Harninkontinenz bei Hunden
Wenn dein Hund den Urin nicht “halten” kann, hat er vermutlich ein Problem mit der Blase. Obwohl in der Regel ältere Hunde davon betroffen sind, kann letztendlich jeder Hund an einer Harninkontinenz leiden. Daher solltest du wissen, welche Ursachen sie hat und wie sie behandelt werden kann. In unserem heutigen Artikel erfährst du mehr über Harninkontinenz bei Hunden.
Ursachen und Symptome einer Harninkontinenz
Dieses Problem tritt oft in Form vereinzelter Urintropfen oder manchmal auch als unkontrolliertes Urinieren auf. Obwohl eine Harninkontinenz am häufigsten bei alten Hunden, großen Rassen und kastrierten Weibchen auftritt, kann grundsätzlich jeder Hund davon betroffen sein.
Zunächst solltest du wissen, wie du die Symptome erkennen kannst, abgesehen vom unwillkürlichen Urinieren. Dazu solltest du unter anderem darauf achten, ob dein Hund häufig an seinen Genitalien leckt, ob der Bereich zwischen Unterbauch und Hinterbeinen immer feucht ist oder ob die Vulva oder der Penis geschwollen oder gerötet sind.
Darüber hinaus solltest du auch die persönlichen Gegenstände deines Hundes überprüfen, um zu sehen, ob sich Urinflecken oder Pfützen auf seinem Bett, seiner Bettwäsche, seinem Spielzeug oder seinem Zubehör befinden. Diese Art von Urin hat nicht immer einen üblen Geruch. Deshalb musst du die Hauptursachen für Harninkontinenz bei Hunden kennen. Obwohl Übergewicht und hohes Alter die häufigsten Ursachen sind, sind sie nicht die einzigen.
Während die meisten Rüden nach der Kastration keine Harnprobleme haben, kann bei einigen Hündinnen nach dem Kastrieren eine Harninkontinenz auftreten. Das Problem verschwindet normalerweise, nachdem die Hündin gelernt habt, wie sie ihre Blasenmuskulatur wieder kontrollieren kann.
Andere mögliche Ursachen für Harninkontinenz bei Hunden sind:
- Hormonelle Ungleichgewichte
- Verletzungen am Rückenmark
- Harnwegsinfektionen
- Störungen der Prostata (bei Rüden)
- Geburtsfehler
- Überaktives Blasensyndrom
Darüber hinaus musst du auch die Rasse deines Hundes berücksichtigen. Harninkontinenz tritt besonders häufig bei Bobtails, Dobermännern, Cockerspaniels und Deutschen Schäferhunden auf.
Behandlungsoptionen
Sobald du festgestellt hast, dass dein Hund an einer Harninkontinenz leidet oder du vermutest, dass dies der Fall sein könnte, solltest du ihn umgehend zum Tierarzt bringen. Dieser wird dein Tier gründlich untersuchen und die Ursache für sein unfreiwilliges Wasserlassen herausfinden.
Der Tierarzt wird wahrscheinlich körperliche Untersuchungen, Urinuntersuchungen und Urinkulturen durchführen, um deinen Hund auf mögliche Infektionen zu untersuchen. Wenn dein Hund sehr viel Wasser trinkt und daher seinen Urin nicht halten kann, wird der Tierarzt möglicherweise auch eine Blutuntersuchung veranlassen, um Erkrankungen auszuschließen, die übermäßigen Durst verursachen, wie beispielsweise Diabetes.
Darüber hinaus kann der Tierarzt noch weitere Tests durchführen, beispielsweise einen Ultraschall des Abdomens, um festzustellen, ob dein Hund eine Bauch- oder Knochenverletzung hat.
Harninkontinenz bei Hunden kann mit spezifischen Medikamenten und in einigen Fällen mit Östrogenen wie Östriol behandelt werden, die dafür verantwortlich sind, die Harnröhre zu schließen. Diese Behandlung eignet sich für Hündinnen nach der Sterilisation.
Einige Tierärzte verordnen Phenylpropanolamin, ein nicht hormonelles Medikament, welches die Schließmuskeln stärkt. Die meisten Medikamente werden oral in Form von Pillen oder Tropfen verabreicht. Wenn diese Optionen nicht die gewünschte Wirkung erzielen, kann der Arzt Kollagen-Injektionen verordnen oder eine Operation durchführen.
Um zu verhindern, dass dein Hund überall uriniert, ob er nun eine Krankheit hat oder nicht, kannst du sein Hundebett mit zusätzlichen Laken oder Handtüchern auslegen, häufiger mit ihm spazieren gehen oder ihm spezielle Windeln anziehen. Darüber hinaus ist es sehr wichtig, dass du auch auf eine angemessene Hygiene bei deinem Hund achtest, um Infektionen oder Schwellungen im Genitalbereich vorzubeugen.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.