Berühmte Pferde der Geschichte
Geschrieben und geprüft von dem Juristen Francisco María García
Im Laufe der Geschichte waren Pferde entscheidend für die Entwicklung der Menschen als Individuen und der Gesellschaft im Allgemeinen. Neben ihrer Stärke und Schönheit sind es vor allem ihre edlen Eigenschaften, die sie zu bewunderten und majestätischen Begleitern machen. Im Folgenden sehen wir uns einige berühmte Pferde der Geschichte, der Literatur und der Mythologie einmal genauer an.
7 berühmte Pferde in der Geschichte, der Literatur und der Mythologie
1. Bukephalos (Alexander der Große)
Bukephalos war der Name des berühmten Lieblingspferdes von Alexander dem Großen, der von 356 bis 323 vor Christus lebte. Das Schlachtross begleitete Alexander in allen kriegerischen Auseinandersetzungen und starb laut einer Theorie zufolge nach der Schlacht von Hydaspes im heutigen Pakistan bei der Behandlung seiner Wunden. Einer anderen Theorie nach ging das Tier im stolzen Alter von 30 Jahren an Altersschwäche ein. Alexander verstarb übrigens nur zwei Jahre nach seinem Pferd.
Sicher ist, dass Alexander sein geliebtes Pferd prunkvoll bestatten und eine Gedenkstätte errichten ließ. Sogar eine Stadt namens Alexandreia Bukephalos wurde ihm zu Ehren gegründet, die heute Jhelam heißt und in der pakistanischen Provinz Punjab liegt. Eine andere Hypothese besagt jedoch, dass Bukephalos in Frieden in Phalia ruht, das ebenfalls in der pakistanischen Provinz Punjab liegt.
2. Marengo (Napoleon Bonaparte)
Der Schimmel Marengo (1793 – 1831) war der treue Begleiter von Napoleon Bonaparte und wurde als eines der berühmtesten Pferde der Weltgeschichte auf zahlreichen Gemälden verewigt. Sein Name war eine Hommage an die Schlacht von Marengo (Italien), aus der die kaiserliche französische Armee siegreich hervorging.
Marengo trug den Kaiser in mehreren historischen Schlachten zwischen 1800 und 1815 auf seinem Rücken, darunter Austerlitz, Jena und Wagram, und wurde dabei achtmal verwundet. Marengo wurde bei der Schlacht von Waterloo von englischen Soldaten erbeutet; sein Skelett wird heute im National Army Museum im Londoner Stadtteil Chelsea ausgestellt.
Historischen Berichten zufolge war Napoleon ein enthusiastischer Schimmelreiter. Mehr als 100 Pferde zählte man in seinem persönlichen Stall, darunter Marengo und Le Vizir, ein Geschenk des türkischen Sultans.
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3. Die Stute Babieca (El Cid)
Viele von uns kennen wahrscheinlich die Geschichte von El Cid (eigentlich Rodrigo Ruy Díaz de Vivar), dem berühmten Ritter und Söldnerführer, der als spanischer Nationalheld gilt. Aber nur wenige kennen die Geschichte seiner berühmten Stute Babieca. Die Geschichte besagt, dass der junge El Cid von seinem Stiefvater zu den Ställen des Klosters, in dem sie lebten, mitgenommen wurde. Der Stiefvater forderte das Kind dazu auf, sich das Pferd auszusuchen, das ihm am besten gefiel.
Zur Überraschung aller wählte El Cid das hässlichste und unscheinbarste Pferd in den Ställen. Seinem Stiefvater zufolge war das Pferd (eine Stute, um genau zu sein) ein babieca (Dummkopf), da es keine der Eigenschaften besaß, die zu einem großen Eroberer passten.
Dennoch bewies die Geschichte die weise Wahl des Ritters und die Vorzüge der einzigartigen Stute. Gemeinsam ritten sie in zahlreichen Schlachten von Sieg zu Sieg. Babieca wurde sehr alt, bis sie im Alter von 40 Jahren starb. Die Geschichte von El Cid und Babieca erinnert uns daran, dass die wahren Qualitäten nicht in den körperlichen Merkmalen liegen, sondern in der edlen Gesinnung.
4. Palomo (Simón Bolívar)
Palomo war das berühmteste Pferd von Simón Bolívar (1783 – 1830), einer der wichtigsten Persönlichkeiten in der Geschichte Südamerikas. Dieser Militär und Politiker trug maßgeblich zur Unabhängigkeit verschiedener südamerikanischer Länder vom Mutterland Spanien bei. Es heißt, dass eine Bäuerin Bolívar vor der Schlacht von Boyacá das weiße Pferd schenkte. Auf Palomos Rücken gewann Bolívar diese Schlacht, die 1819 auf dem heutigen Gebiet Kolumbiens stattfand.
Seitdem begleitete Palomo seinen heldenhaften Reiter bei all seinen nationalen Befreiungsaktionen. Palomo soll im Dezember 1840 in Mulaló in Kolumbien gestorben sein. Wahrscheinlich blieb Palomo 1829 dort, als Bolívar von Ecuador nach Bogotá kam. Zurzeit werden seine angeblichen Hufeisen im Mulaló-Museum ausgestellt.
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5. Pegasos (Zeus)
Pegasos oder lateinisch Pegasus ist das berühmte geflügelte Pferd des Zeus. Der weiße Hengst, der der Legende nach aus dem Nacken oder dem Blut der Gorgonentochter Medusa entsprang, gilt als Symbolfigur der Dichter. Dieses Pferd mit Flügeln ist nicht nur ein berühmtes Pferd in der griechischen Mythologie und der internationalen Belletristik, sondern auch das einzige Pferd, das unter den Göttern des Olymps „leben“ darf.
6. Rosinante (Don Quijote)
Rosinante ist eines der berühmten Pferde in der spanischen Literatur. Der Ritterroman in zwei Teilen (1605 und 1615) von Autor Miguel de Cervantes wurde auch mehrfach für Film und Fernsehen aufbereitet. Der Name des Pferdes leitet sich vom Wort „rocín“ ab, was „Gaul“ bedeutet. Das war eine gängige Bezeichnung für Pferde, die früher auf den spanischen Feldern schwere Arbeit verrichten mussten.
Im Gegensatz zu den großen Rittern, die edle Namen für ihre Pferde wählten, entschied sich Cervantes’ Romanheld Don Quichote dafür, sein klappriges Pferd und Alter Ego Rosinante zu nennen. Mehr als durch das Aussehen des Hengstes – im Spanischen wird der Name Rocinante geschrieben – oder seine Abstammung ging Rosinante durch seine unvergleichliche Loyalität in die Geschichte der Literatur ein.
7. Das Trojanische Pferd
Obwohl es nicht aus Fleisch und Blut ist, zählt das Trojanische Pferd zweifellos zu einem der berühmtesten Pferde in der griechischen Mythologie. Dieses riesige Holzpferd wurde von den Griechen gebaut und als „Geschenk der Kapitulation“ an die Trojaner geschickt.
Wie wir wissen, war dies eine clevere Strategie, um getarnt in die von massiven Mauern geschützte Stadt Troja einzudringen. Das Holzpferd öffnete tagsüber die Tore für die griechischen Soldaten, die im Bauch des Holzpferdes saßen. So konnten sie nachts die Tore Trojas für ihr Heer öffnen. Durch diese List wurde am Ende der Trojanische Krieg zugunsten der Griechen entschieden. Seitdem ist das Trojanische Pferd in der Populärkultur als Symbol für Gerissenheit auf der positiven Seite als auch für Verrat auf der negativen Seite verankert.
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