Kolloidales Silber: Anwendung bei Hunden?

Kolloidales Silber ist eine Verwendungsform von Silber, die man in vergangenen Jahrzehnten in der Medizin einsetzte.
Kolloidales Silber: Anwendung bei Hunden?

Letzte Aktualisierung: 02. Juli 2021

Elemente wie Silber und Gold verwendet man seit dem Altertum nicht nur wegen ihres wirtschaftlichen Wertes, sondern ebenfalls wegen ihrer möglichen heilenden Eigenschaften. Es gibt zahlreiche Verwendungsformen von Silber und kolloidales Silber ist eine von ihnen.

Mit dem Fortschritt der Wissenschaft hat man allerdings viele dieser Therapien aufgegeben. Das liegt an ihren Langzeiteffekten.

Was ist kolloidales Silber?

Wie der Name schon sagt, besteht kolloidales Silber aus einem Kolloid. Das bedeutet, dass es sich um winzige Partikel von Silber handelt, die sich in einem Dispersionsmedium, wie zum Beispiel destilliertem Wasser, befinden.

Kolloidales Silber wird durch einen Prozess von Elektrolyse hergestellt. Dabei werden die Silberpartikel geladen und stoßen sich gegenseitig ab, weshalb sie in dem Dispersionsmedium suspendiert bleiben.

Kolloidales Silber: Eigenschaften

Abgesehen von den physisch-chemischen Eigenschaften, die wir schon erwähnt haben, hat kolloidales Silber eine Reihe von Effekten, wenn es mit lebenden Organismen reagiert:

  • Bakterizid. Seit der Mitte des letzten Jahrhunderts hat man es in der Medizin als Antiseptikum eingesetzt, doch seine Verwendung wurde durch moderne Antibiotika ersetzt.
  • Keimhemmend. Verhindert die Vermehrung von Bakterien.
  • Antiviral. Die Nanopartikel des Silbers können bestimmte Viren deaktivieren, wie etwa den Staupevirus bei Hunden oder den, der Hepatitis B hervorruft.
  • Antimykotisch. Die Bestandteile des Silbers haben einen wachstumshemmenden Effekt auf Pilze und Hefe.
  • Neutralisierung von Toxinen. Silber ist ein Element, das sich an Toxine bindet, wodurch diese mit dem Silber wieder ausgeschieden werden.
Tierarzt behandelt kranken Hund

Welche Erkrankungen wurden mit kolloidalem Silber behandelt?

Heutzutage gibt es kontroverse Meinungen über die Verwendung von kolloidalem Silber. Es gibt zwar dokumentierte Fälle, bei denen man kolloidales Silber zur Behandlung von Krankheiten einsetzt. Allerdings kann es auch sehr schwerwiegende Nebenwirkungen haben.

Kolloidales Silber zur Behandlung von Infektionen

Aufgrund seiner antibakteriellen Eigenschaften hat man kolloidales Silber verwendet, um Infektionen zu heilen, die durch Bakterien hervorgerufen wurden, wie etwa Hautentzündungen.

Behandlung von Viruserkrankungen

Vor einigen Jahrzehnten setzte man kolloidales Silber auch zur Behandlung von Viruserkrankungen ein. Es wurde verwendet, um Erkrankungen wie Staupe oder Hepatitis B bei Hunden und anderen Tieren, wie etwa Affen oder Rindern, zu behandeln. Aufgrund der Wirkung gegen Krankheitserreger wie Viren und Bakterien hat man in einigen Fällen gute Ergebnisse dabei erzielt.

Aus diesem Grund erfreute sich dieser Wirkstoff großer Beliebtheit. Heutzutage wissen wir jedoch, dass kolloidales Silber auch toxische Nebenwirkungen haben kann. Deshalb betrachtet es die klassische Medizin nicht mehr als sichere und effektive Behandlungsmethode und kolloidales Silber gilt heute als alternative Medizin.

Hund wird vom Tierarzt geimpft

Der beste Schutz vor diesen schweren Erkrankungen bei Hunden besteht darin, dass du bereits die Welpen dagegen impfen lässt. Es ist sehr wichtig, alle Impfungen durchführen zu lassen und auch die Nachimpfungen nicht zu vernachlässigen.

Falls dein Hund trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dennoch an einer schweren Krankheit wie Staupe, Parvovirose oder Hepatitis erkrankt, solltest du bei den ersten Symptomen sofort einen Tierarzt aufsuchen.

Der Tierarzt entscheidet, welches die sicherste und effektivste Behandlung gegen die Erkrankung ist. Und wenn du dennoch nicht sicher bist, kannst du dir noch eine zweite, professionelle Meinung einholen, anstatt dein Tier selber mit alternativen Methoden oder Hausmitteln zu behandeln.

Kolloidales Silber: toxische Effekte

  • Argyrie. Die Ansammlung von Silber kann zu farblichen Veränderungen der Haut und anderen Organen führen. Sie können gräulich werden.
  • Ansammlung von Metallen. Auch wenn Hunde viele Stoffe durch Urin und Galle ausscheiden, verbleibt dennoch ein Teil in der Leber und anderen Teilen des Organismus.
  • In klinischen Experimenten, bei denen man Nagetieren, Vögeln und Hunden Kolloide und Nanopartikel aus Silber verabreichte, beobachteten die Forscher Veränderungen im Verdauungs- und Reproduktionssystem sowie im neurohormonalen und kardiovaskulären System der Tiere.

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  • Laboratorios Argenol. Plata Coloidal.
  • Niels Hadrup,  Henrik R. Lam. Oral toxicity of silver ions, silver nanoparticles and colloidal silver – A review, 2013.
  • Roberto Vazquez-Muñoz, Belen Borregoc, Karla Juárez-Moreno, Maritza García-García, Josué D. Mota Moralesa, Nina Bogdanchikova, Alejandro Huerta-Saquero. Toxicity of silver nanoparticles in biological systems: Does the complexity of biological systems matter?, 2017.

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