Was fressen Stiere?
Geprüft und freigegeben von dem Biologen Samuel Sanchez
Weltweit bekannt für Stierkämpfe, Bullen-Ausstellungen und landwirtschaftliche Praktiken, gehören Stiere zu den unverzichtbaren Tieren für die Viehzucht und das Leben auf dem Bauernhof. Wie bei allen Tieren ist für ihr Wohlbefinden die richtige Ernährung entscheidend. Deshalb stellt sich für den Laien die Frage, was Stiere zu sich nehmen.
Die Antwort auf diese Frage ist jedoch komplexer, als es auf den ersten Blick erscheint. Dazu gehören Aspekte wie die Nährstoffe und die spezifischen Mengen an Futter, die Stiere aufnehmen sollten. In den folgenden Abschnitten zählen wir die wichtigsten Elemente auf, aus denen sich die Ernährung dieser kraftvollen Tiere zusammensetzt.
Was fressen Bullen?
Bullen fressen eine recht begrenzte Auswahl an Nahrungsmitteln. Die Grundlage ihrer Ernährung in der natürlichen Umgebung und bei der Stallhaltung ist Gras. Beim Stier handelt es sich um ein pflanzenfressendes Tier. Auf dem Speiseplan dieser großen Rinder stehen ebenso Futter auf der Basis von Ballaststoffen und Hülsenfrüchten sowie Kraftfutter, das aus Weizen, Sorghumhirsen, Gerste, Reis und anderen Zutaten besteht.
Mit diesen Nahrungsmitteln soll sichergestellt werden, dass die Entwicklung des Bullen möglichst optimal verläuft. Deshalb sollten die Futtermittel fettarm sein und aus natürlichen Rohstoffen bestehen, die die Verdauung erleichtern. Außerdem muss in den Wintermonaten eine gute Ernährung durch Heu (das sorgfältig aufbewahrt wurde, um die Vermehrung von Bakterien zu vermeiden) sichergestellt werden.
Es gibt einige Stoffe, die Bullen zwar fressen, aber nicht verdauen können (z. B. Lignine und Gerbstoffe). Am häufigsten werden dagegen Pflanzen aus der Familie der Gräser gefressen, die auf der Weide vorkommen, wie z.B. Weißklee, Rotklee und Luzerne, die eine gute Stickstoffquelle ergeben.
Viehzüchter geben den Bullen manchmal Futterzusätze, um sie zu mästen und schnelles Wachstum zu ermöglichen. Man kann ihnen auch Protein- oder Energiekonzentrate anbieten, die Vitamine und Mineralien enthalten.
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Nährstoffbedarf
Im Herbst und Winter sollten Bullen die nötige Menge an Futter erhalten, damit sich ihre Kondition in der Zeit, wo die Tiere nicht auf die Weide können, nicht verschlechtert. Allerdings kann eine Überfütterung dazu führen, dass die Bullen übergewichtig werden, was die Samenqualität und die Paarungsfähigkeit beeinträchtigt.
Stiere benötigen, wie einige andere Rinder auch, keine Zusätze von wasserlöslichen Vitaminen wie B1, B3, B12 und C, da die Bakterien in ihrem Verdauungstrakt in der Lage sind, diese zu synthetisieren.
Deshalb ist es ratsam, die optimale Menge an Futter anzubieten, um die Gesundheit der Rinder nicht zu beeinträchtigen. Der Nährstoffbedarf dieses Säugetiers variiert je nach Körpergewicht, aber im Allgemeinen ist ein guter Anteil an Kalzium, Kalium, Phosphor und verdaulichem Eiweiß unverzichtbar.
Die Hauptquelle für Proteine sind die festen Rückstände (Presskuchen), die bei der Gewinnung von Öl aus Samen oder ölhaltigen Früchten anfallen. Die bekanntesten sind Presskuchen aus der Gewinnung von Raps-, Sonnenblumen-, Soja- oder Leinöl. Diese Ernährungsalternative hat sich aus den Mehlen auf tierischer Basis entwickelt, die im 20. Jahrhundert als Proteinkonzentrat verwendet wurden.
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Greifen Stiere Menschen an?
Es stimmt zwar, dass Stiere schon mehrfach Menschen angegriffen haben. Da es sich bei ihnen um Pflanzenfresser handelt, waren die Angriffe meist auf Aktivitäten wie Stierkämpfe und andere Traditionen zurückzuführen, bei denen die Tiere dazu angestachelt werden, den Menschen zu jagen.
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Das Verdauungssystem von Stieren
Stiere bringen viel Zeit mit der Nahrungsaufnahme zu; ein erwachsener Stier beschäftigt sich etwa 8 bis 9 Stunden am Tag mit Fressen (wie Kühe selbstredend auch). Der Prozess beginnt mit dem Umschlingen des Futters mit der Zunge. Rinder haben nur im Unterkiefer Zähne, mit denen sie die Grasbüschel abreißen. Beim Kauen wird Speichel produziert, womit das Futter in den Magen rutscht.
Allerdings würgen Bullen (wie andere Wiederkäuer auch), was sie gefressen haben, wieder hoch, um es erneut zu kauen und zu zerkleinern. Eine der großen Besonderheiten des Rindermagens ist, dass er in vier Teile unterteilt ist: Drei davon sind dem Wiederkäuen gewidmet (Pansen, Netzmagen und Blättermagen); ein Magen (Labmagen) dient als „Hauptreservoir“. Diese Unterteilung ermöglicht es dem Bullen, pflanzliche Kohlenhydrate (wie beispielsweise Zellulose) zu verwerten.
Der Dünndarm von Bullen ist für die Verdauung und Aufnahme von Nährstoffen zuständig. Der Dickdarm fermentiert die nicht aufgenommene Nahrung und der Dickdarm absorbiert das restliche Wasser und die Mineralien. Schließlich nimmt der Enddarm die letzten Abfälle auf und sammelt die Fäkalien, damit sie ausgeschieden werden können.
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Futter voller Nährstoffe und Vitamine sorgt für das Wohlbefinden der Tiere, optimales Wachstum und gute Energiereserven für die Arbeit auf der Rinderfarm oder die Teilnahme an Zucht-Ausstellungen.
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- Bartolomé Rodríguez, D. J., Alonso De La Varga, M. E., García García, J. J., Posado Ferreras, R., Gómez, L., & Gaudioso Lacasa, V. R. Efecto del sistema de alimentación aplicado en el toro de lidia sobre diversos parámetros indicadores de alteración ruminal.
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