Der Stress der Wale im Zweiten Weltkrieg
Eine Studie der University of Texas hat den Stress von Walen im Atlantik und Pazifik zwischen den Jahren 1870 und 2016 untersucht und konnte feststellen, dass der Stress der Wale im Zweiten Weltkrieg zunahm.
Wir wissen, dass Wale und andere Tiere in Gefangenschaft gestresst sind, doch auch Wildtiere können durch Menschenverschulden an Stress leiden. Es gibt immer mehr Studien, die diese Tatsache nachweisen.
Eine Studie zeigt den Stress der Wale
Vielen ist bekannt, dass seismische Untersuchungen Wale beeinträchtigen, aber eine neue Studie zeigt, dass der Stress der Wale durch menschliche Aktivitäten viel früher begann, und zwar im Zweiten Weltkrieg.
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Die von der University of Texas durchgeführte und in der Zeitschrift Nature Communications veröffentlichte Studie hat den Stress der Pazifik- und Atlantikwale zwischen 1870 und 2016 analysiert.
Die untersuchten Arten waren insbesondere Blauwal, Buckelwal und Finnwal, welche die bekanntesten Walarten sind.
Wie misst man den Stress von Walen?
Es ist in der Regel kompliziert, diese Art von Studien auszuführen, da dazu Blutproben entnommen werden müssen, was die Tiere ebenfalls belastet.
In diesem Fall wurde jedoch das Ohrenschmalz von Walen verwendet, das im Ohr Stöpsel mit Schichten bildet, die es ermöglichen, das Alter der Tiere abzuschätzen und den Cortisolspiegel zu messen.
Ähnlich wie bei den Ringen eines Baums repräsentiert jede Wachsschicht die Lebensmonate des Wals. Dadurch kann man auch Futter- und Migrationszeiten unterscheiden und andere wichtige Daten über diese Meeresbewohner herausfinden.
Dank der Überreste von Walen in Museen auf der ganzen Welt konnten Untersuchungen dieser Art durchgeführt werden, ohne die großen Wale in ihrem natürlichen Lebensraum zu stören. Es handelt sich um eine sehr fortschrittliche Methode zur Untersuchung von Wildtieren.
Cortisol wurde in Hunderten von Studien zur Messung von Stress eingesetzt. In diesem Fall wurde nachgewiesen, dass der Cortisolspiegel in den 1960er Jahren stieg. In diesem Jahrzehnt gab es sehr viele Walfänger.
Auf die gleiche Weise wurde auch Stress zwischen den 20er und 30er Jahren deutlich, eine weitere wichtige Zeit des Walfangs, in der ihre Population erheblich abnahm.
Der Stress der Wale im Zweiten Weltkrieg
Die Forscher waren jedoch besonders überrascht, als sie das Stressniveau der Wale im Zweiten Weltkrieg untersuchten. Kriege betreffen auch Tiere, obwohl in dieser Zeit der Walfang zurückging.
Es scheint, dass Seeschlachten, U-Boote und Detonationen unter Wasser auch Stress bei diesen Tieren verursachten.
Überraschend war für die Forscher ebenfalls, dass der Stress der Wale auch jetzt wieder zunimmt, obwohl der Walfang seit den 70er Jahren enorm zurückgegangen ist.
Forscher vermuten, dass andere menschliche Aktivitäten, wie Kriegsschiffe oder Handelsschiffe, daran schuld sind, dass diese erstaunlichen Meerestiere an Stress leiden. Sie fühlen sich durch Schiffe angegriffen und bedroht.
Wale sind wichtige Tiere zur Überwachung menschlicher Aktivitäten. Auch diese Studie zeigt, dass wir nach wie vor enorme Auswirkungen auf Wale haben, obwohl die Jagd stark eingeschränkt wurde.
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Trumble, S. J., Norman, S. A., Crain, D. D., Mansouri, F., Winfield, Z. C., Sabin, R., … & Usenko, S. (2018). Baleen whale cortisol levels reveal a physiological response to 20th century whaling. Nature communications, 9(1), 4587.
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