Ist es gut, zwei Hamster im selben Käfig zu halten?

Zwei Hamster in einem Käfig zu halten, ist eine gängige, aber riskante Praxis. Hier erfährst du, warum.

Man könnte leicht glauben, dass mehrere Hamster gut in einem Käfig zusammenleben können. Denn wir neigen zu der Annahme, dass jedes Lebewesen (ob Mensch oder Tier) Gesellschaft braucht, um ein zufriedenes Leben zu führen. Außerdem scheinen in Zoohandlungen immer mehrere Exemplare der gleichen Art zusammengepfercht zu sein, ohne dass es zu offensichtlichen Problemen käme.

Wenn du also mit dem Gedanken spielst, dir einen weiteren dieser kleinen Nager ins Haus zu holen, solltest du dir sehr gut überlegen, ob du ihn in den Käfig des bereits vorhandenen Hamsters setzen willst oder nicht. Um dir die Entscheidung zu erleichtern, erfährst du hier alles, was du darüber wissen musst.

Was charakteristisch für Hamster ist

Hamster (aus der Familie der Wühler oder Cricetin ae) sind kleine Nagetiere, die im Nahen Osten und in Nordamerika beheimatet sind und als Haustiere beliebt wurden, weil sie sich in Gefangenschaft leicht züchten lassen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf beiden Seiten ihres Maules Taschen haben, sogenannte Backentaschen, mit denen sie Nahrung sammeln und diese in ihren Bau zurückbringen können.

Hamster sind nachtaktiv und dämmerungsaktiv, sie verlassen ihren Bau bei Sonnenuntergang und kehren bei Sonnenaufgang zurück. Tagsüber ruhen sie sich in ihrem Bau aus, den sie einige Zentimeter unter der Erde graben, um sich vor möglichen Fressfeinden zu schützen.

Hamster sind Säugetiere mit einer hohen Fortpflanzungsfähigkeit. Der Eintritt der Geschlechtsreife und die Anzahl der Nachkommen variiert je nach Art. Generell gilt: Je kleiner der Hamster ist, desto früher pflanzen sich die Exemplare fort, da ihre Lebenserwartung eher kurz ist.

Ist der Hamster gesellig oder einzelgängerisch?

Ein weiteres wichtiges Merkmal des Hamsters ist sein einzelgängerisches Verhalten. In freier Wildbahn suchen sich diese Tiere nur in den Frühlings- und Sommermonaten gegenseitig zur Paarung auf, sodass die Gruppen, die man vorfindet, aus Muttertieren samt Jungen bestehen.

Hamster sind nicht nur Einzelgänger, sondern verhalten sich auch territorial. Wenn ein anderer Hamster der gleichen Art in das Revier eindringt, greift der „ansässige“ Hamster diesen an, damit er das Revier verlässt. Wenn du also zwei Hamster in einem Käfig hältst, kann es zu einem kontinuierlichen Kampfverhalten kommen, weil derjenige, der angegriffen wird, nicht weglaufen kann.

Das bedeutet allerdings nicht, dass der Hamster keinen Kontakt zu seiner Bezugsperson haben kann. Wenn du beide Tiere an den Umgang mit dem Menschen gewöhnst und ihren täglichen Stress auf ein Minimum reduzierst, könnt ihr positiv miteinander umgehen. Denn dann hat das Tier seinen Platz und einen Ort, an dem es sich verstecken kann, wenn es sich bedroht fühlt.

Ist es gut, wenn zwei Hamster zusammen in einem Käfig leben?

Die Antwort ist nein. Wie wir dir bereits gesagt haben, sind Hamster Einzelgänger und verteidigen „eifersüchtig“ ihren Raum. Wenn du sie zwingst, mit einem ihrer Artgenossen zusammenzuleben, ist das nicht nur stressig für beide Tiere. Es kommt auch ständig zu Kämpfen. Einer der Hamster könnte in dem Zuge sogar sterben.

Das ist auch unabhängig vom Geschlecht, d.h. du kannst nicht zwei Männchen oder zwei Weibchen zusammen halten. Obwohl Männchen weniger territorial sind als Weibchen (sie übernehmen keine Brutpflege-Aktivitäten, also haben sie nicht den Instinkt, den Wurf zu beschützen), kämpfen auch sie um Unterschlupf und Futter.

Und was geschieht in den Zoohandlungen? Dort kämpfen sie doch auch nicht, oder? In diesen Geschäften werden Jungtiere verkauft. Fast immer handelt es sich um kleine Hamster, die gerade erst von ihren Müttern getrennt wurden. Daher ist es ganz normal, dass sie noch keine aggressiven Instinkte zeigen. Trotzdem werden sie irgendwann miteinander kämpfen, wenn sie nicht getrennt werden.

Wie pflanzen sich Hamster fort?

Es kann sein, dass du ein trächtiges Weibchen hast und nichts davon weißt. Was ist dann zu tun? Während der Säugezeit gibt es hier kein Problem, denn die Mutter kümmert sich um ihre Jungen, bis diese selbstständig sind.

Die Geschwister werden sich nicht gegenseitig bekämpfen, bis sie erwachsen sind, aber du musst sie trennen, wenn sie ausgewachsen sind. Das verhindert nicht nur Probleme mit aggressivem Verhalten, sondern auch die Vermehrung untereinander. Wenn es so weit ist, solltest du die Tiere getrennt voneinander unterbringen.

Wie verhindere ich, dass sich zwei Hamster streiten?

Die Chance, dass zwei Männchen aus demselben Wurf miteinander auskommen, ist sehr gering. Das mag nur gelingen, wenn sie zusammen aufgewachsen sind. Wenn du in dieser Hinsicht Glück hast, musst du auch alles tun, um ihnen das Zusammenleben zu erleichtern.

Der Käfig sollte groß genug sein, damit beide Tiere einen eigenen Bereich für sich haben. Es kann aber auch einen gemeinsamen Bereich geben, in dem sie Spielzeug und Trainingsgeräte teilen. Erwarte jedoch nicht, dass sie viel miteinander interagieren – sie werden sich beim Benutzen der Geräte eher abwechseln.

Jeder Hamster sollte seinen eigenen Futternapf haben, damit sie sich nicht darum streiten. Der Käfig sollte außerdem an einem sonnigen, zugfreien Ort bei einer Temperatur von 20–22 Grad Celsius stehen.

Wenn es trotz all dieser Vorsichtsmaßnahmen zu Kämpfen kommt, hast du keine andere Wahl, als die beiden Tiere zu trennen. Versuche, alle Wunden schnell zu versorgen, um Infektionen zu vermeiden. Ein Tipp: Wenn du keine andere Wahl hast, als zwei Hamster im selben Käfig zu halten, solltest du einen zusätzlichen Käfig für solche Fälle bereithalten. Denn es kann passieren, dass sie aufgrund von Kämpfen oder Krankheiten mehr als einmal voneinander getrennt werden müssen.