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Wild- und Raubkatzen, die du vermutlich gar nicht kennst

4 Minuten
Wir alle kennen den Löwen, den Tiger und den Leoparden als einige der wichtigsten Vertreter unter den Raubkatzen. Doch weißt du, welche anderen weniger bekannten Arten wir ebenfalls unter diesen Aristokraten des Tierreichs finden können?
Wild- und Raubkatzen, die du vermutlich gar nicht kennst
Érica Terrón González

Geschrieben und geprüft von der Tierärztin Érica Terrón González

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

In vielen Kulturen gelten Wild- und Raubkatzen als die Aristokraten des Tierreichs. Der Grund für diesen Titel ist – neben der Dominanz in vielen der von ihnen bewohnten Lebensräume – vor allem ihren agilen, eleganten und ästhetischen Körpern zuzuschreiben. Und als ob das noch nicht genug wäre, haben sie eine charakteristische Art zu gehen, die ihnen eine gewisse Erhabenheit verleiht. Könnte dies der Grund dafür sein, warum der Löwe der König des Dschungels ist?

Katzen sind dank der Hauskatze auf der ganzen Welt vertreten. Allerdings bevorzugen die in der Wildnis lebenden Raubkatzen Berge, Dschungel und Wüsten, die abseits der Zivilisation liegen. Lies im Folgenden weiter, um mehr über einige der weniger bekannten Wild- und Raubkatzen zu erfahren.

Eine historische Aristokratie

Seit Generationen sind Katzen Teil zahlreicher Aberglauben und Legenden. Im alten Ägypten waren Katzen heilige Tiere; sie wurden mit ihren Besitzern mumifiziert, um diese in ihrem nächsten Leben zu begleiten.

Indigene Zivilisationen erkannten große amerikanische Raubkatzen wie den Jaguar oder den Puma als Inkarnationen der Götter an. Ihr Bildnis wurde über Generationen hinweg als Symbol für Stärke und Macht verwendet. Tatsächlich trugen in den Dörfern der amerikanischen Ureinwohner nur Menschen mit Autorität und Bedeutung die Felle dieser Tiere.

Wild- und Raubkatzen, die du vermutlich nicht kennst

Wenn es um die Aristokraten des Tierreichs geht, so umfassen diese nicht  nur den Panther, den Löwen und den Jaguar. Es gibt viele Wild- und Raubkatzen, die zwar weniger bekannt, aber dennoch nicht weniger interessant sind. Im Folgenden möchten wir dir einige von ihnen genauer vorstellen.

Der Manul

Der Manul (Otocolobus manul), auch Pallaskatze genannt, lebt in den Steppen Zentralasiens in Höhen von bis zu 5.000 Metern über dem Meeresspiegel. Dies ist möglich, weil ihn sein üppiges Fell vor übermäßiger Kälte und Wind schützt.

Innerhalb der Familie der Katzen entspricht der Manul unserem Konzept von “aristokratischen Katzen” am wenigsten. Er hat kurze Beine, einen rundlichen und stämmigen Körper und einen langen und behaarten Schwanz mit schwarzen Ringen. Darüber hinaus hat er ein schönes Fell mit Schattierungen, die von aschgrau bis rötlich variieren.

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Die Borneo-Goldkatze

Die Borneo-Goldkatze (Catopuma badia) ist die einheimische Katze des Dschungels der Insel Borneo. Sie ist klein, erreicht kaum eine Größe von 60 Zentimetern (ohne ihren Schwanz) und wiegt fast drei Kilogramm.

Nur sehr wenige Exemplare wurden von Menschen gesichtet, was erklärt, warum diese Katze nur wenigen bekannt ist.

Weniger bekannte Wild- und Raubkatzen: Der Jaguarundi

Der Jaguarundi (Herpailurus yagouaroundi), auch Wieselkatze genannt, ist eine weitere wenig bekannte amerikanische Katze. Entgegen dem, was du vielleicht denkst, hat er nichts mit dem Jaguar zu tun. Abgesehen natürlich von der Tatsache, dass beide Raubkatzen in den gleichen Gebieten leben.

Der Ton seiner Haut ist einheitlich, mit drei möglichen Farben: schwarz, bleigrau oder kupferfarben. Aufgrund seiner Körperform und seiner Bewegungen ähnelt er eher einem Wiesel als einer Katze.

Der Jaguarundi ist ein schlechter Kletterer und wagt sich nie in zu dichte Wälder. Außerdem ist er so scheu, dass er von den Menschen nur selten gesichtet wurde. Das erklärt sicherlich, warum er uns nicht in den Sinn kommt, wenn wir an Wild- und Raubkatzen denken.

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Was dieses Tier jedoch wesentlich von seinen “Vettern” unterscheidet, ist seine Liebe zum Wasser.

Der Nebelparder

Der Nebelparder (Neofelis nebula) bewohnt die tropischen Wälder Südostasiens. Er ist baumwohnend, was bedeutet, dass er ein ausgezeichneter Kletterer sein muss. Und dank seines langen Schwanzes, der ihm dabei hilft, seine Balance zu halten, kann er sich flink durch die Äste bewegen.

Das Fell dieser Raubkatze ist voller großer unregelmäßiger Flecken, die innen braun sind und schwarze Ränder haben. Dies hilft ihnen, sich zwischen den Blättern zu tarnen. Da die Flecken des Nebelparders an einen wolkenverhangenen, nebligen Himmel erinnern, hat er daher auch seinen Namen erhalten.

Der Taiwanische Nebelparder ist eine Unterart, die auf der Insel Taiwan lebte und seit Jahrzehnten als ausgestorben gilt. Dennoch behaupten einige Augenzeugen, die Art in jüngster Zeit gesichtet zu haben.

Einer der größten Vertreter der Raubkatzen: Der Ozelot

Der Ozelot (Leopardus pardalis) ist mit fast anderthalb Metern Länge eine der größten Katzen Amerikas. Sein Fell ist rötlich-grau und im Mondlicht in der Vegetation fast unsichtbar. Dies ist eine praktische Eigenschaft, wenn man bedenkt, dass der Ozelot ein nachtaktives Tier ist, wie die meisten Mitglieder seiner Familie.

Der Ozelot ist stark und wild und kann problemlos auch Tiere töten, die viel größer oder gefährlicher sind als er selbst. Zum Beispiel Hirsche und Abgottschlangen (Boa constrictor).

Weniger bekannte Wild- und Raubkatzen auf der Iberischen Halbinsel

Die iberische Fauna ist eine der reichsten und vielfältigsten in ganz Europa und dazu gehören auch wildlebende Raubkatzen. Der Iberische Luchs sticht hier hervor, vor allem in Hinblick auf den seit Jahrzehnten andauernden Kampf um seinen Schutz. Und er ist wohl auch die Wildkatze, die vielleicht weniger symbolträchtig, aber gleichermaßen majestätisch ist.


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