10 Kuriositäten über Frösche

Frösche sind faszinierend, denn sie haben es geschafft, große Zeiträume in der Geschichte der Erde trotz ihrer fragilen Erscheinung zu überleben. Möchtest du mehr über sie erfahren?
10 Kuriositäten über Frösche
Samuel Sanchez

Geschrieben und geprüft von dem Biologen Samuel Sanchez.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Wie viele Kuriositäten über Frösche kennst du? Diese Froschlurche ohne Schwanz und mit Hinterbeinen, die zum Springen entwickelt wurden, sind sehr auffällig. Amphibien faszinieren Herpetologen seit den Anfängen der biologischen Studien. Der Lebenszyklus der Froschlurche, der Übergang von der Kaulquappe zum erwachsenen Tier und ihre Hautatmung sind Merkmale, die bei anderen Wirbeltieren nicht zu finden sind.

Abgesehen von der Physiologie der Frösche gibt es noch viele andere Kuriositäten über Frösche. Einige sind in der Lage, Giftstoffe zu produzieren. Wieder andere sind mit Wachs überzogen, um keine Feuchtigkeit zu verlieren. Weitere Arten bringen ihr ganzes Leben im Wasser zu. Wenn du die faszinierendsten Fakten über diese Gruppe kleiner Wirbeltiere kennenlernen möchtest, solltest du unbedingt weiterlesen.

1. Frösche machen die Mehrheit der Amphibien aus

Frösche tragen den wissenschaftlichen Namen Anura und bilden als solche zusammen mit den Schwanzlurchen (Salamander und Molche) und den Schleichenlurchen (Gymnophiona, Caecilia) die Klasse der Amphibien. Die Frösche unterscheiden sich von den anderen Amphibien dadurch, dass sie in der Erwachsenenphase keinen Schwanz haben. Zudem weisen sie eine flachere Körperebene auf, obwohl es einige Ausnahmen gibt.

Froschlurche umfassen 88 % der mehr als 8000 Amphibienarten, die auf der ganzen Welt verbreitet sind. Das sind etwa 7.100 Frösche und Kröten, die in 55 Familien unterteilt sind. Die Familie Hylidae ist vielleicht die bekannteste. Das kommt daher, dass viele der grünen Laubfrösche, die wir aus Dokumentarfilmen kennen, wie beispielsweise der Mittelmeer-Laubfrosch dazu gehören (Hyla meridionalis).

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Der Mittelmeer-Laubfrosch

2. Frösche haben viele Nischen genutzt

Die Froschlurche haben im Laufe ihrer Geschichte eine beeindruckende Verbreitung gefunden. Man findet sie von den Tropen bis zu den subarktischen Regionen, aber jede Umgebung, die sie bewohnen, muss zwei mehr oder weniger konstante Merkmale aufweisen: hohe/gemäßigte Temperaturen und hohe relative Luftfeuchtigkeit.

Frösche sind ektothermische Tiere. Sie sind von der Außentemperatur abhängig, um ihre eigene Temperatur zu regulieren, und können daher nicht in Regionen leben, wo der Boden gefriert.

3. Kurioses über Frösche: Sie atmen durch ihre Haut

Eine der Kuriositäten über Frösche, die dir sicher bekannt vorkommt, ist, dass sie durch ihre Haut atmen können. Die Lungen der Amphibien sind recht archaisch und haben nur wenige innere Scheidewände, sodass die Gasdiffusionsrate in diesen Organen gering ist. Glücklicherweise ist die Haut, wie englischsprachige Studien zeigen, in vielen Fällen für die Aufnahme von bis zu 100 % des Sauerstoffs aus der Umgebung verantwortlich.

Die Haut ist voller Atemkapillaren und benötigt konstante Feuchtigkeit, um schwitzen zu können. Außerdem können Frösche die Blutmenge, die durch die Haut fließt, bis zu einem gewissen Grad regulieren, sodass sie selbst bestimmen können, wie viel sie durch die Haut atmen.

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4. Einige Frösche sind sehr giftig

Die Baumsteigerfrösche (Dendrobatidae) zeichnen sich durch ihre Fähigkeit aus, starke Gifte zu produzieren und durch ihre auffällige Färbung. Im Allgemeinen haben diese Frösche sehr grelle Grundfärbungen (hellblau, phosphorgelb und weiß) und störende schwarze Muster. Viele Gifttiere betreiben Aposematismus, da sie mögliche Fressfeinde vor ihrer Gefahr warnen.

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Diese Amphibien scheiden verschiedene lipophile Alkaloide aus, die Batrachotoxine genannt werden. Diese Gifte verhindern nach ihrer Aufnahme die Übertragung des Nervenimpulses auf die Muskeln, was zu einer Übererregbarkeit des Herzens, Krampfanfällen, Lähmungen und zum Tod führt.

Es wird angenommen, dass Dendrobaten ihr Gift von ihrer Beute bekommen. Daher sind die in Gefangenschaft gehaltenen Tiere nicht gefährlich.

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Ein Blauer Baumsteiger (Dendrobates tinctorius var. azureus)

5. Andere Frösche scheiden Wachse aus ihrer Haut aus

Einige Makifrösche (der Gattung Phyllomedusa ) scheiden eine wachsartige Substanz aus, die den Verlust von Wasser aus ihrem Körper durch Verdunstung verhindert. Wenn die Umgebung sehr trocken ist, fangen sie an, ihre Gliedmaßen auf dem Rücken zu reiben (wo sich die Sekretdrüsen befinden) und werden mit einer lipidreichen Flüssigkeit bedeckt. Diese Frösche leben in den Baumkronen, deshalb müssen sie sich vor Austrocknung schützen.

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Ein Gespenster-Makifrosch (Phyllomedusa vaillantii)

6. Frösche, die nicht aus dem Wasser kommen

Eine Kuriosität, die du sicher noch nicht über Frösche wusstest, ist, dass einige von ihnen ihr ganzes Leben unter Wasser verbringen. Der Krallenfrosch Xenopus ist das deutlichste Beispiel dafür, denn ihr berühmtester Vertreter (Xenopus laevis) verbringt sein ganzes Leben im Schlamm und in verderblichen Wasserquellen. Er hat sich eindeutig daran angepasst, denn er hat eine sensorische Seitenlinie (wie Fische) und einen abgeflachten Körper. Zusätzlich sind seine Beine zum Schwimmen bereit.

Die Augen dieser Frösche befinden sich in einer Rückenlage und können nur nach oben schauen. Ihre Färbung ist oben oliv und unten weiß – sie ist also perfekt, um sich im schlammigen Boden und bei der Wassersäule zu tarnen. Obwohl sie immer im Wasser leben, können sie Zeiten der Austrocknung überstehen, indem sie sich im nassen Schlamm eingraben.

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7. Frösche mit Schwanz

Die aus zwei Arten bestehende Gattung der Schwanzfrösche (Ascaphus) bezeichnet die einzigen Froschlurche, die im Erwachsenenalter eine Art „Schwanz“ haben. In Wirklichkeit ist dieses Gebilde eine Verlängerung der Kloake des Männchens, die bei der Paarung in die des Weibchens eindringt. Es ist ein sehr archaisches und primitives Merkmal, aber es hat seinen Nutzen.

8. Einige Frösche betreiben Brutpflege

In der Welt der Amphibien ist es ungewöhnlich, sich um die Jungen zu kümmern, da beim Fortpflanzungsakt oft Tausende von Eiern freigesetzt werden, bei denen nicht klar ist, wer der befruchtende „Vater“ ist. Die Männchen der Gattung Alytes gehören jedoch zu den „besten“ Vätern im Tierreich, denn sie tragen die Eier, bis die Larven schlüpfen.

Diese Froschlurche werden Geburtshelferkröten genannt. Es ist durchaus üblich, die Männchen während der Fortpflanzungszeit mit einem Haufen Eiern an den Beinen zu sehen. Diese unerschrockenen Amphibien suchen sich feuchte Plätze, um ihre Jungen zu schützen. Wenn die Kaulquappen bereit sind zu schlüpfen, springen die „Väter“ ins Wasser und lassen sie frei.

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9. Kröten und Frösche unterscheiden sich

Eine weitere bemerkenswerte Kuriosität über Frösche (und Amphibien im Allgemeinen) ist, dass die Unterscheidung zwischen „Frosch“ und „Kröte“ oft falsch ist und kein taxonomisches Interesse hat. Frösche sind angeblich heller, länglicher und haben eine glattere Haut, während Kröten pummeliger und rauer sind. Diese Vorstellungen werden durch genetische Studien nicht gestützt.

In Wirklichkeit sind die einzigen „echten Kröten“ diejenigen, die zur Familie der Bufonidae gehören, insbesondere die der Gattung Bufo. Es gibt sehr raue und terrestrische „Frösche“ und „Kröten“ (wie die Stummelfußfrösche Atelopus), die eine völlig glatte Haut und einen schlanken Körper haben. Letztendlich ist der einzige wichtige und unterscheidende Faktor, dass alle diese Amphibien zu den Froschlurchen gehören.

10. Frösche sind vom Aussterben bedroht

Diese letzte Tatsache ist keine Kuriosität über Frösche. Sie unterstreicht den Handlungsbedarf der Menschen, wenn es um den Erhalt der Artenvielfalt geht. Wie die englischsprachige Rote Liste der IUCN abbildet, sind 41 % der beschriebenen Amphibien vom Aussterben bedroht und viele stehen kurz davor, für immer zu verschwinden.

Wasserverschmutzung, Abholzung, die Einführung exotischer Arten und verschiedene Krankheiten dezimieren ihre Populationen. Der parasitäre Chytridpilz (Batrachochytrium dendrobatidis) ist vielleicht die größte Bedrohung für diese Gruppe, da er allein die Bestände von mehr als 500 Amphibienarten dezimiert hat.

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Eine weitere Baumfrosch-Art.

Die Kuriositäten über Frösche sind vielfältig, aber es ist sehr schwierig, Artikel wie diesen mit einem positiven Ausblick zu beenden. Amphibien sind in Gefahr und brauchen unsere Hilfe. Solange es keine wirkliche Wende hin zu einer nachhaltigeren Zukunft gibt, werden diese und viele andere Arten vielleicht für immer verschwinden.


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