10 Reptilien, die du als Anfänger nicht halten solltest

Jede Reptilienart ist einzigartig. Wenn du dir also eines dieser Tiere zulegst, empfiehlt es sich, dass du dich genau über die jeweilige Art informierst. Damit kannst du sicherstellen, dass du die richtige Wahl triffst.
10 Reptilien, die du als Anfänger nicht halten solltest
Cesar Paul Gonzalez Gonzalez

Geschrieben und geprüft von dem Biologen Cesar Paul Gonzalez Gonzalez.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Reptilien sind eine spezielle Art von Tieren, denn im Gegensatz zu anderen Haustieren, sind sie normalerweise nicht sehr anhänglich. Trotzdem haben einige von ihnen ausgefallene Farben und Formen, die viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Das erklärt mitunter ihre Beliebtheit als Haustiere. Dennoch gibt es einige Reptilien, die du als Anfänger nicht halten solltest, und wir erklären dir in diesem Artikel, warum das so ist.

Alle Arten haben unterschiedliche Grundbedürfnisse, aber einige reagieren empfindlicher auf bestimmte Situationen, die für sie tödlich sein können. Als langjährige Halter ist man daran gewohnt, damit umzugehen. Darum solltest du als Anfänger Reptilien zu vermeiden, die schwer zu pflegen sind. Lies weiter und finde heraus, welche Reptilien du nicht halten solltest, wenn du noch Anfänger bist.

Eignen sich Reptilien als Haustiere?

Reptilien sind Tiere mit den offensichtlichen Merkmalen ihrer Vorfahren: Einige von ihnen sehen auf den ersten Blick aus wie kleine Dinosaurier. Diese Tatsache und einige unglaubliche Färbungen machen sie zu eigenwilligen Haustieren, die viele Menschen gerne in der Wohnung halten. Viele haben sogar einen eigenen Raum für die Echse oder die Schlange.

Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Tiere in der Regel weniger Pflege und Aufmerksamkeit benötigen als ein Hund oder eine Katze. Dies eignet sich perfekt für Menschen, die tagsüber wenig Zeit haben. Um ein Reptil zu halten, brauchst du allerdings ein Habitat (Terrarium) mit den für die Art nötigen Bedingungen, was in der Regel mit einer erheblichen Geldinvestition verbunden ist.

Das bedeutet nicht, dass die Haltung eines Reptils teuer ist, denn einige Arten brauchen nicht viel Pflege, um zu überleben. Wenn du dein Haustier geschickt auswählst, kannst du sicher sein, dass du einen langjährigen Begleiter hast, der sich deinen Bedürfnissen und deinem Geldbeutel anpasst.

Reptilienarten, die du als Anfänger nicht halten solltest

Wie bereits erwähnt, benötigen einige Reptilienarten besondere Pflege, sodass jeder Fehler oder jede Veränderung in ihrer Umgebung tödlich sein könnte. In dem Sinne wirken sich Veränderungen bei Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Fütterung, Beleuchtung, Größe des Habitats oder der Ausstattung des Terrariums auf das Leben der Tiere aus.

Zukünftige Halter*innen sollten sich über alle wichtigen Aspekte, welche das jeweilige Reptil angehen, gründlich informieren,. Das bedeutet, dass er oder sie Zeit investieren muss, um die Tiere kennenzulernen und sich auf sie einzustellen. Jede Art hat einen anderen Schwierigkeitsgrad, was die Haltung betrifft. Das heißt, dass nicht alle von ihnen leicht in Gefangenschaft zu halten sind. Im Folgenden sind einige Reptilien aufgeführt, die du wie gesagt nicht halten solltest, wenn du noch Anfänger bist.

1. Leguane

Ihre Ähnlichkeit mit Eidechsen lässt dich vielleicht denken, dass sie leicht zu pflegen sind, aber das trifft keineswegs zu. Zunächst einmal solltest du bedenken, dass Leguane sehr groß werden und du ein ziemlich großes Habitat für sie brauchst, damit sie gut gedeihen.

Diese Tiere sind nicht gesellig und der Umgang mit ihnen kann kompliziert und gefährlich sein. Am Anfang sehen sie dich vielleicht als Bedrohung an und versuchen, dich zu beißen, wenn du sie störst. Es stimmt, dass einige Züchter sehr starke und sogar freundschaftliche Bindungen zu Leguanen aufbauen, aber um das zu erreichen, musst du viel Geduld aufbringen und Erfahrung haben.

Die Ernährung eines Leguans sollte sehr ausgewogen sein, was den Nährstoffgehalt und das Calcium-Phosphor-Verhältnis der Futtermittel angeht. Denn obwohl die Tiere Obst und Gemüse fressen, brauchen sie viel Abwechslung und ein bestimmtes Mengenverhältnis aus beiden Komponenten.

Im Allgemeinen sind die größten Nachteile der Leguanhaltung die Kosten für den Unterhalt und die besondere Pflege des Tieres.

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2. Netzpython (Python reticulatus)

Diese Reptilien sind wahre Giganten, die eine Größe von 7 Metern und ein Gewicht von 158 Kilogramm erreichen. Aus diesem Grund ist der Netzpython eine schwer zu haltende Art, die ein großes Habitat braucht. In manchen Fällen besteht der Lebensraum dieser Tiere aus ganzen Zimmern. Die Einrichtung muss vielfältig sein (Kletteräste, Liegeplatz, Wärmeplatz, Wetbox, etc.) und Rückzugsorte und Versteckmöglichkeiten bieten.

Diese Pythons wachsen sehr schnell und erreichen in kurzer Zeit ihre enorme Größe. Außerdem zeigen sie keine “Zuneigung” zu ihren Haltern. Ein erwachsener Mensch passt nicht ins Beuteschema dieser Würgeschlange. Hier wären Kleinkinder gefährdeter, aber derartige Unfälle hat es in Deutschland bisher nicht gegeben.

Das bedeutet nicht, dass es unmöglich ist, dieses Reptil zu halten, aber du musst die nötige Erfahrung haben, um zu wissen, was im Notfall zu tun ist. Wenn es darauf ankommt, folgen diese Tiere einfach ihren Instinkten, also musst du dein Tier sehr gut verstehen, um zu wissen, wie du mit ihm umgehen musst.

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3. Nilwaran (Varanus niloticus)

Diese riesige Eidechse kann über 2 Meter lang werden, was die Haltung in Gefangenschaft noch schwieriger macht. Außerdem klettern und schwimmen diese Reptilien sehr gerne, was in einem künstlichen Lebensraum nur schwer möglich ist. Die größte Herausforderung bei der Haltung eines Nilwarans als Haustier ist daher die Pflege seines Habitats.

Zu allem Überfluss mögen es diese Echsen nicht, wenn man sie anfasst. Sie können dich sogar angreifen und verletzen. Bei Reptilien ist es nicht immer möglich, “Zuneigung” zwischen dem Besitzer und dem Tier aufzubauen, da dies sehr vom Temperament des Tieres abhängt. Letztendlich musst du dir bewusst sein, dass du es nicht wie ein “normales” Haustier behandeln kannst.

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4. Chamäleons

Auch wenn sie wunderschöne und pflegeleichte Lebewesen zu sein scheinen, sind diese Reptilien in Wirklichkeit ziemlich empfindlich gegenüber Veränderungen. Das Problem bei Chamäleons ist der Stress, den sie aufgrund der schlechten Bedingungen in ihrem Lebensraum erleiden können, was zu Krankheiten und möglicherweise zum Tod führt.

Es gibt drei wesentliche Pflegetipps, die für die Gesunderhaltung des Tieres gewissenhaft befolgt werden sollten.

Der erste Punkt ist die Luftfeuchtigkeit ihrer Umgebung, die recht hoch sein soll. Zudem muss eine gute Luftzirkulation gewährleistet sein. Der zweite Punkt ist die Temperatur; ebenso muss das Chamäleon ultraviolettem Licht ausgesetzt sein, denn Reptilien brauchen beides, damit ihr Stoffwechsel richtig funktioniert. Der dritte Punkt ist die Gestaltung ihres Lebensraums, denn es handelt sich um scheue Reptilien, die einen Platz zum Verstecken brauchen.

Chamäleons, die sich in Bäumen aufhalten, brauchen Baumstämme oder eine Art Kletterstruktur. Damit soll versucht werden, die natürliche Umgebung des Chamäleons zu imitieren. Auf diese Weise fühlen sie sich wohler, was den Stress, dem die faszinierenden Tiere ausgesetzt sein können, stark reduziert.

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5. Landschildkröten und Wasserschildkröten

Das mag dich vielleicht verwundern, denn Schildkröten scheinen zu den am einfachsten zu haltenden Reptilien zu zählen. Ganz so einfach ist es aber nicht, denn du musst ihre Größe und die Lebenserwartung berücksichtigen. Als Jungtiere können sie zwar in sehr kleinen Aquarien leben, aber wenn sie größer werden, brauchen Schildkröten einen großen Bereich, in dem sie sich gut bewegen können.

Außerdem werden Hausschildkröten im Durchschnitt etwa 20 Jahre alt, also musst du darauf vorbereitet sein, dich während dieser Zeitspanne um sie zu kümmern. In manchen Fällen verhalten sich die Besitzer nicht verantwortungsbewusst und setzen sie in die freie Wildbahn aus. Diese Situation hat bereits dazu geführt, dass bestimmte Arten in einigen Ländern zu einem ökologischen Problem geworden sind.

Die Pflege eines Haustiers mag im Allgemeinen zunächst einfach erscheinen, denn es ist normal, dass du Zuneigung für das neue Familienmitglied empfindest. Doch nicht jeder Mensch ist bereit, eine jahrelange Verantwortung zu übernehmen, denn mit der Zeit erscheint die sich kontinuierlich wiederholende Pflege häufig als mühsam.

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6. Schwarzweißer Teju (Salvator merianae)

Diese riesige Eidechse kann bei der Pflege einige Probleme verursachen, da sie aufgrund ihrer Hygienebedingungen und ihrer Gefräßigkeit schwer zu halten ist. Außerdem braucht dieses Reptil einen Lebensraum mit unterschiedlichen Plattformen, ultraviolettem Licht, hoher Luftfeuchtigkeit und viel Platz zum Herumlaufen. Das bedeutet, dass ihre Haltungsbedingungen sehr spezifisch sind und du aufmerksam darauf achten musst.

Außerdem hat der schwarzweiße Teju keine großen Kontrollmechanismen, was das Fressen angeht. Der Halter oder die Halterin sollte deshalb darauf achten, dass das Tier nicht überfüttert wird. Beim Verzehr seiner Nahrung neigt er dazu, die gesamte Umgebung zu verschmutzen. In Folge könnten sich schädliche Bakterien oder Pilze bilden, wenn keine gründliche Reinigung erfolgt. Daher ist dieses Reptil schwer zu pflegen, weil es viel Aufmerksamkeit braucht.

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7. Krokodile

Es wäre dir wahrscheinlich nicht als erstes in den Sinn gekommen, dieses Reptil als Haustier zu halten, aber unter bestimmten strengen Regeln und Vorschriften ist es tatsächlich möglich. Im Gegensatz zu dem, was du vielleicht denkst, ist die Haltung von Babykrokodilen für erfahrene Tierhalter ziemlich einfach. Deshalb dürfen sie in einigen Ländern wie Mexiko als Haustiere gehalten werden.

Eine der größten Herausforderungen bei der Haltung von Krokodilen ist ihre Größe, denn die meisten dieser Tiere werden sehr groß. Aus diesem Grund sind sie anfangs vielleicht einfach zu halten, aber wenn sie sich weiterentwickeln, bekommst du Probleme aufgrund akuten Platzmangels. Außerdem sind Krokodile Wassertiere und benötigen eine große Menge Wasser mit einer bestimmten Temperatur, um gesund zu bleiben.

Zu allem Überfluss kann der Biss des Reptils bereits tödlich sein, wenn es mehr als einen Meter lang ist. Das bedeutet, dass du nach einer gewissen Zeit die Hilfe eines Experten brauchst, um das Tier an einen Ort zu bringen, an dem es versorgt werden kann. Das Risiko eines ernsthafen Zwischenfalls wäre für dich und deine Familie ansonsten zu groß.

8. Anakondas

Wie du dir vorstellen kannst, sind Anakondas keine gute Wahl für Anfänger. Sie sind die schwersten Boas überhaupt. Außerdem brauchen sie sehr viel Platz, um langfristig gesund zu bleiben, da ihr Lebensraum sowohl Wasser- als auch Landflächen enthalten muss (da es sich um halbaquatische Tiere handelt).

Zu allem Überfluss neigen Anakondas zu “schlechter Laune”. Experten sagen, dass das im besonderen für kleine und junge Exemplaren gilt. Sie können reizbar, impulsiv und bissig sein, was bedeutet, dass sie nicht einfach zu pflegen oder zu handhaben sind. Um eine Anakonda als Haustier zu halten, brauchst du also viel Erfahrung und ein großes Budget, denn sowohl ihr Futter als auch die Gestaltung und Erhaltung ihres Lebensraums ist sehr kostenintensiv.

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9. Giftschlangen

Giftschlangen gehören zu den am schwierigsten zu haltenden exotischen Reptilien, da die Schwierigkeiten vor allem in der Handhabung und Gewährleistung der Sicherheit liegen. Das bedeutet, dass du nicht nur auf die Bedürfnisse deines Tieres achten musst, sondern auch auf jeden lebensbedrohlichen Vorfall vorbereitet sein musst.

Kurz gesagt, um eine Schlange zu halten, musst du den Umgang mit giftigen und nicht giftigen Reptilien lernen, um zu wissen, was im Notfall zu tun ist. Außerdem musst du dafür sorgen, dass die Schlange nicht entkommen kann. Zusätzlich braucht sie einen stabile, hochwertige “Unterkunft”. Deshalb sind Giftschlangen keine gute Wahl für Anfänger. Selbst wenn du erfahren bist, musst du bei diesen Exemplaren extrem vorsichtig sein.

Wie wäre es mit folgendem Artikel: Wie vertreibt man Schlangen?

10 Reptilien, die du als Anfänger nicht halten solltest

10. Der Bindenwaran (Varanus salvator)

Die hervorstechende Schwierigkeit bei der Haltung eines Bindenwarans ist seine Größe, da er bis zu 3 Meter lang werden kann. Außerdem fühlen sich diese Tiere “Eindringlingen” gegenüber nicht wohl und wenn du nicht aufpasst, können sie dich angreifen, wenn du versuchst, sie anzufassen.

Das bedeutet, dass Bindenwarane viel Raum mit dem nötigen Zubehör brauchen, damit sie sich voll entwickeln können. Außerdem sollte man sie nicht zur Kontaktaufnahme zwingen; du musst also geduldig sein. Da ist es von Vorteil, wenn du schon Erfahrung im Umgang mit Reptilien hast.

Der Bindenwaran ist keine gute Wahl für Anfänger, denn du musst daran gewöhnt sein, mit sehr großen Reptilien mit kräftigen Krallen und Kiefern umzugehen.

10 Reptilien, die du als Anfänger nicht halten solltest

Wie du siehst, können Reptilien wunderschöne Haustiere sein, wenn sie mit Sorgfalt ausgewählt werden. Das bedeutet nicht, dass du niemals in der Lage sein wirst, eines der oben genannten Reptilien zu halten, aber als Anfänger solltest du mit einfacher zu haltenden Tieren beginnen, um Erfahrungen zu sammeln. Denke daran, ein Tier auszuwählen, das gut zu deinen Bedürfnissen passt, damit du ihm ein erfülltes und zufriedenes Leben bieten kannst.


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