Ist Meerwasser schädlich für Hunde?
Geschrieben und geprüft von der Biologin Paloma de los Milagros
Ein Strandurlaub mit deinem Hund kann sehr einladend sein, weil er eben nicht jeden Tag stattfindet. Doch Hunde, die nicht an das Leben an der Küste gewohnt sind, wollen sich austoben und alles inspizieren, vom Sand bis hin zu den Wellen. Allerdings solltest du darauf achten, dass dein Hund nicht zu viel Meerwasser trinkt. Denn dies könnte unter anderem Verdauungsbeschwerden hervorrufen.
Daher solltest du deinen Hund gut beaufsichtigen, um ihn vor Vergiftungen oder anderen gesundheitlichen Beschwerden zu schützen.
Wenn deine Fellnase nur ein wenig im Sand buddelt oder sich am Ufer amüsiert, musst du dir keine Gedanken machen. Allerdings neigen unsere Fellnasen oft dazu, alles anzuknabbern, was ihre Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Aber auch wenn du saubere Strände (ohne Zigarettenkippen, Exkremente oder anderen Abfall) aufsuchst, gibt es dennoch etwas, das du beachten solltest: Das Meerwasser birgt gewisse Gefahren für deinen Hund, derer du dir bewusst sein solltest.
Vergiftung durch Meerwasser
Genau wie auch bei Menschen ist ein kleiner Schluck Meerwasser nicht schädlich. Doch wenn der Hund mehr getrunken hat, dann bekommt das Tier den sogenannten ,Stranddurchfall’, der mit verschiedenen Darmbeschwerden einhergeht.
Leichte Fälle dauern normalerweise nur wenige Tage. Das Tier wird sich aufgrund seiner Beschwerden möglicherweise apathisch fühlen.
Sollte die Fellnase allerdings größere Mengen Wasser verschluckt haben, dann kann es außerdem zu Erbrechen, Muskelzittern oder -krampfanfällen kommen.
Aufgrund des hohen Salzgehaltes im Meerwasser gerät der Elektrolyt-Haushalt deines Tieres aus dem Gleichgewicht. Dies kann zu einem lethargischen Zustand der Verwirrung bei dem Tier führen. Wenn du derartige Anzeichen beobachtest, solltest du umgehend einen Tierarzt aufsuchen.
Darüber hinaus gibt es im Meerwasser auch einige giftige Algen, insbesondere mikroskopisch kleine, welche einen weiteren Risikofaktor darstellen. Obwohl du viele gar nicht mit dem bloßen Auge erkennen kannst, kannst du sie meistens an dem unangenehmen Geruch erkennen, den das Meerwasser hat.
Paradoxerweise ist es genau dieser Gestank, der die Neugier des Tieres weckt. Daher solltest du unbedingt darauf achten, dass er dieses Wasser nicht trinkt.
Allerdings gibt es giftige Algen nicht nur im Meer. Sie können auch in Seen, Teichen, Flüssen und sogar im Gartenschwimmbecken wachsen, wenn es nicht regelmäßig gereinigt wird. Wenn du vermutest, dass dein Hund mit Algen verschmutztes Wasser getrunken hat, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.
Behandlung und Vorsorge
Die Behandlung hängt davon ab, wie viel Meerwasser das Tier getrunken hat, welche Qualität dieses Wasser hat und natürlich auch von den auftretenden Symptomen. Wenn sich im Wasser Giftstoffe befinden, wird dir der Tierarzt vermutlich zu einer Magenspülung raten. Wenn die Beschwerden nur leicht sind, könnte es auch genügen, dem Hund ausreichend Frischwasser zu geben. Auch durch Erbrechen können sich viele Tiere in diesem Fall Erleichterung verschaffen.
In den folgenden Tagen nach der Vergiftung ist es ganz normal, dass das Tier abgeschlagen wirkt oder nur wenig Appetit hat. Die Magendarmbeschwerden und die verabreichten Medikamente können diese Lethargie noch weiter verstärken.
Um einer Vergiftung durch Meerwasser vorzubeugen, ist es ratsam, den Tieren reichlich Frischwasser anzubieten und darauf zu achten, dass sie ausreichend trinken. Wenn du deinem Hund am Strand einen Trinknapf mit Frischwasser bereitstellst, ist für ihn die Versuchung geringer, stattdessen Meerwasser zu trinken.
Aber natürlich wollen unsere Fellnasen ihr Umfeld erforschen und die lustigen Wellen verstärken dieses Verlangen nur noch. Wenn du deinem Tier diesen Spaß nicht verderben willst, indem du ihn am Strand an die Leine nimmst, dann solltest du ihn ständig im Auge behalten.
Darüber hinaus kann es sehr hilfreich sein, wenn du mit deinem Hund eine Weile zusammen spazieren gehst. So kann er sich bereits etwas verausgaben und wird seine anschließenden Erkundungen etwas gemächlicher angehen.
Ein Strandauflug ist für die meisten Hunde eine tolle Abwechslung, insbesondere wenn du normalerweise nicht am Meer lebst. Wenn du die Vorsichtsmaßnahmen befolgst, steht eurem Vergnügen aber nichts im Wege.
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