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Die 11 häufigsten Krankheiten bei Bartagamen

6 Minuten
Die häufigsten Krankheiten bei Bartagamen sind Darmparasiten, Adenovirusinfektionen und gelbe Pilzinfektionen. Hier erfährst du mehr über diese Krankheiten.
Die 11 häufigsten Krankheiten bei Bartagamen
Letzte Aktualisierung: 08. August 2024

Die Streifenköpfige Bartagame oder Farbbartagame (Pogona vitticeps) ist in der Regel recht gutmütig, gesellig und leicht in Gefangenschaft zu halten. Das macht sie zu einem beliebten Haustier für Reptilienliebhaber. Du solltest jedoch auf ihre Gesundheit achten, denn Bartagamen können für verschiedene Krankheiten anfällig sein. In diesem Artikel erfährst du mehr über die häufigsten Krankheiten bei Bartagamen.

Diese Reptilien sind sehr widerstandsfähig gegen die widrigen Bedingungen in ihrem Lebensraum, aber das macht sie nicht immun gegen alle Krankheiten. Deshalb ist die richtige Pflege wichtig, damit dein Haustier gesund bleibt. Lies weiter und erfahre mehr über die 11 häufigsten Krankheiten bei Bartagamen.

Faktoren, die Krankheiten bei Bartagamen verursachen

Die meisten Krankheiten bei Reptilien in Gefangenschaft werden durch die Unachtsamkeit des Halters oder der Halterin verursacht. Deshalb ist es wichtig, auf die Bedürfnisse des Tieres zu achten, um Probleme zu vermeiden, die tödlich enden können. Hier einige Punkte, die man beachten sollte:

  • Lebensraumbedingungen: Reptilien sind auf die Bedingungen ihrer Umgebung angewiesen, um ihren Stoffwechsel zu aktivieren, daher kann jede Veränderung ernsthafte Auswirkungen auf ihre Gesundheit haben. Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beleuchtung haben den größten Einfluss auf das Tier.
  • Ernährung: Die Ernährung von Allesfressern ist im Allgemeinen eine der kompliziertesten, da sie eine große Nahrungsvielfalt benötigen. Dieser Faktor ist sehr wichtig, da die richtige Ernährung den Körper des Tieres vital hält und es ihm ermöglicht, mit Krankheiten fertig zu werden. Außerdem gibt es eine Reihe von Ernährungsproblemen, die ein Reptil das Leben kosten können.
  • Hygiene: Mit der Zeit sammelt sich Schmutz im Lebensraum an, der für das Reptil eine gefährliche Infektionsquelle darstellt. Um dies zu vermeiden, ist eine angemessene Reinigung erforderlich. Der Halter oder die Halterin sollte auch daran denken, sich vor und nach dem Umgang mit dem Tier die Hände zu waschen.
  • Unfälle: Jede körperliche Verletzung, die ein Reptil erleidet, kann zu einer ernsthaften Erkrankung führen, daher ist es am besten, sie sofort und richtig zu behandeln.
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Was sind die häufigsten Krankheiten bei Bartagamen?

Die Terrarien, in denen Bartagamen leben, sind ideale Brutstätten für Krankheitserreger. Ist das Reptil durch mangelnde Pflege geschwächt, kann es daher leicht an einer lebensbedrohlichen Krankheit erkranken. Nachfolgend eine Liste der häufigsten Krankheiten bei Bartagamen.

1. Metabolische Knochenkrankheit

Die metabolische Knochenkrankheit ist eine Krankheit, die verschiedene Arten von Hausreptilien befällt. Sie wird durch einen Mangel an Kalzium und Vitamin D verursacht, der häufig auf schlechte Ernährung und unzureichende Beleuchtung (Mangel an UVA- und UVB-Strahlen) zurückzuführen ist. Infolgedessen beginnt der Stoffwechsel des Tieres, die Knochen zu entmineralisieren, wodurch sie brüchiger werden.

Die Behandlung besteht in der Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln, die das Problem innerhalb kurzer Zeit beheben. In den schlimmsten Fällen kommt es jedoch zu Deformationen der Wirbelsäule, die zu Behinderungen führen. Nur ein Tierarzt oder eine Tierärztin kann sagen, welche Möglichkeiten es im Einzelfall gibt.

2. Leberlipidose

Eine Leberfettung wird durch die Aufnahme von zu viel Fett verursacht. Dies ist auf eine unausgewogene Ernährung oder Überernährung zurückzuführen. Als Folge werden Fettsäuren in der Leber gespeichert und führen zu einem Ungleichgewicht im Stoffwechsel des Tieres. Die häufigsten klinischen Symptome sind Gewichtsverlust, Lethargie und blasse innere Schleimhäute.

Zur Behandlung dieser Erkrankung muss die Ernährung des Tieres umgestellt werden, um die Fettaufnahme zu regulieren und eine Fettansammlung in der Leber zu verhindern. Es ist jedoch auch möglich, dass die Lipidose auf eine andere Erkrankung zurückzuführen ist, die normalerweise durch eine gründliche klinische Untersuchung ausgeschlossen werden kann.

3. Hypovitaminose (Mangel an Vitamin B1)

Vitamin B1 (Thiamin) spielt eine wichtige Rolle im Körper und hilft, alle Zellen des Reptils mit Energie zu versorgen. Daher führt ein Mangel zu Lähmungen, Schwäche und Krämpfen. Bei Bartagamen kann ein Thiaminmangel durch eine Ernährung verursacht werden, die kein frisches Gemüse enthält.

4. Dysdyskinesie

Dysdyskinesie ist ein Problem, das bei Reptilien während der Häutung auftritt. Diese Fälle werden in der Regel durch eine zu geringe Luftfeuchtigkeit in der Umgebung verursacht, aber auch Parasitosen und andere Krankheiten können eine Rolle spielen. Am häufigsten betroffen sind die Zehen, der Schwanz und die Beine.

Durch die abgestorbene Haut entsteht ein Abschnüreffekt, der die Blutzirkulation behindert. Als Folge verkümmern die Gliedmaßen und gehen schließlich verloren. Die offensichtlichsten Anzeichen von Dysecdysis sind undurchsichtige oder weißliche Hautflecken.

5. Stomatitis

Unter Stomatitis versteht man eine Entzündung der Maulhöhle, die durch verschiedene Erreger hervorgerufen werden kann. Bei Bartagamen wird sie in der Regel durch Bakterien verursacht, die die Anfälligkeit der Zähne ausnutzen. Der Grund dafür ist, dass die Zähne dieser Tiere sehr empfindlich sind, was sie anfällig für Infektionen macht.

6. Milben

Ektoparasiten wie Milben kommen auch auf der Haut von Reptilien vor. Es gibt sogar drei verschiedene Milbenarten, die Bartagamen befallen und sich in deren Hautfalten einnisten können. Das Problem bei dieser Parasitose ist ihre Hartnäckigkeit, denn ohne geeignete Behandlung ist es schwierig, sie vollständig zu beseitigen.

Es wird empfohlen, den Lebensraum der erkrankten Bartagame regelmäßig zu reinigen, um zukünftige Infektionen zu vermeiden.

7. Gelbe Pilzkrankheit

Diese Krankheit wird durch einen pathogenen Pilz verursacht, der in die Haut der Bartagamen eindringt. Er verursacht eine auffällige gelbe Dermatitis, die sich mit fortschreitender Infektion ausbreitet. Unbehandelt kann die Krankheit tödlich verlaufen, da sie auch die inneren Organe befällt und zum Multiorganversagen führt.

Die Diagnose muss von einem Facharzt oder einer Fachärztin gestellt werden, der/die vorhandenen Läsionen untersucht und das Vorhandensein des Pilzes bestätigt. Was die Behandlung betrifft, so können nur Fachleute ein geeignetes Antimykotikum und Medikamente zur Bekämpfung der Krankheit vorschlagen. Es ist jedoch zu beachten, dass es noch keine wirksamen Medikamente gibt, die die Krankheit heilen können.

8. Virusinfektion (Adenovirus)

Adenoviren sind eine Gruppe von Krankheitserregern, die bei Bartagamen verschiedene Probleme verursachen können. Im Allgemeinen betreffen die meisten Symptome den Verdauungstrakt, sodass die betroffenen Tiere nicht viel wachsen und an Gewicht verlieren. Am anfälligsten sind frisch geschlüpfte Tiere und Jungtiere, aber auch erwachsene Tiere können erkranken.

Die Infektion kann durch verschiedene medizinische Tests nachgewiesen werden, wobei Tests der neuen Generation (z. B. PCR) etwas effizienter sind. Gegenwärtig gibt es jedoch keine wirksame Behandlung gegen Adenoviren.

9. Darmparasiten (Spulwürmer und Kokzidien)

Darmparasiten treten häufig bei Tieren auf, die mit unsauberem Gemüse gefüttert werden. Endoparasiten (wie Kokzidien und Madenwürmer) befallen den Darm des Tieres und sind dort am häufigsten anzutreffen. Allgemeine Symptome sind Lethargie, Durchfall und Gewichtsverlust. Bei starkem Spulwurmbefall kann es zu einer Darmverstopfung kommen.

10. Darmverstopfung

Bartagamen fressen oft versehentlich etwas von ihrem Substrat, das dann in den Verdauungstrakt gelangt und Probleme verursacht. Es ist wichtig, diesen Aspekt des Lebensraumes sorgfältig zu bedenken. Andernfalls können Sand, Kies oder Sägemehl im Verdauungstrakt der Tiere verklumpen und zu Verstopfung führen.

11. Atemwegsinfektionen

Der Lebensraum von Reptilien bietet ideale Bedingungen für das Gedeihen einer Vielzahl von Bakterien und Viren. Folglich gedeihen Mikroorganismen wie Bakterien ohne angemessene Reinigung. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Krankheitserreger durch die Feuchtigkeit in der Luft in die Lungen der Tiere gelangen und Atemwegserkrankungen verursachen können.

Um dies zu vermeiden, ist eine gute Belüftung des Terrariums erforderlich. Dadurch wird verhindert, dass die Luft zu stickig wird und Bakterien die richtigen Bedingungen zum Wachsen vorfinden. Außerdem ist es wichtig, das Terrarium sauber zu halten, denn Kot und Futterreste sind Infektionsquellen, die diese Krankheiten begünstigen.

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Die meisten Krankheiten bei Reptilien lassen sich durch gute Pflege des Terrariums vermeiden. Erfülle alle Grundbedürfnisse deiner Bartagame, sonst wird sie langfristig krank werden. Wenn sich das Verhalten oder der Körperbau deines Tieres verändert, solltest du Fachleute aufsuchen. Denk daran: Eine Vorsorgeuntersuchung schadet nie.


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