Gewichtsverlust bei Hunden: welche Krankheiten stecken dahinter?

Ein niedriges Gewicht ist bei den meisten chronischen Krankheiten gewöhnlich.
Gewichtsverlust bei Hunden: welche Krankheiten stecken dahinter?
Paloma de los Milagros

Geschrieben und geprüft von der Biologin Paloma de los Milagros.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Der Gewichtsverlust bei Hunden ist etwas Normales, wenn er mit den entsprechenden Motiven, wie zum Beispiel vermehrtem Training oder veränderter Ernährung zusammenhängt. Fällt das Gewicht jedoch drastisch und anscheinend spontan, dann kann es sich um das Symptom einer schweren Erkrankung handeln.

Generell gesprochen hält man den Gewichtsverlust bei Hunden für klinisch wichtig, wenn er über 10 % es normalen Gewichtes geht. Um sich darüber zu informieren, gibt es Tabellen, die sich an Rasse und Alter orientieren. Man muss jedoch auch beachten, dass es kleine Variationen des Idealgewichts aufgrund genetischer Faktoren gibt.

Auch die Jahreszeit oder Stress sind Faktoren, die das Gewicht und den körperlichen Zustand unserer Fellnase beeinflussen können. Diese Variationen sind jedoch für gewöhnlich zeitbedingt und stellen oft kein Gesundheitsrisiko dar.

Wie bewertet man den Gewichtsverlust bei Hunden

Stellt man einen starken Gewichtsverlust bei Hunden fest, so sollte man das Tier zum Veterinärmediziner bringen. Doch der Bezugsmensch kann sein Haustier bereits davor untersuchen:

  • Wenn man mit der Hand am Körper des Tieres entlangfährt, spürt man die Rippen aufgrund der fehlenden Fettschicht.
  • Beobachtet man den Hund von oben oder von der Seite, so sieht man, dass die Taille sich stark zeigt.
  • Wiegt man ihn, so stellt man fest, dass mehrere Kilo fehlen, wenn man die Ergebnisse mit der letzten Gewichtsüberprüfung vergleicht.

Der Tierarzt stellt normalerweise Fragen über den Appetit, Schwierigkeiten beim Schlucken und über die Fäkalien der Tiere. Die Sterilisierung und die Häufigkeit, mit der man dem Hund Präventivmedizin gegen Herzwurm verabreicht, spielen ebenfalls eine Rolle.

Für gewöhnlich folgt daraufhin eine komplette körperliche Untersuchung der Fellnase. Dazu gehören fast immer auch Blut-, Urin- und Fäkalanalyse, sowie in manchen Fällen ein Röntgenbild.

Tierarzt untersucht eine Fellnase

Mögliche Krankheiten

Der Gewichtsverlust bei Hunden wird oft mit verschiedenen chronischen Krankheiten  verbunden, doch nur während einiger Etappen dieser Erkrankungen. Zu den häufigsten zählen:

  • Magen- und Darmerkrankungen. In diesen Fällen geht der Gewichtsverlust bei Hunden mit Erbrechen, Durchfall, Verstopfung und Lethargie einher. Diese Symptome rufen oft Appetitlosigkeit und folglich Gewichtsverlust hervor.
  • Chronische Niereninsuffizienz. Dabei sind die Nieren beeinträchtigt, was eine Schwäche bei dem Tier hervorruft.
  • Megaösophagus oder erweiterte Speiseröhre. Hunde mit dieser Erkrankung gehören oft größeren Rassen an. Bei dieser Erkrankung ist die Speiseröhre geschwollen oder vergrößert und kann das Futter nicht effektiv weiterleiten.
  • Exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI). Wenn die Bauchspeicheldrüse nicht die notwendigen Verdauungsenzyme herstellt, dann bekommen die Hunde nicht die nötigen Nährstoffe. Dabei leiden dann die Tiere nicht nur unter extremem Gewichtsverlust, sondern haben auch einen ungewöhnlichen Hunger. Dasselbe geschieht bei Leberkrankheiten.
  • Diabetes. Diese Krankheit kommt recht oft bei Hunden vor, besonders jenen fortgeschrittenen Alters. Starker Gewichtsverlust geht damit einher. Er ist sogar eines der Symptome, die bei der Diagnose diabetischer Hunde helfen.
Dünner Hund liegt auf der Straße und schläft

Die Liste der chronischen Krankheiten, die mit Gewichtsverlust bei Hunden einhergeht ist lang, weil die Mehrzahl der Krankheiten den Appetit und den Aktivitätsgrad der Tiere beeinträchtigt. Bemerkt man, dass ein Hund anscheinend grundlos viel dünner geworden ist, so ist es ratsam, ihn schnell zum Tierarzt zu bringen.


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