12 Anzeichen, dass ein Fisch krank ist und was du dagegen tun kannst
Geschrieben und geprüft von dem Biologen Samuel Sanchez
Viele Symptome zeigen, dass ein Fisch krank ist. Jeder Besitzer sollte sie ernst nehmen und nicht darüber hinwegsehen, sonst werden auch weitere Artgenossen im Aquarium einer Gefahr ausgesetzt. Vergiss nicht, dass ein Aquarium ein kleines Ökosystem ist, in dem sich Krankheiten schnell verbreiten können, wenn das chemische Gleichgewicht gestört ist. In diesem Artikel erfährst du, woran du einen kranken Fisch erkennst.
Die Lebenserwartung typischer tropischer Fische ist nicht sehr hoch (3-5 Jahre), aber das bedeutet nicht, dass du ihr Sterben oder eine schlechte Lebensqualität als normal ansehen solltest. Du bist als Halter für das Leben des Tieres verantwortlich, deshalb ist ein Besuch bei einem Spezialisten unerlässlich, wenn es beunruhigende Anzeichen gibt. Lies weiter, um zu erfahren, welche 12 Symptome ein kranker Fisch aufweist und was im jeweiligen Fall zu tun ist.
1. Der Fisch frisst nicht mehr
Allesfresser unter den tropischen Fischen suchen in ihrer natürlichen Umgebung einen Großteil des Tages nach Nahrung. Deshalb wird normalerweise empfohlen, dass man als Halter alle 12 Stunden Futter auf die Wasseroberfläche streut. Eines der ersten Anzeichen dafür, dass ein Fisch krank ist, ist, dass er aufhört zu fressen. Biologisch ergibt das nämlich keinen Sinn.
In diesen Fällen ist es wahrscheinlich, dass du deinen Fisch überfüttert hast und dies zu Bauchblähungen und anderen Problemen geführt hat. Die goldene Regel lautet, den Tieren nicht mehr Futter zu geben, als sie in 2 bis 3 Minuten verzehren können, und das höchstens zweimal am Tag. Wenn du es übertreibst, sinkt das Futter auf den Grund. Dann kommt es zu einem möglicherweise tödlichen chemischen Ungleichgewicht im Wasser.
Diese allgemeine Regel gilt für Allesfresser, denn große fleischfressende Fische können wesentlich länger ohne Fütterung auskommen.
2. Der Fisch schwimmt seitwärts
Seitwärts zu schwimmen ist ein maladaptives Verhaltensmuster bei Fischen, da sie dadurch ihren Sichtradius, ihre Beweglichkeit und ihre Effektivität bei der Fortbewegung im Becken verlieren. Daher ist ein Fisch, der sich mühsam seitwärts bewegt, in der Regel krank.
Dieses Symptom ist normalerweise auf ein Versagen der Schwimmblase zurückzuführen, dem Organ, das es den Fischen ermöglicht, Gase mit der Umgebung auszutauschen und ihren Auftrieb zu erhöhen oder zu verringern. Die Entzündung des Schwimmblasen-Gewebes ist bei Goldfischen (Carassius auratus) recht häufig und erfordert immer tierärztliche Hilfe.
Entzündungen der Schwimmblase sind bei Goldfischen für 44 % der Tierarztbesuche verantwortlich.
3. Der Fisch schnappt nach Luft
Dieses Symptom deutet darauf hin, dass der Fisch nicht krank ist, sondern dass es ein chemisches Problem im Aquarium gibt. Die richtige Menge an gelöstem Sauerstoff im Wasser ist für die Fische im Becken lebenswichtig. Sie beginnen an der Wasseroberfläche nach Luft zu schnappen, wenn die Konzentration dieses Gases nicht ausreicht. Dies kann durch zu hohe Temperaturen, zu viele Tiere im Becken und ein chemisches Ungleichgewicht verursacht werden.
In diesen Fällen ist es notwendig, einen Belüfter zu installieren. Wenn das Symptom anhält, führe einen präventiven Wasserwechsel durch.
4. Der Fisch wird isoliert
Einige tropische Fische wie Zebrabärblinge, Salmler oder bestimmte Barben bilden Schwärme, die aus sechs Tieren bis zu Dutzenden von Fischen bestehen können. Wenn ein Exemplar dieser Arten krank ist, isoliert es sich und hält sich vom Zentrum der Aktivität fern. Am besten setzt du den betroffenen Fisch so lange in ein Quarantänebecken, bis du herausgefunden hast, was mit ihm los ist.
5. Ein Auge des Fisches wird nach außen gedrückt
Das klinische Krankheitsbild heißt hier Glotzaugen-Krankheit (Exophthalmus). Sie kann einseitig (ein Auge) oder beidseitig (beide Augen) betreffen und wird durch direkte Verletzungen, ein chemisches Ungleichgewicht im Wasser und Flüssigkeitsansammlungen im Körper des Tieres verursacht. Dieses Symptom deutet darauf hin, dass der Fisch sehr krank ist (oder von anderen Fischen im Aquarium angegriffen wird). Daher muss das Tier sofort behandelt werden.
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6. Die Schuppen richten sich auf (Schuppensträube)
Auch dieses Zeichen hat einen speziellen Namen und ist als Bauchwassersucht bekannt. In diesem Fall schwillt der Körper des Fisches an, die Schuppen stehen ab und sehen aus, als ob sie borstig wären. Bei Goldfischen ist dies sehr häufig der Fall, da sie aufgrund ihrer eiförmigen Form leicht zu erkennen sind.
Die Ansammlung von Flüssigkeiten oder Stoffen kann auf eine Infektion, ein Ungleichgewicht in der Homöostase des Fisches aufgrund chemischer Veränderungen oder eine Darmverstopfung zurückzuführen sein. Leider deuten abstehende Schuppen darauf hin, dass das Tier nicht mehr lange zu leben hat.
7. Der Fisch hat kleine weiße Pünktchen auf dem Körper
Der Wimpertierchen-Protozoon Ichthyophthirius multifiliis verursacht die Krankheit, die in Aquarien als Weißpünktchenkrankheit bekannt ist. Dieser Erreger befindet sich auf der Haut der infizierten Fische und beginnt seinen Zyklus mit der Bildung einer sichtbaren weißlichen Zyste, daher kommt auch der Name der Krankheit. Es handelt sich um eine ansteckende Krankheit, die sich schnell ausbreitet.
Bei Fischen, die Temperaturschwankungen vertragen, empfiehlt es sich, die Wassertemperatur auf 30° C zu erhöhen, da der Parasit unter diesen Bedingungen abstirbt und die Zysten abfallen. Ebenso ist eine Medikamentengabe notwendig, die im ganzen Aquarium angewendet werden muss, bevor die restlichen Fische auch daran sterben.
8. Der Fisch scheuert sich
Ein weiteres Symptom dafür, dass ein Fisch krank ist, ist, dass er sich ruckartig an Gegenständen im Aquarium reibt, was als Scheuern bezeichnet wird. Das ist in der Regel ein Anzeichen dafür, dass das Tier mit einem Hauterreger infiziert ist, z. B. mit einem Ankerwurm der Gattung Lernaea. Sieh dir die Haut und die Schuppen des Tieres genau an und geh zum Tierarzt, wenn das Verhalten anhält.
Das Scheuern ist die einzige Möglichkeit für den Fisch, sich zu kratzen.
9. Der Fisch bildet starken Schleim aus
Alle Fische haben eine dünne Schleimschicht, die ihren Körper bedeckt und ihnen hilft, mit sehr wenig Widerstand im Wasser zu schwimmen. Wenn der Fisch mit bestimmten Arten von Parasiten infiziert ist, wird dieser Schleim stärker und die Haut und Augen trüben sich. Häufig treten in Folge bakterielle Erkrankungen auf. Die Parasiten haben Hautschäden verursacht, daher können die Bakterien leicht dort „ansetzen“.
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10. Der Fisch bleibt auf dem Boden des Aquariums
Ein Oberflächenfisch, der auf dem Boden des Beckens bleibt, ist entweder sehr krank oder ruht sich aus. Wenn dieses Verhalten anhält, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. Wahrscheinlich ist dein Aquarium nicht richtig eingestellt, was die Chemikalien angeht, oder das Tier leidet an einer Infektion.
11. Die Kiemen sind verfärbt
Dieses Symptom, das zeigt, dass ein Fisch krank ist, ist mit bloßem Auge nicht leicht zu erkennen. Leider wird es sehr deutlich, wenn das Tier bereits gestorben ist. Die Kiemen eines gesunden Tieres sind stark durchblutet (vaskularisiert) und daher rot gefärbt.
Die Kiemenverfärbung kann ein Anzeichen für Blutungen an anderen Stellen des Körpers, Parasitenbefall, Unterernährung und für viele andere Dinge sein. In jedem Fall zeigt die Verfärbung, dass mit dem Fisch etwas nicht stimmt.
12. Die Flossen fransen aus
Dieser Zustand wird als Flossenfäule bezeichnet. Sie ist eine sehr häufige Krankheit in Heimaquarien und wird durch Infektionen mit Bakterien oder Pilzen verursacht, wobei der hauptsächlich verdächtige Erreger meistens Pseudomonas fluorescens ist. Die Infektion wird durch Überbelegung des Aquariums, schlechte Wasserbedingungen oder eine unsachgemäße Einrichtung verursacht.
Bei dieser Krankheit muss das Wasser mit Antibiotika, Antipilzmitteln oder einer Mischung aus beidem behandelt werden.
Die Symptome eines kranken Fisches sind vielfältiger Natur. Der erste Schritt besteht immer in der Isolierung des Fisches. Danach ist es in fast allen Fällen am besten, ihn zum Tierarzt zu bringen. Manchmal ist es notwendig, das ganze Aquarium auf einmal zu behandeln, da die meisten Infektionen bei diesen Tieren sehr ansteckend sind.
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