Logo image
Logo image

Lasertherapie bei Haustieren: Alles Wissenswerte

4 Minuten
Die Lasertherapie wird bei Haustieren als alternative Therapie oder als Ergänzung klassischer Behandlungen eingesetzt. In unserem heutigen Artikel erfährst du mehr darüber!
Lasertherapie bei Haustieren: Alles Wissenswerte
Ana Díaz Maqueda

Geschrieben und geprüft von der Biologin Ana Díaz Maqueda

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

In den letzten Jahren wird in Tierkliniken zunehmend auch die Lasertherapie eingesetzt. Diese Therapieform dient der Behandlung verschiedener Schmerzen und Beschwerden, insbesondere bei Hunden und Katzen.

Es finden sich immer mehr Informationen über die verschiedenen Vorzüge einer Lasertherapie als ergänzende Behandlung. Aber nicht alles entspricht auch der Wahrheit. Das liegt daran, dass das Wissen zu einem Großteil aus Erfahrungen stammt.

Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es auf dem Gebiet der Veterinärmedizin momentan nur sehr wenig aktuelle Literatur über dieses Thema. Die verfügbaren Informationen sind mehr als zehn Jahre alt. Das heutige Wissen über Lasertherapie stammt aus Studien, die in Laboratorien oder mit Menschen durchgeführt wurden – und dies aus einer praktisch subjektiven Sichtweise.

Dennoch zeigen bestimmte Tierstudien, dass eine Laserbehandlung wirksam ist. Darüber hinaus beschleunigt sie den Genesungsprozess bei bestimmten Krankheiten.

Angesichts des Mangels an Beobachtungen und objektiven Studien, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen, ist der wahre Wert der Lasertherapie bei Haustieren bisher noch unbekannt. Dennoch wollen wir dir in unserem heutigen Artikel die verschiedenen Anwendungsgebiete und Effekte dieser Behandlung aufzeigen.

Was genau ist Lasertherapie bei Haustieren?

Das Wort Laser ist ein Akronym für die englischen Begriffe light amplification by stimulated emission of radiation (auf Deutsch: Licht-Verstärkung durch stimulierte Emission von Strahlung). Dieses konzentrierte Licht kann von verschiedenen Geweben im Organismus absorbiert werden. Auf diese Weise entstehen unterschiedliche photothermische und photochemische Reaktionen, die eine therapeutische Wirkung haben können.

Bei der rehabilitativen Laserbehandlung verwenden Spezialisten einen Laser mit geringer Intensität. Dieser unterscheidet sich von chirurgischen Hochleistungslasern, welche dazu dienen, Gewebe und Zellen auf kontrollierte Weise zu zerstören.

Momentan ist Experten die genaue Interaktion zwischen Geweben und Lasern noch nicht bekannt. Wie bereits erwähnt, ist dies auf den Mangel an wissenschaftlicher Forschung diesbezüglich zurückzuführen.

Some figure

Erkrankungen, bei denen eine Lasertherapie hilfreich sein könnte

Um zu verstehen, warum diese Behandlung nur für bestimmte Erkrankungen eingesetzt wird, musst du zunächst einmal wissen, wie die Lasertherapie auf den Körper wirkt.

Aus biologischer Sicht absorbiert das Gewebe des Tieres die Photonen, die der Laser emittiert. Dies führt dann zu einem Anstieg von Adenosintriphosphat oder ATP, einem essentiellen Molekül bei der Gewinnung von Zellenergie. Diese Produktion von ATP verändert den Zellstoffwechsel und kann auch als Neurotransmitter wirken. Deshalb:

  • kann die Lasertherapie bei der Linderung von Schmerzen helfen.
  • Außerdem beschleunigt sie das Zellwachstum und die Regeneration von Gewebe.
  • Anscheinend stimuliert sie auch die Bildung von Stammzellen.
  • Darüber hinaus hat sie eine entzündungshemmende Wirkung.

Lasertherapie zur Verbesserung von Osteoarthritis

Gelenkerkrankungen zählen zu den häufigsten chronischen Erkrankungen bei Hunden und Katzen. Tiere, die an Entzündungen und Schmerzen leiden, haben in der Regel Schwierigkeiten, sich zu bewegen. In diesen Fällen erfolgt üblicherweise eine Behandlung mit chondroprotektiven Mittel und spezielle Diäten zur Gewichtsreduktion. Allerdings scheint auch die Lasertherapie eine Linderung der Beschwerden zu bewirken.

Obwohl der Laser in Studien an Laborratten das Ödem um die Gelenke und die Schmerzen signifikant verringerte, konnten in Studien mit Menschen keine Verbesserungen beobachtet werden.

Sehnen- und Bänderverletzungen

Die Lasertherapie wird sehr häufig bei Menschen mit Problemen oder Schäden an Bändern und Sehnen eingesetzt. Allerdings erfahren nur 50 % der Patienten eine Verbesserung. Wenn bei Tieren die gleichen Erfolgschancen wie bei Menschen bestehen, ist dies Grund genug, die Lasertherapie auch bei ihnen auszuprobieren.

Behandlung von Schmerzen und Entzündungen

Obwohl Experten nicht genau wissen, weshalb und wie die Wirkung entsteht, gibt es Hinweise darauf, dass die Lasertherapie bei Haustieren zur Schmerzlinderung beiträgt. Anscheinend reduziert der Laser das Schmerzempfinden durch die Interaktion mit den Schmerzrezeptoren. Ebenso könnte die Lasertherapie Auswirkungen auf die Neuronen haben, die die Vasokonstriktion steuern und somit entzündliche Prozesse lindern.

Some figure

Wann empfehlen Tierärzte eine Lasertherapie bei Haustieren?

Tierärzte können die Lasertherapie in fast jedem Fall empfehlen. In der Regel wird sie jedoch in den Fällen angewandt, in denen eine normale Behandlung nicht in Frage kommt oder nicht funktioniert:

  • Tiere mit Leberproblemen, die bestimmte Medikamente nicht einnehmen dürfen.
  • Katzen, die keine schmerzlindernden Medikamente vertragen oder einnehmen dürfen.
  • Exotische Tiere, die aufgrund ihres geringen Körpergewichtes keine Medikamente einnehmen können.
  • Darüber hinaus eignet sie sich auch für ältere Haustiere, die an mehreren Erkrankungen leiden.
  • Außerdem kann Lasertherapie für Tiere mit seltenen Erkrankungen hilfreich sein.

Obwohl die Lasertherapie eine sehr sichere Behandlung ist, muss sie von einem Spezialisten durchgeführt werden. Daher solltest du einen Tierarzt aufsuchen, der sich auf diese alternativen Therapieformen spezialisiert hat. Er wird über den Behandlungsablauf entscheiden und die für den jeweiligen Fall angemessene Anzahl von Sitzungen festlegen.

Trotz fehlender wissenschaftlicher Beweise ist es in bestimmten Situationen keine schlechte Idee, eine Laserbehandlung als Behandlungsoption in Betracht zu ziehen.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Crespi, R., Covani, U., Margarone, J. E., & Andreana, S. (1997). Periodontal tissue regeneration in beagle dogs after laser therapy. Lasers in Surgery and Medicine: The Official Journal of the American Society for Laser Medicine and Surgery, 21(4), 395-402.
  • de Braekt, M. M. I., van Alphen, F. A., Kuijpers‐Jagtman, A. M., & Maltha, J. C. (1991). Effect of low level laser therapy on wound healing after palatal surgery in beagle dogs. Lasers in surgery and medicine, 11(5), 462-470.
  • Draper, W. E., Schubert, T. A., Clemmons, R. M., & Miles, S. A. (2012). Low‐level laser therapy reduces time to ambulation in dogs after hemilaminectomy: a preliminary study. Journal of Small Animal Practice, 53(8), 465-469.
  • Dougherty, T. J., Thoma, R. E., Boyle, D. G., & Weishaupt, K. R. (1981). Interstitial photoradiation therapy for primary solid tumors in pet cats and dogs. Cancer research, 41(2), 401-404.
  • Kerwin, S. C. (2010). Osteoarthritis in cats. Topics in companion animal medicine, 25(4), 218-223.
  • Peavy, G. M., Walder, E. J., Nelson, J. S., & Rosenberg, M. (2001). Use of laser photocoagulation for treatment of cutaneous angiomatosis in one dog and two cats. Journal of the American Veterinary Medical Association, 219(8), 1094-1097.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.