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Warum hat Vitamin D einen Einfluss auf die Gesundheit von Haustieren?

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Anders als Menschen können Hunde und Katzen nur wenig Vitamin D synthetisieren und sind auf die Zufuhr durch die Ernährung angewiesen. Neben einer angemessenen Vitamin-D-Zufuhr beeinflussen mehrere Faktoren die Bioverfügbarkeit dieses Vitalstoffs.
Warum hat Vitamin D einen Einfluss auf die Gesundheit von Haustieren?
Luz Eduviges Thomas-Romero

Geschrieben und geprüft von der Biochemikerin Luz Eduviges Thomas-Romero

Letzte Aktualisierung: 04. Januar 2023

Täglich hört man von der Rolle von Vitamin D bei der Regulierung der Kalzium- und Phosphoraufnahme. Deshalb ist dieses Vitamin auch so wichtig für die Knochengesundheit. Abgesehen von der Knochengesundheit ist es wichtig zu wissen, dass ein Zuviel an Vitamin D negative Auswirkungen haben kann, entweder durch einen Kalzium-Überschuss oder durch direkte Auswirkungen auf das Gewebe.

Kalzium trägt nicht nur zur Entwicklung der Knochen bei, sondern ist auch für andere Prozesse, wie die Muskelkontraktion und die Übertragung von Nervensignalen, von entscheidender Bedeutung. Bei einem Überschuss an Kalzium sind Herz, Arterien, Magen-Darm-Trakt und Nieren besonders anfällig für Schäden.

Wissenschaftliche Studien haben im Laufe der Zeit gezeigt, dass Vitamin D auch eine regulierende Rolle in verschiedenen Geweben spielt. Aus diesen Gründen ist es sehr wichtig zu verstehen, was Vitamin D bewirkt, wie der Organismus es verstoffwechselt und welche Dosis für dein Haustier sicher ist. Hier erzählen wir dir alles über diesen wichtigen Vitalstoff.

Was ist Vitamin D eigentlich?

Erstens ist Vitamin D chemisch gesehen ein Lipid. Tiere produzieren es aus Cholesterin. Als solches ist es ein fettlösliches Molekül, das verdaut und vom Körper auf die gleiche Weise wie Nahrungsfette aufgenommen wird. Es wird auch mit den Fäkalien über die Galle ausgeschieden.

Wenn der Vitamin-D-Spiegel über den Bedarf des Körpers hinaus ansteigt, reichert sich das Vitamin an. Es wird daher hauptsächlich in der Leber gespeichert, obwohl es auch im Fettgewebe vorkommt. Die Akkumulation erfolgt bevorzugt in Fischen – ganz im Gegensatz zu Landtieren, die nur wenig Vitamin D im Körper speichern.

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Warum hat Vitamin D einen Einfluss auf die Gesundheit von Haustieren?
Der Körper kann sein eigenes Vitamin D produzieren

Im Allgemeinen besitzen viele pflanzen- und allesfressende Tiere eine Vorstufe in ihren Hautzellen, das 7-Hydrocholesterin. Wenn das Tier seine Haut der Sonne aussetzt, katalysieren UVB-Strahlen die Synthese von Vitamin D3 aus dieser Vorstufe.

Vitamin D3 ist als solches biologisch inaktiv und muss vom Körper in einem zweistufigen Prozess in eine aktive hormonelle Form umgewandelt werden:

  1. Zuerst wandert es zur Leber. Dort findet eine erste Umwandlung statt, die zu dem Molekül 25-VitD3 führt. Dieser Metabolit ist zwar nicht aktiv, aber sehr stabil. In dieser Form legt das Vitamin den Weg durch den Körper zurück. Dies ist die Variante, die mit Lebertran oder fettem Fleisch eingenommen wird.
  2. Diese inaktive Form wandert anschließend in die Niere, wo sie in die aktive Form 1,25-Di(hydroxy)vitamin D3, genannt Calciferol, umgewandelt wird. Diese Verbindung zirkuliert als Hormon im Blut und löst eine biologische Wirkungskette aus, indem es sich an den Vitamin-D-Rezeptor bindet, der sich vor allem in den Kernen der Zielzellen befindet.

Neben dem Menschen gehören zu den Tieren, die diese Synthese durchführen können, Ratten, Schweine, Pferde, Vögel, Schafe und Kühe. Die Haut von Katzen und Hunden – und wahrscheinlich auch die von anderen Fleischfressern – produziert jedoch nur wenig Vitamin D, sodass diese Tiere auf die Zufuhr über die Nahrung angewiesen sind.

Pflanzen können eine Vitamin D-Variante aus Ergosterol herstellen, die als Vitamin D2 bezeichnet wird.

Was geschieht, wenn bei Haustieren ein Vitamin-D-Mangel auftritt?

In letzter Zeit wurde dem Problem des Vitamin-D-Mangels bei Hunden viel Aufmerksamkeit geschenkt. Die bekannteste Auswirkung ist die auf die Knochen, da ein Mangel mit Rachitis in Verbindung gebracht wird, die sich durch sehr ausgeprägte körperliche Verformungen äußert.

Eine aktuelle Studie, bei der 350 Haushunde untersucht wurden, ergab, dass zwei Drittel von ihnen einen unzureichenden Vitamin-D-Spiegel im Körper aufwiesen. Darüber hinaus ist auffallend, dass die Schwankungsbreite des Vitamins bei Tieren, die sich ähnlich ernährten, sehr groß war.

Eine wachsende Zahl von Forschungsergebnissen deutet darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und einer Reihe von Krankheiten, einschließlich Krebs, gibt.

Was passiert, wenn die Vitamin-D-Zufuhr zu hoch ist?

Laut mehreren wissenschaftlichen Berichten übt Vitamin D eine direkte regulierende Wirkung auf mehr als 36 verschiedene Zelltypen aus. Untersuchungen haben sogar gezeigt, dass Vitamin D die Aktivität von mehr als 50 Genen steuert. Von den Prozessen, auf die sich ein Überschuss dieses Vitamins am stärksten auswirkt, stechen die neuromuskuläre Steuerung und die Immunfunktion hervor.

Bei Hunden kann eine übermäßige Vitamin-D-Zufuhr innerhalb weniger Tage zu Nierenversagen führen. Leider wissen die Fachleute noch nicht, wie hoch die ideale Dosierung der Nahrungsergänzungsmittel ist, um die Zellgesundheit bei jeder Rasse und in jeder Wachstumsphase des Hundes aufrechtzuerhalten.

Die aktuellen Empfehlungen zur Vitamin-D-Zufuhr findest du jedoch in den englischsprachigen Ernährungsrichtlinien des Europäischen Verbands der Heimtierfutterindustrie (fediaf).

Im Laufe der Jahre wurde vielen kommerziellen Heimtierfuttermitteln zu viel Vitamin D zugesetzt, was bei den Tieren, die sie verzehren, zu Krankheiten und sogar zum Tod geführt hat. Im Jahr 2019 rief die spanische Tochter von Hill’s Pet Nutrition das firmeneigene Hundefutter wegen eines zu hohen Vitamin D-Gehalts zurück.

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Gelten Nahrungsergänzungsmittel als Allheilmittel?

Die Beantwortung dieser Frage ist zweifellos eine Herausforderung. Im Jahr 2011 wurde in einer Studie der Zusammenhang zwischen dem Blutspiegel von 25-VitD bei Hunden und der Entwicklung von Mastzelltumoren untersucht. Die Autor*innen stellten fest, dass die Schäferhunde mit Tumoren weniger 25-VitD aufwiesen als die Gruppe der Schäferhunde ohne Tumore.

Interessant ist, dass sie beim Vergleich der Ernährung beider Hundegruppen feststellten, dass alle Hunde ähnliche Mengen an 25-VitD erhielten. Dieses Ergebnis deutet also darauf hin, dass der 25-VitD-Spiegel im Blut nicht allein durch die Ernährung bestimmt wird.

Viele Fragen bleiben offen: Kann Krebs die Fähigkeit eines Hundes zur Bildung von 25-VitD verringern und sind einige Hunde Risikofaktoren ausgesetzt, die die Bildung dieser Verbindung verhindern? Nur die Zeit und weitere wissenschaftliche Studien werden hier klare Antworten liefern.

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Modernes Hundeleben

Früher bezogen Hunde die optimale Menge an Vitamin D aus den Fettreserven ihrer Beutetiere. Es ist jedoch eine Tatsache, dass Haustiere in modernen Zeiten die menschliche Spezies in ihrem sich schnell verändernden Lebensstil begleiten.

Aus diesem Grund hat sich die Ernährung von Hunden geändert und basiert heute fast ausschließlich auf kommerziellem Futter. Für unsere Vierbeiner ist die Nahrungsergänzung zur Hauptquelle für Vitamin D geworden.

Welche Faktoren können die Bioverfügbarkeit von Vitamin D verringern?

Hier sind einige Faktoren, die die Verfügbarkeit von Vitamin D bei deinem Tier einschränken können:

  • Nahrungsbestandteile: Mehrfach ungesättigte Fette, Fluorid und ein niedriger Magnesiumgehalt in der Nahrung können die Bioverfügbarkeit von Vitamin D verringern.
  • Exposition gegenüber DDT und anderen Pestiziden: Auch polychlorierte Biphenyle (PCBs), die Umweltschadstoffe industriellen Ursprungs sind, erhöhen das Risiko eines 25-VitD-Mangels um 3 %. Auch die Exposition gegenüber Glyphosat, einer Verbindung, die in Lebensmitteln und in der Umwelt vorkommt, führt zu einem Rückgang von Vitamin D.
  • Andere chemische Verbindungen, wie z. B. Flammschutzmittel: Zum Beispiel wurden im Blut von Hunden zehnmal höhere Konzentrationen von polybromierten Diphenylethern (PBDEs) gemessen als bei Menschen. Diese Verbindungen stammen aus kommerziellen Lebensmitteln, die wissenschaftlich belegt dafür bekannt sind, dass sie Vitamin D inaktivieren.
  • Andere Faktoren, wie Kastration: Kastrierte Hündinnen können 10 % weniger 25-VitD in ihrem Blut haben als intakte Hündinnen. Ebenso haben kastrierte Rüden 30 % weniger zur Verfügung als intakte Rüden.
  • Verschiedene Erkrankungen: Eine Nierenerkrankung in der Vorgeschichte kann die Umwandlung von 25VitD in die verwertbare Form von Vitamin D, Calciferol, verhindern. Auch einige medizinische Behandlungen, die in der Leber verstoffwechselt werden, können die Verarbeitung von Vitamin D blockieren.
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Wie du siehst, sind die meisten Hunde, die in einer häuslichen Umgebung leben, von mindestens zwei oder drei dieser Faktoren betroffen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Bedeutung von Vitamin D in der Ernährung von Haustieren zu berücksichtigen und es effektiv in den täglichen Speiseplan zu integrieren.


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Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.