Wie lange kann ein Kaninchen leben?
Da Kaninchen empfindliche Tiere sind und ihre Haltung in Gefangenschaft recht kompliziert ist, stellt sich die Frage, wie lange sie leben können. Obwohl es eine allgemeine Antwort auf diese Frage gibt, kann die Anzahl der Jahre je nach Rasse und Pflege variieren.
Wenn du eine mehr oder weniger verlässliche Schätzung der Lebenserwartung deines Kaninchens erhalten möchtest, findest du hier einige Kriterien und Tipps, um das Leben deines Langohres zu verlängern. Lies weiter!
Wie lange kann ein Kaninchen leben?
Das Leben eines Wildkaninchens ist hart und voller Gefahren. Trotz ihrer großen Laufgeschwindigkeit und ihres sprunghaften Wesens ist ihre Lebenserwartung aufgrund der vielen Raubtiere, die ihm nachstellen (Wölfe, Eulen, Adler, Luchse und andere), relativ gering.
Ein gewöhnliches Kaninchen in freier Wildbahn hat eine Lebenserwartung von 3 bis 4 Jahren. Du musst auch bedenken, dass sie in ihrer Umgebung vielen Gefahren wie Krankheiten, Infektionen, schlechtem Wetter und sogar menschlichen Eingriffen ausgesetzt sind.
Fortpflanzungsstrategie für Kaninchen
„Warum sind Kaninchen nicht schon am Aussterben?“, fragst du dich jetzt vielleicht. Bei solch einem gefährlichen Leben und den wenigen Lebensjahren sollte man meinen, dass sie vom Aussterben bedroht sein müssten. Aber Kaninchen, die die Grundlage für die Ernährung vieler kleiner Raubtiere bilden, haben ihre eigene Strategie, um den Lauf der Zeit zu überdauern.
Vor allem Kaninchen folgen der „r“-Fortpflanzungsstrategie, die darin besteht, zahlreiche Nachkommen zu erzeugen und dabei wenig Aufwand bei der Brutpflege zu betreiben. Ein Kaninchen wird im Alter von 4 Monaten geschlechtsreif, ist 32 Tage lang trächtig und kann in einem Wurf bis zu 12 Junge zur Welt bringen. Kaninchen sind also kurzlebige Tiere, die sich in sehr kurzer Zeit sehr stark vermehren.
Auf diese Weise bleibt die Population trotz aller Gefahren, denen sie ausgesetzt ist, stabil.
Wie lange kann ein Hauskaninchen leben?
Die Lebenserwartung eines Hauskaninchens ist höher, da es keinen natürlichen Gefahren ausgesetzt ist, wie Krankheiten, extreme Kälte oder Hitze. Natürlich gibt es auch keine Raubtiere in der Nähe und das Tier ist normalerweise nicht direkt bedroht.
Da sie in Gefangenschaft leben, sind die Langohren jedoch stark davon abhängig, wie gut ihre jeweiligen Besitzer für sie sorgen. Wenn man sich zuverlässig um sie kümmert, beträgt die Lebenserwartung eines dieser Hasentiere 5–10 Jahre und kann sogar bis zu 12 Jahre erreichen.
Die Lebenserwartung der verschiedenen Kaninchenrassen
Obwohl die Lebensspanne bei allen Rassen sehr ähnlich ist, entspricht es den Tatsachen, dass einige Rassen aufgrund ihrer phänotypischen Merkmale (äußere und innere Merkmale) länger leben als andere. Hier sind einige Beispiele dafür:
- Hermelinkaninchen: Die Lebenserwartung liegt zwischen 5 und 7 Jahren.
- Kalifornier: Etwa 10 Jahre.
- Zwergkaninchen: Kann bis zu 8 Jahre alt werden.
- Neuseeländer: 5–7 Jahre.
- Löwenköpfchen: Kann zwischen 7 und 10 Jahre alt werden.
- Rexkaninchen: Kann im Durchschnitt zwischen 8 und 11 Jahre alt werden.
- Europäisches Wildkaninchen: 7 bis 10 Jahre.
- Das Holländer Kaninchen: Bis zu 10 Jahre.
Um dir eine Vorstellung von den Unterschieden zu geben: Kaninchen, die künstlich auf eine flache Schnauze und große Augen hin selektiert wurden (z. B. Zwergkaninchen), leiden eher an Atemwegs- und Zahnerkrankungen. Andere hingegen sind robuster, da sie ihren wilden Verwandten ähnlicher sind.
Tipps, wie du das Leben deines Kaninchens verlängern kannst
Jetzt, wo du weißt, wie lange ein Kaninchen leben kann, fragst du dich vielleicht: Wie kann ich mein Kaninchen dazu bringen, alle Rekorde in Sachen Lebenserwartung zu brechen? Das Geheimnis liegt in der Pflege, die die Tiere erhalten. Es geht nicht nur darum, deinem Tier das beste Leben zu ermöglichen, sondern auch konsequent zu sein und ein gutes Auge für Anzeichen, die auf eine Krankheit hindeuten, zu entwickeln. Hier sind einige nützliche Tipps, um dieses Ziel zu erreichen.
Eine gute Ernährung
Kaninchen sind Pflanzenfresser, aber sie fressen in freier Wildbahn nicht das gleiche Futter wie in Gefangenschaft. Wenn du ein Kaninchen hältst, solltest du die folgenden Hinweise beachten:
- Es muss immer genügend frisches Heu zur Verfügung haben.
- Kaninchen brauchen viel Wasser, also stelle ihm eine saubere und frische Trinkwasserquelle zur Verfügung.
- Gib deinem Kaninchen hochwertiges Futter – immer in Form von Pellets.
- Gib ihm jeden Tag frisches Grün (Wildpflanzen, biologisches Gemüsegrün und Küchenkräuter).
Mehr zum Thema findest du hier: Schädliches Futter für Kaninchen
Auslauf und Anregung zum Spiel
Ein Kaninchen kann nicht nur im Käfig leben. Idealerweise sollte es frei im Haus herumhoppeln oder zumindest in einem speziell präparierten Gehege leben, damit es nichts beschädigen (z.B. Kabel) oder sich verletzen kann. Außerdem solltest du deinem Kaninchen Spielzeug und Gegenstände zur Verfügung stellen, die für seine Art geeignet sind. Die Langohren gehören nämlich zu der Sorte Tier, die jeden Tag Spaß haben und viel Zeit mit dir verbringen möchten.
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Hygiene
Denk daran, dass der „Wohnbereich“ des Kaninchens jeden Tag gereinigt werden sollte. Andernfalls erhöhst du die Wahrscheinlichkeit des Vorhandenseins von Parasiten, Infektionen und anderen damit verbundenen Krankheiten.
Dein Kaninchen muss auch oft gebürstet werden, besonders wenn es sich im Fellwechsel befindet. Das Entfernen toter Haare verhindert, dass es sie bei der Fellpflege verschluckt. Denn wenn es zu viel davon verschluckt, kann der entstehende Haarballen zu einem Darmverschluss führen.
Lies hier mehr zum Thema: Haarballen in einem Kaninchenmagen: Was ist zu tun?
Impfungen und Entwurmung
Wenn dein Tier Zugang zur freien Natur hat, musst du es nach seinem eigenen Impfplan entwurmen und impfen lassen. Die wichtigsten Impfungen sind diejenigen gegen die Kaninchenpest (Myxomatose) und gegen die Chinaseuche oder auch das virale hämorrhagische Fieber (RHDV und RHDV2). Beides sind tödliche Krankheiten bei dieser Tierart, die in Regionen, in denen sie in freier Wildbahn vorkommt, zu Epidemien führen können.
Allgemeine Gesundheit
Es ist auch wichtig zu wissen, wie man die häufigsten Krankheitsanzeichen bei Kaninchen erkennt. Im Allgemeinen solltest du wissen, dass diese Tiere ausnahmslos jeden Tag fressen und Kot absetzen müssen. Wenn sie das nicht tun, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass sie an einer Krankheit leiden. Weitere wichtige Details, die du beachten solltest, sind die folgenden:
- Antagonistische Körperhaltungen: Auf dem Bauch liegen kommt dabei am häufigsten vor – Kaninchen tun dies, wenn sie Bauchschmerzen haben
- Alopezie
- Lethargie
- Lähmungen
- Übermäßiges Trinken und Urinieren
- Das Vorhandensein von Caecotrophen: Wenn du Weichkot in Form von traubenförmigen Klumpen (Blinddarmkot) beobachtest, der vom Kaninchen nicht gefressen wird, könnte dies auf eine Verdauungsstörung hindeuten.
- Vorhandensein von Kanten und Spitzen im Kieferbereich: Das deutet auf ein Überwachsen der Backenzähne hin, was tierärztlich behandelt werden muss. Kaninchen haben wurzellose Zähne, die ihr Leben lang wachsen.
Zum Schluss noch der nützlichste Tipp von allen: Finde eine gute Tierklinik, die sich auf Kaninchen spezialisiert hat. Wie lange ein Kaninchen in deiner Obhut lebt, hängt in hohem Maße davon ab, dass du Experten in der Nähe hast, die sich fachkundig um die Krankheiten deines Tieres kümmern können. Zudem erhält du von ihnen Beratung, wie du deinen Nager zu Hause am besten versorgen kannst.
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