4 Arten, wie Tiere miteinander kommunizieren
Der Mensch, der so sehr an den verbalen Ausdruck gebunden ist, kann die Kommunikation zwischen Tieren manchmal nicht verstehen. Dabei ist die Welt der Tiere genauso komplex und vielfältig wie die unsere, wenn es um die Übermittlung von Botschaften geht.
In den folgenden Absätzen geben wir dir einen Überblick über die verschiedenen Kommunikationsformen, die Tiere nutzen, um sich zu verständigen. Du wirst überrascht sein, was sie sich gegenseitig auch ohne Worte mitteilen können.
Welche Arten der Kommunikation unter Tieren gibt es?
Bei der Analyse der Kommunikation zwischen Tieren sollte man nicht nur die Fähigkeit berücksichtigen, eine Sprache zu benutzen und sich verbal zu verständigen. Jede Tierart verarbeitet die Reize der Umwelt auf ihre eigene Art und Weise, sodass ihre Botschaften an die sensorische Vielfalt all ihrer Rezeptoren angepasst sind.
Zoosemiotik ist die Bezeichnung für die Gesamtheit aller Signale, die Tiere zur Kommunikation verwenden. Diese Signale, die sich an die eigene oder an andere Arten richten können, sind vielfältiger Natur und gleichermaßen interessant.
1. Chemische Kommunikation
Die chemische Kommunikation erfolgt über Pheromone. Dies sind flüchtige chemische Substanzen, die als Botenstoffe in die Umwelt abgegeben werden. Deren Ziel ist es, eine physiologische Reaktion bei einem anderen Individuum auszulösen. Da es sich um einen – phylogenetisch gesehen – uralten Mechanismus handelt, ist er mit sehr grundlegenden Prozessen wie der Paarung verbunden.
Einige Arten nutzen die chemische Kommunikation jedoch auf interessante Weise. Dies ist bei Ameisen der Fall, die Spuren von Pheromonen hinter sich ablegen, um ihre Artgenossen zu Nahrungsquellen zu führen. Außerdem teilen sie durch diese Stoffe ihren sozialen Status in der Kolonie mit. Borkenkäfer versenden mittels Pheromonen „Einladungen“ an Artverwandte, um Bäume zu befallen.
Pheromone sind in Körperflüssigkeiten wie Schweiß oder Urin enthalten. Viele Tiere kommunizieren mittels Pheromonen, wie zum Beispiel Hunde.
2. Auditive Kommunikation
Die Kommunikation über Töne verbindet Tiere am meisten mit dem Menschen. Auditive Botschaften haben den Vorteil, dass sie keinen visuellen oder taktilen Kontakt benötigen und sind für eine Vielzahl von Tierarten nützlich, wenn es darum geht, ihr Territorium zu markieren, nach einem Partner zu suchen oder vor Raubtieren zu warnen.
Die Verständigung von Vögeln untereinander ist das hervorstechendste Beispiel für auditive Kommunikation. Allerdings gibt noch weitere äußerst interessante Kommunikations-Formen, wie zum Beispiel die Verwendung von Ultraschall bei Walen. Schallwellen bewegen sich auch durch die Luft. Fledermäuse nutzen Rufe im Ultraschallbereich, um sich zu orientieren oder zu jagen. Die Infraschall-Laute bei Elefanten liegen in einem Bereich unter der Hörschwelle des Menschen.
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3. Kommunikation zwischen Tieren durch visuelle Mittel
Der Sehsinn ist für viele Tierarten überlebenswichtig, und zwar nicht nur, um nach Nahrung zu suchen oder ein Raubtier herankommen zu sehen. Visuelle Hinweise können von bestimmten Körperhaltungen bis hin zu Warnfärbungen (aposematische Farben) reichen, die darauf hinweisen, dass es keine gute Idee ist, z. B. einen Pfeilgiftfrosch zu fressen.
Auch Farbveränderungen sind interessante Zeichen: Sie können freiwillig erfolgen, wie bei einigen Tintenfischen, die sich tarnen, oder sie können mit Veränderungen im Körper zusammenhängen.
Ein gutes Beispiel für letzteres sind weibliche Paviane (Papio), deren Fortpflanzungsorgane sich in der fruchtbaren Phase leuchtend rot färben.
4. Taktile Signale
Der Tastsinn ist ein weiterer Sinn, der beim Menschen (noch) nicht sehr weit entwickelt ist, sodass wir uns den Reichtum seiner Nuancen nur schwer vorstellen können. Es stimmt zwar, dass die Reichweite auf die Entfernung zwischen Organismen an einem Ort beschränkt ist, aber es ist klar, dass alle Arten davon profitieren. Nur wenige Säugetiere sozialisieren sich ohne Körperkontakt.
Taktile Signale sind bei Insekten sehr verbreitet. Bienen benutzen taktile Signale in der Dunkelheit des Bienenstocks bei ihrem berühmten Tanz, um die Position des Futters anzuzeigen.
Die taktilen Signale beschränken sich jedoch nicht nur auf den Körperkontakt. Die Vibrationen sind Teil des Balzrituals einiger Spinnenarten, und Elefanten können an den Vibrationen ihrer Schritte erkennen, wer sich aus der Ferne nähert. Es gibt sogar Fischarten, die durch elektrische Signale kommunizieren.
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Wie du siehst, ist es durchaus möglich, auf vielfältige und effektive Weise zu kommunizieren, ohne Worte zu benutzen. Tatsächlich stellt die kommunikative Komplexität einiger Arten, wie z. B. der Delfine, die Exklusivität des Menschen infrage, wenn es darum geht, die Signale, die wir aussenden, eine Sprache zu nennen. Für unsere Spezies gilt es also zu wissen, welchen Sinn wir benutzen müssen, um Tiere zu verstehen.
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