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Pilzvergiftung bei Hunden: Symptome und Behandlung

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Wenn du vermutest, dass dein Hund eine Pilzvergiftung hat, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Wir sagen dir, an welchen Symptomen du eine Vergiftung erkennen kannst und wie sie behandelt wird.
Pilzvergiftung bei Hunden: Symptome und Behandlung
Paloma de los Milagros

Geschrieben und geprüft von der Biologin Paloma de los Milagros

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Dein Hund kann sich eine Pilzvergiftung zuziehen, wenn du in der Natur unterwegs bist. Aber auch zuhause kann er sich vergiften. Daher solltest du genau darauf achten, was dein Hund frisst.

Mykotoxikose ist der Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen, die durch Mykotoxine hervorgerufen werden. Diese kommen in Pilzen, auf Oberflächen, Substanzen oder kontaminierten Lebensmitteln vor.

Obwohl Brot und Früchte zu den Nahrungsmitteln gehören, die besonders schnell verderblich sind, besteht auch bei Hundefutter, insbesondere bei Nassfutter, ein gewisses Risiko.

Wenn dein Hund derartige Pilze zu sich genommen hat, ist es wichtig, dass du besonders vorsichtig bist und ihn gut beobachtest. Obwohl es einige recht harmlose Pilzarten gibt, die nur leichte Magen-Darm-Beschwerden verursachen, gibt es auch tödliche Pilze.

Symptome einer Pilzvergiftung bei Hunden

Die Schwere der Erkrankung und die auftretenden Symptome hängen von der jeweiligen Pilzart und der Menge ab, die dein Hund gefressen hat. Dennoch gibt es einige allgemeine Anzeichen dafür, dass dein Hund möglicherweise eine Pilzvergiftung hat:

  • Muskelzittern, Koordinationsprobleme und Krampfanfälle
  • Keuchen, beschleunigte Herzfrequenz und Atmung
  • Schwäche, Dehydration, Appetitlosigkeit und Erbrechen
  • Fieber

Giftige Pilze werden je nach den von ihnen verursachten Symptomen in fünf Kategorien unterteilt. Abhängig von der Schwere der Symptome sind dies folgende:

  • Pilze, die Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Dazu gehören beispielsweise Agaricus, Boletus, Entoloma, Lactarius, Scleroderma oder Tricholoma. Zwei Stunden nach der Aufnahme treten normalerweise Symptome wie Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall auf. Diese klingen nach zwei Tagen von alleine wieder ab.
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  • Halluzinogene Pilze. Die wichtigsten Arten sind Psilocybe, Panaeolus, Conocybe und Gymnopilus. Da sie die Serotoninrezeptoren anregen, haben sie Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem. Obwohl die Symptome normalerweise nur weniger als 48 Stunden andauern, kann es zu Anfällen kommen, die manchmal auch tödlich sind.
  • Pilze, die muskarinische Reaktionen hervorrufen. Hierzu gehören Inocybe und Clitocybe. Die häufigsten Symptome sind tränende Augen, vermehrter Speichelfluss, Erbrechen und Durchfall. Diese Symptome können für einige Tage andauern.
  • Psychotrope Pilze. Besonders bedeutsam sind hier Amanita muscaria und Amanita pantherina. Diese Pilze können die Koordination und die Atmung deines Hundes beeinträchtigen und Anfälle verursachen. Darüber hinaus können sie unter Umständen auch zum Tod deines Tieres führen. Wenn dein Hund diese Pilze verzehrt hat, treten die Symptome 30 bis 90 Minuten nach der Einnahme auf.
  • Pilze, die eine Lebernekrose verursachen können. Hierzu gehören unter anderem Amanita phalloidesGalerina und Lepiota. Zunächst treten Magen-Darm-Beschwerden auf, die in einem Leberversagen enden, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden. Normalerweise dauert es 6 bis 24 Stunden, bis die ersten Anzeichen auftreten. Dann solltest du unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen.

Behandlung und Vorbeugung

Eine Pilzvergiftung sollte immer von einem Spezialisten behandelt werden. Obwohl die anfänglichen Symptome häufig nur leichte Magen-Darm-Beschwerden sind, können sie sich innerhalb weniger Stunden verschlechtern. Darüber hinaus können auch die Pilze, die nicht extrem giftig sind, sehr viel Schaden anrichten, wenn dein Hund eine große Menge davon gefressen hat.

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Einige der häufigsten Methoden, um das Gift schnell aus dem Körper des Hundes zu entfernen, sind folgende: den Hund zum Erbrechen bringen, den Magen auspumpen oder ihn mit Aktivkohle füttern.

Wenn Leberprobleme, Krämpfe oder Veränderungen der Herzfrequenz und der Atmung auftreten, besteht die erste Maßnahme darin, die Vitalfunktionen des Hundes zu stabilisieren.

Zur Nachsorge wird dein Tierarzt vermutlich Medikamente, eine bestimmte Ernährung und Erholung für deinen Hund verordnen. Da die ersten 48 Stunden nach einer Pilzvergiftung sehr wichtig sind, benötigt dein Tier während dieser Zeit permanente Aufsicht und Betreuung.

Leider ist es nicht immer ganz einfach, eine Pilzvergiftung bei deinem Hund zu verhindern. Dennoch solltest du alle Vorsichtsmaßnahmen treffen, um deinen Hund bestmöglich zu schützen, wenn du mit ihm in der Natur, in Parks oder Gärten unterwegs bist. Die meisten Pilze wachsen im Sommer und im Herbst und insbesondere an Orten, an denen es feuchter ist.


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Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.