Wie gehe ich es an, wenn ich reiten lernen will?
Geschrieben und geprüft von dem Juristen Francisco María García
Manche Menschen verbinden das Erlernen des Reitens mit dem Erlernen des Fahrradfahrens. Beides basiert auf einem ähnlichen Konzept, nur dass ein Fahrrad nicht „belebt“ ist. Es heißt landläufig, dass wenn du es einmal gelernt hast, du es auch nicht mehr vergessen wirst. Hast du denn vor, reiten zu lernen?
Reiten zu lernen, kann eine Kunst sein. Du brauchst dazu Geschick und Konzentration. Wenn du Pferde liebst, wird diese Aufgabe natürlich viel einfacher. Eine gute Kommunikation zwischen Pferd und Reiter*in ist ebenfalls wichtig.
Es gibt kein bestimmtes Alter, das am besten geeignet wäre, um mit dem Reiten anzufangen. Jeder Zeitpunkt im Leben kann der richtige sein. Wichtiger als das Alter des Menschen ist die Wahl des idealen Pferdes für das Alter des Reiters oder der Reiterin. Dabei solltest du auch die Körpergröße und die körperliche Konstitution des Reitschülers oder der Reitschülerin berücksichtigen.
Was ist mit kleinen Kindern? Ponys sind hier vielleicht ein guter Anfang. Für alle anderen Altersgruppen sollten Pferde normaler Größe in Ordnung sein.
Wie gehe ich es an, wenn ich reiten lernen will?
1. Wende dich an Experten und Expertinnen
Bevor du irgendetwas anderes tust, ist es am besten, wenn du eine ausgebildete Fachkraft um Hilfe bittest. Die Anmeldung in einer Reitschule und/oder ein/e persönliche/r Reitlehrer/in sind beides gute Möglichkeiten.
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Vergiss nicht, dass die Verfügbarkeit von Pferden für das Reiten ein wichtiger Faktor in diesem Prozess sein wird. In etablierten Reitschulen findest du Pferde, die speziell für Reitschüler/innen ausgebildet wurden. Diese Pferde sind z. B. ideal für Menschen, die noch nicht auf einem Pferd gesessen sind.
2. Denke an die Reitausrüstung
Der Reitsport birgt Risiken – für Mensch und Tier gleichermaßen. Um schwerwiegende Missgeschicke zu vermeiden, vergiss nicht, eine geeignete Schutzausrüstung zu benutzen.
Unverzichtbar ist unter anderem ein guter Helm – für alle Altersstufen. Im Falle eines Sturzes hilft dieser dabei, Gehirnerschütterungen zu verhindern oder andere größere Probleme zu vermeiden.
Die Verwendung von Reitstiefeln wird ebenfalls empfohlen. Diese sollten ein einigermaßen glattes Profil haben und mit einem Absatz versehen sein, damit der Fuß nicht komplett durch den Steigbügel rutscht.
Eine weitere wichtige Sicherheitsmaßnahme ist das Wissen, wie man sich dem Pferd nähert und es behandelt. Pferde können sich leicht erschrecken und sich unberechenbar verhalten. Wenn du es mit Tieren zu tun hast, ist es unerlässlich, Ruhe zu bewahren.
Hier kommt ein weiterer wichtiger Punkt, der beachtenswert ist. Du solltest niemals hinter dem Pferd hergehen oder auf es zulaufen. Beide Situationen werden vom Pferd als bedrohlich empfunden.
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3. Habe die richtige Einstellung zum Reitenlernen
Wie viele andere Lebewesen können auch Pferde Furcht und Angstgefühle wahrnehmen. Versuche, entspannt zu sein, während du reiten lernst.
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Vermeide plötzliche und ruckhafte Bewegungen, wie z. B. dich vom Tier zu stürzen oder abrupt an den Zügeln zu ziehen. Das wird nicht nur das Pferd im Maul verletzen, sondern könnte auch eine heftige Reaktion hervorrufen. Alle Anweisungen, die du dem Pferd gibst, sollten sanft und kontrolliert erfolgen.
Der Reiter sollte die Befehle entschieden, aber nicht grob geben. Wenn du das Pferd misshandelst, kann es aggressiv werden; dies funktioniert als Abwehrmechanismus. Natürlich musst du auf die Empfehlungen der Fachkraft hören, wenn das Pferd ein aufbrausendes Verhalten zeigen sollte.
4. Wechsle am Anfang öfter das Pferd
Wechsle als Reitschüler*in öfter einmal das Pferd, das du reitest. Auf diese Weise gewöhnst du dich als Reiter*in nicht nur an eine Reitweise oder an die Eigenheiten eines einzigen Pferdes. Du verbesserst dich, indem du dich mit den Stilen und Temperamenten anderer Pferde auseinandersetzt.
Reiten lernen: einige grundlegende Techniken
1. Pferdefreundliches Aufsitzen
Aus der Militärgeschichte stammt die Angewohnheit, von links auf das Pferd aufzusteigen. Halte dazu mit der linken Hand die Zügel und greife den vorderen Teil des Sattels. Mit der rechten Hand ergreifst du den hinteren Teil des Sattels.
Stelle deinen linken Fuß in den Steigbügel und hebe dich damit möglichst ohne Schwung nach oben. Dann musst du dein rechtes Bein über den Rücken des Pferdes heben, aber pass auf, dass du das Tier dabei nicht am Steiß triffst. Achte ebenso darauf, dass du sanft im Sattel ankommst, damit du dem Pferd nicht in den Rücken fällst. Das wäre nämlich schmerzhaft für das Tier. Wenn du im Sattel sitzt, achte darauf, dass dieser nicht zu locker ist, bevor du losreitest.
2. Die Zügel aufnehmen
Die Zügel sind wie dein „Lenkrad“, mit dem du das Pferd dahin lenkst, wo du hinreiten möchtest. Ein paar Tipps zur Zügelführung: Ziehe nicht zu fest an den Zügeln, sonst verletzt du das Pferd im Maul.
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3. Was muss ich tun, dass das Pferd „losreitet“?
Damit das Tier sich in Bewegung setzt, gibst du ihm einen kleinen Impuls mit einer leichten Vorwärtsbewegung deines Körpers. Dazu kannst du deine Waden bzw. Fersen sanft in die Flanken des Pferdes drücken. Eventuell hilft wiederholtes, leichtes Klopfen mit den Fersen im Bereich hinter dem Sattelgurt.
Fakultativ können diese Hilfen mit Stimmkommandos begleitet werden. So könnte beispielsweise mit „Te-rab!“ das Pferd aufgefordert werden, anzutraben, und mit „Brrrr!“ könnte es zum Anhalten gebracht werden. Verschiedene Pferde reagieren womöglich unterschiedlich auf das gleiche Kommando. Am besten ist es, dies vorher abzuklären.
Während des gesamten Prozesses ist es wichtig, dass du auf die Anweisungen der Lehrerin oder des Lehrers hörst, wenn du das Reiten lernst. Deine Fähigkeiten als Reiterin oder Reiter hängen zudem davon ab, wie fleißig du übst.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.