Amazonas-Motmot: Lebensraum und Merkmale

Der Amazonas-Motmot ist ein in Europa noch wenig bekannter Vogel, der durch seine auffälligen Farben und sein Verhalten auffällt. Erfahre hier mehr über ihn!
Amazonas-Motmot: Lebensraum und Merkmale
Raquel Rubio Sotos

Geschrieben und geprüft von der Biologin Raquel Rubio Sotos.

Letzte Aktualisierung: 12. April 2024

Der Amazonas-Motmot (Momotus momota) ist ein Vogel aus der Ordnung der Rackenvögel (Coraciiformes), zu der auch die Bienenfresser oder Spinte (Meropidae) gehören, und der Familie der Sägeracken (Momotidae). Er ist weit verbreitet und ernährt sich vielfältig. Alles über diesen farbenfrohen Vogel erfährst du hier.

Lebensraum und Verbreitung des Amazonas-Motmot

Er ist ein Vogel mit einem sehr großen Verbreitungsgebiet, das sich vom Süden Mexikos, Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Peru, Paraguay, Venezuela, Guyana bis in den Norden Argentiniens erstreckt. Der Amazonas-Motmot bewohnt in der Regel tropische Gebiete mit einem Wasserlauf in unmittelbarer Nähe.

Er kann in verschiedenen Höhenlagen leben, von Meereshöhe bis zu 3000 m über dem Meeresspiegel. Was die Vegetation betrifft, so kommt er normalerweise am Rande von Feucht- oder Trockenwäldern vor und vorzugsweise in Schluchten. Er wurde auch in der Nähe menschlicher Siedlungen beobachtet, z. B. in Getreidefeldern oder in Bergbaugebieten.

Amazonas-Motmot: Lebensraum und Merkmale
Momotus momota.

Körperliche Merkmale

Der Amazonas-Motmot fällt durch seine lebhafte Färbung auf. Er wird normalerweise 40 cm lang, es gibt aber auch Exemplare, die länger sind. Er hat einen großen, kräftigen Kopf mit einem kräftigen, gebogenen Schnabel.

Der Schnabel dieser Vögel hat von den Nasenlöchern bis zur Spitze eine leicht gesägte Schneidekanten, die mit Zähnen verwechselt werden könnte. Man vermutet, dass dies auf ihre abwechslungsreiche Nahrung zurückzuführen ist.

Das Gefieder ist überwiegend grün, am Bauch jedoch oliv und braun. Die Krone ist türkisblau und von einem schwarzen Kranz umgeben. Augen und Wangen sind schwarz. Der Schwanz ist lang, grün gefärbt und endet blau. Das Ende des Schwanzes endet in zwei Spitzen, deren Federn die Form von blauen und schwarzen Keulen haben.

Verhalten des Amazonas-Motmot

Der Amazonas-Motmot ist hauptsächlich ein Einzelgänger, außer wenn er mit einem Nistpartner zusammen ist. Außerdem ist er ein Standvogel und verlässt sein Revier nur dann, wenn es die Umstände erfordern. Diese Vögel neigen dazu, viele tiefe Laute von sich zu geben.

Sie sind tagaktiv und ziemlich ruhig, außer bei der Partnersuche, während der Brutzeit oder bei der Verteidigung ihres Territoriums. Man sieht sie häufig zusammen mit Vieh auf der Suche nach Mistkäfern oder mit Totenkopfäffchen auf der Jagd nach Insekten.

Unterarten des Amazonas-Motmot

Von diesem Vogel sind neun Unterarten bekannt, die sich vor allem durch ihre Verbreitungsgebiete unterscheiden:

  • Momotus momota microcephalus: im Tiefland der Anden, im Westen Venezuelas, im Osten Ecuadors und im Nordosten Perus und Brasiliens.
  • Momotus momota momota: Vom Orinoco bis zu den Guyanas und Nordbrasilien.
  • Momotus momota ignobilis: Östliches Peru und nördliches Bolivien.
  • Momotus momota simplex: Nordbrasilien südlich des Amazonas.
  • Momotus momota cametensis: Vom unteren Xingu-Fluss bis zum Tocantins-Fluss.
  • Momotus momota parensis: Nordostbrasilien.
  • Momotus momota marcgravianus Von Paraíba bis Alagoas, im Nordosten Brasiliens.
  • Momotus momota nattereri: Nord- und Zentralbolivien.
  • Momotus momota pilcomajensis: Östliches und südliches Bolivien und nordöstliches Argentinien.

Ernährung und Fortpflanzung

Der Amazonas-Motmot ist ein Allesfresser. Er ernährt sich hauptsächlich von wirbellosen Tieren, mit einer großen Vorliebe für Käfer. Diese Vögel fressen auch Früchte, Reptilien, Küken aus anderen Nestern und andere kleine Säugetiere.

Wissenschaftliche Beobachtungen dieser Art haben gezeigt, dass sie manchmal auch größere Beutetiere wie Ratten erbeutet und dass Nesträuberei häufiger vorkommt als bisher angenommen.

Man vermutet, dass sein Schnabel so geformt ist, dass er diese größeren Beutetiere leichter fangen und besser zerreißen kann. Bei der Nahrungssuche fliegt er im Tiefflug. Manchmal lässt er sich auch fallen, um Tiere am Boden zu fangen.

Zur Fortpflanzung baut der Amazonas-Motmot seine Nester in Höhlen, die er in die Hänge gräbt. Beide Elternvögel sind für das Ausbrüten der Eier und die Versorgung der Küken verantwortlich.

Die Brutzeit beginnt normalerweise mit der Regenzeit, wenn das Nahrungsangebot am größten ist. Sie bilden monogame Paare, die sich gegenseitig umwerben, indem die Männchen den Weibchen etwas Futter anbieten. Wenn das Weibchen das Angebot annimmt, kommt es zur Paarbildung.

Normalerweise werden drei Eier gelegt, aber es wurden auch Nester mit zwei und fünf Eiern beobachtet. Die Brutdauer beträgt 29 bis 32 Tage, kann aber je nach Höhenlage und Witterung variieren. Die Küken werden nackt geboren und wachsen in der ersten Lebenswoche sehr schnell. Küken verlassen das Nest in der Regel innerhalb eines Monats nach dem Schlüpfen und werden danach noch einige Zeit von den Eltern gefüttert.

Schutzstatus

Amazonas-Motmot: Lebensraum und Merkmale
Momotus momota

Der Amazonas-Motmot ist ein Vogel, der von der IUCN als eine der am wenigsten gefährdeten Arten eingestuft wird. Die Hauptbedrohung ist die Zerstörung seines Lebensraums durch den Menschen. Abholzung, Landwirtschaft, Viehzucht, Stadtentwicklung, Tourismus und Raubbau an Ressourcen, die den Lebensraum zerteilen, sind die größten Bedrohungen.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Korzun, L. P., Érard, C., & Gasc, J. P. (2004). Morphofunctional study of the bill and hyoid apparatus of Momotus momota (Aves, Coraciiformes, Momotidae): implications for omnivorous feeding adaptation in motmots. Comptes rendus biologies327(4), 319-333.
  • Reid, J. L., & Gutiérrez, A. S. (2010). Observaciones de dos presas nuevas de vertebrados para el momoto común (Momotus momota). Zeledonia14(2), 68-72.
  • Información obtenida el día 22807/2021 en la web de la UICN: https://www.iucnredlist.org/species/61634607/95173087

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.