Der Lusitanische Krötenfisch: Lebensraum und Eigenschaften

Der Begriff "Krötenfisch" beschreibt keine einzelne Art, sondern eine ganze Familie mit 83 Mitgliedern. In unserem heutigen Artikel konzentrieren wir uns auf den Lusitanischen Krötenfisch, einen der interessantesten Vertreter dieser Familie.
Der Lusitanische Krötenfisch: Lebensraum und Eigenschaften
Samuel Sanchez

Geschrieben und geprüft von dem Biologen Samuel Sanchez.

Letzte Aktualisierung: 01. Mai 2023

Der Begriff Krötenfisch (auch Froschfisch genannt) bezieht sich nicht auf eine einzelne Tierart innerhalb der Klasse der Actinopterygii. Stattdessen beschreibt diese Bezeichnung jene Arten, die zur Familie der Batrachoididae gehören, welche zur Ordnung der Batrachoidiformes gehören. Diese Gruppe umfasst insgesamt 83 Arten, die wiederum in 21 verschiedene Gattungen unterteilt sind. Alle von ihnen haben bestimmte gemeinsame Merkmale.

In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf den Lusitanischen Krötenfisch (Halobatrachus didactylus). Er ist das einzige Mitglied seiner Gattung, dessen Aussehen Ähnlichkeiten mit dem anderer bekannterer Vertreter der Familie der Batrachoididae aufweist. Lies einfach weiter, wenn du mehr über den Lusitanischen Krötenfisch und seine nahen Verwandten erfahren möchtest!

Der Krötenfisch und sein Lebensraum

Der Krötenfisch ist auf der ganzen Welt beheimatet. Die meisten Arten, die in diesem Taxon enthalten sind, sind marin, obwohl viele von ihnen in mittelsalzigen Gewässern leben. Eine Ausnahme von dieser Regel stellt die Unterfamilie Thalassophryninae dar. Diese hat Vertreter, die ausschließlich im Süßwasser südamerikanischer Flüsse leben, insbesondere im Amazonas.

Der Lusitanische Krötenfisch (Halobatrachus didactylus) ist im gesamten östlichen Atlantik – von Portugal bis Ghana – und im Mittelmeer beheimatet. Aufgrund natürlicher Migrationen lebt er heute auch im nördlichen Teil Spaniens, wahrscheinlich aufgrund der Erwärmung des Wassers. Die galizischen Behörden (Spanien) geben an, dass im Jahr 2018 die erste Sichtung in dieser Region erfolgte.

Dieser Fisch lebt in geringer Tiefe – bis zu 100 Metern unter der Wasseroberfläche, aber normalerweise zwischen 10 und 50 Metern auf sandigen und felsigen Böden. Wie du sehen wirst, ermöglicht seine spezielle Färbung dem Tier, dass es sich vollständig in die typische Umgebung am Grund des Mittelmeers einfügen kann.

Es gibt viele Arten von Krötenfischen, die in fast allen Meeren der Welt verbreitet sind.

Ein Lusitanischer Krötenfisch auf weißem Hintergrund.

Der Krötenfisch und seine physischen Merkmale

Im Allgemeinen haben Krötenfische keine Schuppen und große, abgeflachte Köpfe. Ihre Mäuler stehen stark hervor und sie verfügen über hoch entwickelte Ober- und Prämaxillae (Zwischenkiefer).  Die Bartfäden oder Barteln hängen normalerweise am unteren Bereich des Maules. Diese Sinnesorgane helfen den Tieren, Nahrung in trüben Gewässern zu finden, in denen eine sehr schlechte Sicht herrscht.

Die Kiemen hingegen sind klein und lateralisiert. Darüber hinaus haben diese Fische Brust- und Bauchflossen, an denen sich wiederum Stacheln und verschiedene Weichstrahlen befinden. Der Lusitanische Krötenfisch besitzt außerdem an der oberen Körperhälfte zwei von Haut bedeckte Stacheln sowie zwei Rückenflossen.

Die erste dieser Rückenflossen hat drei starke beschichtete Stacheln, während die zweite von 19 bis 24 langen, glatten Strahlen bedeckt ist. Wie bei anderen Krötenfischen hat die Haut keine Schuppen und ist von einem charakteristischen Schleim bedeckt. Der Fisch hat eine hellbraune Farbe mit dunklen und gemusterten Flecken und seine maximale Größe beträgt 55 Zentimeter.

Diese Tonalität ermöglicht es dem Krötenfisch, sich den Farbtönen des Meeresbodens, seien es Felsen oder Sand, anzupassen.

Das Verhalten des Lusitanischen Krötenfisches

Der Lusitanische Krötenfisch ist ein sesshaftes Tier, das normalerweise in Substraten lebt, die aus Sand, Felsen und Schlamm bestehen. Dank seiner kryptischen Färbung verbringt dieser Fisch die meiste Zeit teilweise eingegraben im Boden, wobei nur seine markantesten Flossen und die Kopfregion sichtbar sind. In dieser Position wartet er darauf, dass seine Beute an ihm vorbeizieht.

Fische, die Geräusche machen können

Abgesehen von seinen Gewohnheiten in Bezug auf seine Umgebung hebt sich dieser Fisch von den anderen durch seine Fähigkeit zur Lautäußerung ab. Laut Studien, die auf dem wissenschaftlichen Portal FISH Biology veröffentlicht wurden, variieren die abgegebenen Geräusche je nach Jahreszeit. Während der Paarung machen Männchen zischende Geräusche. Andere Lautäußerungen treten während des gesamten Jahres auf.

Experten glauben, dass dieses Verhalten in den frühesten Entwicklungsstadien noch nicht vorhanden ist. Die Lautäußerungen setzen offenbar ein, wenn die heranwachsenden Krötenfische dazu in der Lage sind, ein Grunzen mit einem höheren Geräuschpegel und einer niedrigeren dominanten Frequenz zu erzeugen.

Experten gehen davon aus, dass die Lautäußerungsfähigkeit dieser Art entstanden ist, um Weibchen anzulocken oder andere Männchen vor den Grenzen des Territoriums zu warnen. Diese Eigenschaft ist von großem wissenschaftlichen Interesse.

Der Lusitanische Krötenfisch und seine Ernährung

Der Lusitanische Krötenfisch ist ein Einzelgänger und verbringt die meiste Zeit seines Lebens teilweise vergraben oder zwischen Steinen versteckt. Er ernährt sich hauptsächlich von Weichtieren, Krebstieren und anderen kleinen Fischen, weshalb er als räuberische Art gilt. Seine Strategie ist die des Sitzens und Abwartens, da er einfach darauf wartet, dass sein Opfer vorbeikommt und er es mit seinem großen Schädelapparat verschlingen kann.

Dieser Fisch ist im Fischhandel zu Nahrungszwecken nicht sehr wichtig, denn diese Tiere werden normalerweise nicht verzehrt.

Da der Krötenfisch keine Zähne hat, verschlingt er seine Beute im Ganzen, ohne diese vorher zu zerkauen.

Fortpflanzung von Krötenfischen

Laut einer in der Fachzeitschrift General and Comparative Endocrinology veröffentlichten Studie hat diese Art einen Fortpflanzungszyklus, der sich von März bis August erstreckt. Zwischen Mai und Juni gibt es einen Höhepunkt. Während dieser Zeit erzeugen die Männchen durch Kontraktion ihrer Schwimmblase besondere Lautäußerungen. Diese dienen dazu, Weibchen anzulocken oder Konflikte mit anderen Männchen zu vermeiden.

Paarungswillige Männchen locken Weibchen zu ihren Nestern oder “Wohnorten”. Wenn diese dann von den Lautäußerungen “überzeugt” wurden, legen sie ihre Eier ab, woraufhin dann eine externe Befruchtung stattfindet. Diese Eier sind an einer Seite klebrig und haften perfekt am Nest des Männchens. Dieses schützt die Eier, bis der Nachwuchs schlüpft.

Krötenfisch - Jungtier

Erhaltungszustand und letzte Anmerkungen

Wie von der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) angegeben, wird diese Art im Hinblick auf den Artenschutz als am wenigsten besorgniserregend eingestuft. Einige Populationen sind in Schutzgebieten angesiedelt und werden nicht für den Verzehr genutzt. Daher gibt es keine wirklichen Gefahren, die sie in diesem Sinne bedrohen könnten.

Wenn es eine Sache gibt, die den Lusitanischen Krötenfisch von vielen anderen Arten abhebt, dann ist dies seine Fähigkeit, während der Paarungszeit und auch zu anderen Zeiten Laute zu erzeugen. Diese Fähigkeit hat das Interesse von Wissenschaftlern und der breiten Öffentlichkeit gleichermaßen geweckt.


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  • Halobatrachus didactylus, Redogal. Recogido a 21 de junio en https://redogal.xunta.gal/es/guia-especies/halobatrachus-didactylus
  • Amorim, M. C. P., Vasconcelos, R. O., Marques, J. F., & Almada, F. (2006). Seasonal variation of sound production in the Lusitanian toadfish Halobatrachus didactylus. Journal of Fish Biology, 69(6), 1892-1899.

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