel anzuvertrauen. Zu diesen zählen beispielsweise die Lerche, die Grasmücke, der Zaunkönig, das Rotkehlchen sowie viele andere Sperlingsvögel.
Die Wahl der Mutterfamilie hängt von der Farbe ihrer Eier ab. Die verschiedenen Kuckucksarten haben es geschafft, sich so zu entwickeln, dass ihre Eier denen der Mutterfamilie ähneln. Dadurch wird das Risiko der Abstoßung durch die „Adoptivmutter“ weitestgehend vermieden.
Der listige Kuckuck: Allgemeine Kuriositäten
Der Kuckuck (Cuculus canorus) ist ein Zugvogel, Frühlingsbote und der Inbegriff eines Parasiten. Es ist der Vogel, den wir im allgemeinen Sprachgebrauch als Kuckuck kennen, da sein Gesang in den Wäldern bei der Ankunft des Frühlings so klingt.
Tatsächlich ist dieser Vogel im Schwarzwald heimisch, der Region, in der die Kuckucksuhr erfunden wurde. Kann dies ein Zufall sein?
Was genau bedeutet es, ein Brutparasit zu sein?
Die erstaunliche Art und Weise, wie der Kuckuck das Überleben seiner Jungen sichert, ist bekannt. Das Weibchen beobachtet, wie bestimmte Vögel ihre Nester bauen und wartet, bis die Mutter ein Ei legt.
Dann nutzt das Kuckucksweibchen ihre Abwesenheit und nähert sich dem Nest, um das Ei des anderen Weibchens loszuwerden. Anschließend legt sie ihr eigenes Ei und verlässt das Nest wieder, bevor das andere Weibchen zurückkehrt und nun unwissentlich ein Küken aufzieht, das nicht ihr eigenes ist.
Manchmal erkennt die „Adoptivmutter“ die Täuschung und verlässt das Nest. Aber häufiger akzeptiert sie das Ei des Kuckucks als ihr eigenes und brütet es zusammen mit dem Rest aus.
Das Kuckuckskind schlüpft nach etwa 12 Tagen, oft vor seinen Nestgenossen. Es nutzt diesen Vorteil, um die Eier bzw. die Küken der Mutterfamilie über den Rand des Nestes zu werfen.
Vielleicht ist es diese Gewohnheit, die dem listigen Kuckuck seit Generationen seinen schlechten Ruf eingebracht hat. Die harte Realität ist jedoch die, dass der Rest der Küken keine andere Wahl hat, als mit einem „Geschwisterchen“ zu konkurrieren, das schneller wächst und die gesamte von der Mutter bereitgestellte Nahrung für sich beansprucht.
Wie erlangt der junge Kuckuck die Kontrolle über das Nest?
Der junge Kuckuck versucht, ein Ei oder ein Küken zwischen den Flügeln auf seinen Rücken zu bekommen. Dann hebt es das Ei oder das unglückliche Küken an, um es aus dem Nest zu werfen. Oder er schiebt es mit seinen Beinen bis zum Rand, um es dann aus dem Nest zu werfen. Das Kuckuckskind wiederholt diese Aufgabe so oft wie nötig.
Ein kollektiver Rauswurf erfordert jedoch eine souveräne Anstrengung und es dauert mehrere Tage, bis das Kunststück vollbracht ist. Der kleine Kuckuck kann bei diesem Versuch sogar scheitern. Gelingt es ihm jedoch, wächst er so schnell, dass er in kurzer Zeit bereit ist, für sich selbst zu sorgen. Nach 3 Wochen kann der „Kleine“ das Nest verlassen und wegfliegen.
Weitere Arten in der Familie der Cuculidae
Die Cuculiden der Alten Welt sind die einzigen Vögel, denen man parasitische Gewohnheiten nachsagt. Neben dem europäischen Kuckuck gibt es noch den großen gefleckten Kuckuck (Clamator glandarius). Er legt seine Eier in den Nestern von Vögeln wie Elstern und Staren ab.
Neben den bekanntesten Beispielen sind es aber die nicht-parasitären Kuckucke, die die meiste Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Denn sie bauen normalerweise ihre eigenen Nester und beide Elternteile bebrüten und füttern die Küken. Im Folgenden werden wir dir mehr über zwei dieser Arten erzählen: den Glattschnabelani und den Großen Rennkuckuck.
Der Glattschnabelani (Crotophaga ani), der sozialste Verwandte des Kuckucks
Der Glattschnabelani ist ein in Amerika beheimateter Vogel. Es ist eine gesellige Art, die in einer Gemeinschaft lebt und immer in lauten Gruppen anzutreffen ist, obwohl er Brutpaare bildet. Diese Gruppen neigen dazu, Territorien in offenen Feldern und kultivierten Gebieten zu besetzen.
Diese Vögel fliegen auch in Schwärmen von etwa 20 Individuen und trennen sich nicht, wenn sie ihre Küken aufziehen. Sie bauen große, gemeinsam genutzte Nester für die ganze Gruppe, in die mehrere Weibchen ihre Eier legen und gleichzeitig ausbrüten. Währenddessen vervollständigen die übrigen Glattschnabelanis den Bau oder reparieren ihn.
Der Große Rennkuckuck (Geococcyx californianus)
Der Große Rennkuckuck ist auch als „Roadrunner“ bekannt; ein Vogel, der in den Trocken- und Wüstengebieten der Vereinigten Staaten und Mexikos verbreitet ist. Wie du vermutlich weißt, ist der Roadrunner ein für den Flug ungeeigneter Vogel. Allerdings ist er für seine Geschwindigkeit sehr bekannt.
Dieses Tier kann 25 Kilometer pro Stunde erreichen. Seine kurzen, kräftigen Beine bewegen sich so schnell, dass sie nicht einmal den Boden zu berühren scheinen, daher auch die Aussage über seine ungewöhnliche Geschwindigkeit.
Wie du siehst, nutzen nicht alle Kuckucke den Parasitismus, um sich zu entwickeln. Der Große Rennkuckuck und der Glattschnabelani sind zwei lebende Beispiele dafür.
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