Diabetes bei Hunden: Die richtige Ernährung und Pflege

Hunde mit Diabetes sollten eine geschmackvolle und ernährungsphysiologisch ausgewogene Ernährung erhalten, die viele Ballaststoffe enthält. Darüber hinaus haben diese Tiere weitere spezifische Bedürfnisse. Erfahre heute alles Wissenswerte.
Diabetes bei Hunden: Die richtige Ernährung und Pflege
Luz Eduviges Thomas-Romero

Geschrieben und geprüft von der Biochemikerin Luz Eduviges Thomas-Romero.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Wenn dein Hund Diabetes hat, dann produziert er nicht genügend Insulin, um Glukose metabolisieren zu können. Insulin ist ein Hormon, das die Glukose aus dem Blut aufnimmt und in das Innere der Körperzellen transportiert. Hier nutzt es der Körper dann als Energie.

Aufgrund der ungenügenden Insulinproduktion steigt die Konzentration von Glukose im Körper deines Tieres an. Manchmal kann der Blutzuckerspiegel so stark ansteigen, dass die Nieren den Urin nicht mehr filtern können.

Diabetes bei Hunden: Anzeichen und Symptome

Es ist wichtig zu wissen, dass bei einer Diabetes im Urin Glukose und dadurch auch viel Wasser ausgeschieden wird. Dies geschieht aufgrund eines Prozesses, der als Osmose bezeichnet wird. Dadurch bildet das Tier vermehrt Urin. Dieser übermäßige Wasserverlust im Urin führt dazu, dass dein Hund mehr Durst hat und daher mehr Wasser trinkt.

Die ersten klinischen Anzeichen für eine Diabetes mellitus bei Tieren sind:

Darüber hinaus verlieren viele diabetische Hunde an Gewicht, weil ihr Körper die Fett- und Proteinreserven – Muskeln – abbaut, um Glukose und Ketone (eine alternative Verbrennung) in der Leber zu produzieren. Weitere klinische Anzeichen von Diabetes sind Polyphagie (vermehrter Appetit), Unverträglichkeit von körperlicher Bewegung und wiederkehrende Infektionen sein.

Diabetes - Hund vor Insulinspritze

Die Zielsetzungen bei der Behandlung einer Hundediabetes

Wenn dein Hund an Diabetes leidet, solltest du wissen, dass bei der Behandlung und Therapie drei grundlegende Zielsetzungen verfolgt werden:

  • Die Beseitigung aller medizinischen Anzeichen und Symptome. Wir beziehen uns hier auf die oben genannten Symptome, mit Ausnahme von Katarakten. Daher erblinden die meisten diabetischen Hunde aufgrund der Bildung von Katarakten. Allerdings hängt dieser Zustand nicht von der Blutzuckerkontrolle ab.
  • Vermeidung einer durch Insulin induzierten Hypoglykämie. Insulin ist die Grundlage der Behandlung diabetischer Hunde. Daher ist ein konservativer Fokus auf die Insulintherapie von entscheidender Bedeutung. Die meisten Hunde mit Diabetes benötigen zweimal täglich eine Insulinspritze, um ihre klinischen Symptome unter Kontrolle zu halten. Allerdings solltest du natürlich genau die Anweisungen deines Tierarztes befolgen.
  • Wiederherstellung des normalen Lebensstils und der Aktivität deines Hundes. Obwohl Lethargie für diabetische Hunde sehr typisch ist, wird sie sich nach Beginn der Insulinbehandlung schnell wieder legen. Daher werden die meisten Hunde schon bald wieder aktiver und empfindsamer, nachdem sie eine Insulintherapie begonnen haben.

Warum ist es so wichtig, die Insulin-induzierte Hypoglylämie zu kontrollieren?

Eine schwere Hypoglykämie (niedriger Blutzucker), die durch eine Überdosis Insulin ausgelöst wurde, kann zu irreparablen Hirnschäden, Erblindung, Krämpfen und zum Tod führen. Die klinischen Anzeichen für diesen Zustand sind Schwäche, Unruhe, Herzklopfen, Anorexie und Durchfall.

Diabetes - Zucker

Ernährungsempfehlungen für Hunde mit Diabetes

Im Idealfall sollten diabetische Hunde kurz vor dem Moment fressen, zu dem die Aktivität des verabreichten Insulins ihren Höhepunkt erreicht. Daher solltest du deinen Hund sofort füttern, nachdem du ihm seine Insulinspritze gegeben hast.

Diese Vorgehensweise vereinfacht die häusliche Behandlung deines Tieres erheblich. Darüber hinaus wirst du auch den Blutzuckerspiegel wesentlich besser kontrollieren können. Außerdem bevorzugen viele Tierhalter diese Methode, weil sich der Hund durch das Futter dafür belohnt fühlt, dass er die Injektion ertragen hat.

Tabelle 1. Zusammenfassung der Ernährungsempfehlungen für diabetische Hunde:

ErnährungsaspektEmpfehlung
KalorienaufnahmeGenügend, um optimale körperliche Bedingungen zu erzielen und aufrechtzuerhalten.
Primäre ErnährungsbedürfnisseDas Futter sollte geschmackvoll und ernährungsphysiologisch ausgewogen sein. Außerdem ist es sehr wichtig, dass du konsequent bist. Daher solltest du deinen Hund mit einer festgelegten Kalorienmenge versorgen. Darüber hinaus solltest du deinen vierbeinigen Patienten nach jeder Insulingabe füttern.
Weitere ErnährungsbedürfnisseDesweiteren solltest du die Menge an komplexen Kohlenhydraten im Futter erhöhen und viele unlösliche Ballaststoffe hinzufügen. Gleichzeitig muss der Fettgehalt der Ernährung gesenkt werden. Wenn dein Hund gleichzeitig an einer Pankreatitis leidet, ist dies besonders wichtig.
FütterungszeitenIdealerweise sollte die postprandiale Periode mit der Phase der maximalen Aktivität des exogen verabreichten Insulins zusammenfallen.
Wenn dein Hund gleichzeitig noch an einer anderen Erkrankung leidetIn diesem Fall sollten die Ernährungsanforderungen aufgrund anderer Erkrankungen stets Vorrang vor der diabetischen Ernährung haben.

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