Schielen bei Hunden: Gründe und Behandlungsmethoden
Geschrieben und geprüft von der Biologin Ana Díaz Maqueda
Schielen bei Hunden ist, genau wie auch bei Menschen, eine Erkrankung der Augen. So kommt es, dass die Augen nicht gleichzeitig auf denselben Ort sehen. Obwohl es eigentlich ein Defekt ist, so ist das Schielen bei manchen Hunde- und Katzenrassen und sogar in einigen Kulturen der Menschheit erwünscht.
Wenn wir von einem Defekt sprechen, meinen wir damit nicht, dass es etwas ist, das die Schönheit des Individuums einschränkt, sondern vielmehr, dass es duch eine Fehlbildung der Muskeln, die das Auge umschließen, oder durch eine Krankheit, wie etwa einen Tumore, verursacht wird.
Die Muskeln des Augapfels
Die Augen der Säugetiere werden von jeweils sechs Muskeln gehalten. Sie erlauben es dem Auge, bestimmte Bewegungen durchzuführen. Diese Muskeln werden in drei Gruppen unterteilt:
- Musculus rectus. Davon gibt es vier: superior, inferior, medialis, lateralis. Diese Muskeln fügen sich durch Sehnen in die Lederhaut – das ist der weiße Teil des Augapfels – ein. Der Musculus rectus superior und inferior lassen das Auge sich nach links und rechts bewegen. Aufgrund der Musculus medialis und lateralis hingegen kann eine Bewegung von unten nach oben durchgeführt werden.
- Musculus obliquus. Es gibt zwei dieser Muskeln: superior und inferior. Die Aktion dieser beiden Muskeln ermöglicht ein Drehen des Auges, entweder im oder entgegengesetzt der Richtung des Uhrzeigers.
- Musculus retractor. Dieser Muskel liegt hinter dem Auge. Er liegt konisch über dem Sehnerv.
Das richtige Funktionieren all dieser Muskeln erlaubt es, dass die Augen sich gleichzeitig und koordiniert bewegen. Es gibt verschiedene Arten von Schielen oder Strabismus, je nach Position, die das oder die betroffenen Augen einnehmen:
- Auswärtsschielen: Das Auge blickt dabei nach außen.
- Einwärtsschielen: Das Auge blickt in Richtung Nase.
- Höhenschielen: Hierbei ist das Auge nach oben gerichtet.
- Verrollungsschielen: Man nennt es auch Strabismus rotatorius.
Gründe für Schielen bei Hunden
Es gibt viele Gründe für das Schielen und nicht immer eine Lösung dafür. Diese Erkrankung sieht man bei Hunden immer als einen Defekt an, obwohl es manchmal auch mit der Rasse zusammenhängt.
Der Shar Pei, der irische Wolfshund, der Akita und der Mops sind jene Rassen, die besonders zum Schielen neigen. Oft wird es dadurch erzeugt, dass während des Wachstums der Musculus rectus medialis durch Fasergewebe ersetzt wird, was die richtige Bewegung des Auges verhindert.
Es gibt allerdings auch Krankheiten, die mit dem Immunsystem zusammenhängen und Schielen hervorrufen können.
So zum Beispiel eine Art von Myositis. Diese Krankheit zeichnet sich durch das Eindringen von Entzündungszellen in die Muskeln aus.
Geschieht dies bei den Augenmuskeln, so kommt es zum Schielen und sogar zu Exophthalmus. Auch Probleme mit der Schilddrüse können Strabismus hervorrufen.
Tumore gehören ebenfalls zu den möglichen Auslösern von Schielen bei Hunden. Ein Tumor in einer Zone um das Auge oder sogar am Auge selbst kann auf die verschiedenen Muskeln um das Auge drücken. Dann kommt es dazu, dass dieses sich nicht normal bewegen kann.
Manchmal findet man die Gründe für den Strabismus auch in Traumata. Verschiedene Fälle wurden bekannt, bei denen Hunde einen Bruch des Jochbeines erlitten hatten – das ist jener Knochen, der sich direkt unter dem Auge befindet und den Schädel mit dem Kiefer verbindet.
Letztendlich können auch einige Krankheiten oder Missbildungen, die mit dem Nervensystem verbunden sind, Schielen bei Hunden hervorrufen. Eine inkorrekte Verbindung der Nerven oder schwerwiegende Probleme, wie etwa Hydrocephalus, sind Beispiele hierfür.
Behandlung von Schielen bei Hunden
Die Behandlung hängt stark von der Ursache ab. Handelt es sich um angeborenes Schielen, dann könnte eine kleine Chirurgie oder eine Therapie, welche die Muskulatur um das Auge stärkt, Abhilfe schaffen.
Wird das Schielen durch eine Krankheit ausgelöst, so löst sich das Problem oft durch die Heilung. Geschieht dies nicht, dann kann es sein, dass die Muskeln beschädigt sind und ebenfalls eine Operation oder Therapie benötigen.
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