17 schädliche oder giftige Obst- und Gemüsesorten für Hunde
Viele Besitzer:innen lieben es, Mahlzeiten mit ihrem vierbeinigen Haustier zu teilen. Hunde kommen oft zum Esstisch, setzen ihr herzanrührendes trauriges Gesicht auf und machen es den Bezugspersonen schwer, ihnen zu widerstehen. Trotzdem sollte man bedenken, dass es bestimmte Lebensmittel gibt, die für Hunde nicht nur nicht empfehlenswert, sondern auch ziemlich schädlich sind.
Wir haben für dich eine umfassende Liste giftiger Obst- und Gemüsesorten für Hunde zusammengestellt. Wenn wir auf das Futter achten, das wir unserem Hund geben, können wir verschiedene Komplikationen wie Erbrechen, Durchfall und in den schlimmsten Fällen Blutarmut, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Krämpfe und sogar ein Ableben vermeiden. Die Schwere der Symptome hängt von der Menge des verzehrten ungeeigneten Futters ab.
Damit du erfährst, welche Lebensmittel ein Hund nicht fressen sollte, findest du hier eine Liste mit 17 Obst- und Gemüsesorten für Hunde, die für sie schädlich oder sogar giftig sein könnten.
Gibt es wirklich giftiges Obst und Gemüse für Hunde?
Hunde sind fakultative Fleischfresser. Das bedeutet, dass ein großer Teil ihrer Nahrung aus tierischen Proteinen bestehen muss (mehr als 20 %), aber sie können auch sporadisch Kohlenhydrate, Vitamine und andere Verbindungen pflanzlichen Ursprungs zu sich nehmen. Ohne weiter darauf einzugehen, enthalten die meisten Futtermittel Getreide und Hülsenfrüchte als Grundlage.
Solange sich dein Tier in der Wachstumsphase befindet, ist es am besten, sich an die vom Tierarzt oder von der Tierärztin empfohlene Ernährung zu halten und es nicht mit Lebensmitteln vom Esstisch zu füttern. Das liegt nicht daran, dass dieses Futter schlecht ist, sondern daran, dass es sehr schwierig ist, die Kalorien- und Nährstoffzufuhr mit Zutaten für den menschlichen Verzehr zu kontrollieren.
Der Hund und sein Verdauungssystem
Ist der Hund erwachsen, kann er Obst und Gemüse in kleinen Mengen und in Form von Leckerlis oder Snacks aufnehmen. Ab einem Alter von 7 Jahren brauchen unsere Vierbeiner mehr Ballaststoffe in ihrer Ernährung. Du solltest jedoch vorsichtig sein, denn es gibt einige giftige Obst- und Gemüsesorten für Hunde, die ihrer Gesundheit schaden. Am besten sprichst du mit deinem Tierarzt oder deine Tierärztin darüber, ob du diese Lebensmittel in den Speiseplan deines Hundes einbauen solltest.
Hunde haben ein weniger ausgeklügeltes Verdauungssystem als Menschen. Aus diesem Grund können sie Lebensmittel wie sehr fettige und scharfe Speisen nicht auf die gleiche Weise verarbeiten. Auch pflanzliche Proteine können sie nicht so gut verwerten. Hunde haben keine Verdauungsenzyme in ihrem Speichel, deshalb brauchen sie länger, um einige Kohlenhydrate im Magen aufzuspalten. Allerdings haben sie einen saureren pH-Wert, um Fleischproteine abzubauen und bestimmte gefährliche Bakterien abzutöten.
Außerdem ist es wichtig, daran zu denken, dass es neben den für Hunde giftigen Obst- und Gemüsesorten auch andere Zutaten in der Küche gibt, die Allergien oder individuelle Unverträglichkeiten auslösen können. Am besten ist es, wenn du sehr aufmerksam auf die Reaktion deines Hundes auf die Aufnahme jeglicher Bestandteile bist und bei Auffälligkeiten umgehend einen Tierarzt oder eine Tierärztin konsultierst.
Die Liste mit 17 schädlichen oder giftigen Obst- und Gemüsesorten für Hunde
Obwohl die meisten Obst- und Gemüsesorten Hunden in Maßen angeboten werden können, sind bestimmte Inhaltsstoffe ganz (oder teilweise) untersagt. Wir stellen sie in der folgenden Liste vor.
1. Weintrauben oder Rosinen
Weintrauben und Rosinen haben in allen Fällen keine sichtbaren Auswirkungen auf Hunde, aber sie sind für Hunde schwer verdaulich und können irreversible Nierenschäden verursachen. Schon eine kleine Portion kann Probleme auslösen, daher sollte der Verzehr jeder Menge als potenzielle Gefahr für den Hund betrachtet werden. Die genaue Verbindung in diesen Früchten, die bei Hunden Beschwerden verursacht, ist nicht bekannt, aber die folgenden Anzeichen sind nach dem Verzehr häufig:
- Appetitlosigkeit
- Allgemeine Lethargie
- Erbrechen und Durchfall
- Dehydrierung
- Überproduktion von Urin
- Anschwellen des Abdomens
Diese klinischen Anzeichen treffen auf fast alle Punkte in der folgenden Liste zu.
Schädliche oder giftige Obst- und Gemüsesorten für Hunde: 2. Zwiebeln und Knoblauch
Zwiebeln, Knoblauch und ähnliche Gemüsesorten (wie Lauch oder Schalotten) dürfen nicht in die Ernährung von Hunden aufgenommen werden. Diese Lebensmittel sind für Hunde in hohen oder wiederholten Dosen gefährlich, da sie Thiosulfat enthalten, das die Blutzellen von Hunden zerstören und eine Anämie verursachen kann.
Der Verzehr dieses Gemüses kann auch Lethargie, Herzrasen, Hyperventilation, blasses Zahnfleisch und in schweren Fällen einen Atemstillstand verursachen.
3. Kirschen
Kirschen sind eigentlich nicht gefährlich für Hunde, denn das Fruchtfleisch ist saftig und ihr Verzehr löscht den Durst in den Sommermonaten. Schädlich sind allerdings die Steine oder Kerne, denn sie enthalten Zyanid und können beim Verschlucken zu Atemstillstand oder zum Tod des Hundes führen. Du kannst deinem Hund jedoch gehackte Kirschen anbieten, wenn du die Steine entfernst. Diese Frucht eignet sich hervorragend für Säfte, Eis und Joghurts für Hunde, da sie eine sehr attraktive Farbe und einen sehr appetitlichen Geschmack hat.
Mit Aprikosenkernen gibt es das gleiche Problem, also solltest du auch bei diesen Früchten vorsichtig sein, wenn du sie deinem Hund gibst.
Schädliche oder giftige Obst- und Gemüsesorten für Hunde: 4. Wildpilze
Wie für Menschen auch sind auch einige Wildpilze für Hunde giftig. Deshalb musst du bei Spaziergängen in der Natur ein Auge auf dein Tier haben, damit es keines dieser Exemplare frisst. Nicht alle Wildpilze sind schädlich, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht. Sei dir bewusst, dass einige Pilzarten für Hunde tödlich sein können. Nicht identifizierte Pilze können innerhalb von Stunden ein Multiorganversagen verursachen.
Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund einen unbekannten Pilz verzehrt hat, zögere nicht, ihn in eine tiermedizinische Praxis zu bringen und, wenn möglich, eine Probe des Pilzes, von dem du glaubst, dass er ihn verschluckt hat (oder von allen Pilzen in der Umgebung) mitzunehmen.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass die bekannten und häufig verkauften Pilzarten keine Gefahr für Hunde darstellen. Da die wilden Pilze, die auf Feldern oder in Wäldern wachsen, jedoch nicht bekannt sind, solltest du bei Spaziergängen an diesen Orten auf dein Tier aufpassen.
Obwohl nur etwa 100 der 50.000 Pilzarten, die es gibt, giftig sind, ist es besser, auf Nummer sicher zu gehen und zu verhindern, dass dein Hund einen dieser Exemplare zu sich nimmt.
5. Johannisbeeren
Johannisbeeren sind für Hunde genauso schädlich wie Weintrauben oder Rosinen. Es ist nicht genau bekannt, welche Verbindung diese Reaktion hervorruft, aber sie sind ziemlich giftig und können bei regelmäßiger Einnahme zu Nierenversagen führen.
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6. Grüne Kartoffeln
Kartoffeln, die noch nicht ganz ausgereift sind, oder rohe Kartoffeln mit grünen Trieben enthalten Solanin, eine schädliche Verbindung, die bei deinem Hund Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe und Herzprobleme verursachen kann. Dieses Alkaloid verschwindet, wenn die Knollen gekocht werden, also ist es in Ordnung, deinem Hund gekochte Kartoffeln zu geben. Solanin kommt nicht nur in Kartoffelpflanzen vor, sondern in allen Nachtschattengewächsen, also lass deinen Hund nicht in einem Obstgarten herumlaufen oder in die Nähe einer solchen Pflanze kommen.
Reife Kartoffeln sind keine schlechte Ergänzung für die Ernährung eines Hundes, aber sie sollten immer gekocht werden.
7. Rhabarber
Rhabarber wird größtenteils beim Backen verwendet. Bei Hunden verursacht die Pflanze ein Ungleichgewicht des Kalziumspiegels und kann zu Nierenversagen führen.
8. Äpfel
Der Apfel selbst ist nicht schlecht für Hunde; das Fruchtfleisch ist sogar sehr gut für unsere Vierbeiner. Leider enthalten die Kerne Zyanid, welches zu Atemversagen oder sogar zum Tod führen kann, wenn es in großen Mengen aufgenommen wird. Wenn du deinem Hund diese Frucht anbieten willst, achte darauf, dass der Apfel in kleinen Stücken und ohne Schale oder Kerne dargeboten wird.
Apfelkerne sind in großen Mengen giftig für den Hund. Darauf solltest du achten, denn fast alle Halter:innen haben Äpfel zu Hause.
Schädliche oder giftige Obst- und Gemüsesorten für Hunde: 9. Grüne Tomaten
Grüne Tomaten und die Pflanze selbst verursachen bei Hunden akute Magenschmerzen aufgrund des Gehalts an Solanin, der giftigen Verbindung, die bereits im Abschnitt über Kartoffeln erwähnt wurde. Deshalb sollten Hunde davon abgehalten werden, durch Gemüsegärten zu streifen und auf Tomatenstängeln oder -blättern herumzukauen.
Glücklicherweise sind reife Tomaten (mit roter Farbe) nicht giftig für Hunde und können in Maßen gefressen werden. Da sie viel Wasser enthalten, helfen sie dem Tier in den Sommermonaten bei der Flüssigkeitszufuhr, wenn sie mit Fleisch und anderen Zutaten gemischt werden, die der Hund mag.
10. Avocados
Avocados sind für Hunde unverdaulich, weil sie Persin enthalten, eine Substanz, die Pilze und Schimmelpilze abtötet. Persin ist allerdings für verschiedene Tierarten wie Hunde, Katzen, Pferde und einige Vögel giftig. Persin ist in den Blättern, Früchten und Samen enthalten, daher sollten Hunde nicht in der Nähe eines Avocadobaums gelassen werden.
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11. Spargel
Spargel gehört eigentlich nicht auf die Liste der giftigen Obst- und Gemüsesorten für Hunde, aber es wird nicht empfohlen, ihn auf den Speiseplan deines Hundes zu setzen. Obwohl er keine schädlichen Stoffe enthält, ist er in seiner rohen Form sehr schwer zu beißen und zu verdauen. Wenn du Spargelstangen kochst, bis sie zu Brei werden, verlieren sie ihren Nährwert und dein Hund hat überhaupt keinen Nutzen davon.
Schädliche oder giftige Obst- und Gemüsesorten für Hunde: 12. Zitronen
Im Allgemeinen mögen Hunde weder den Geschmack noch den Geruch von Zitronen. Überdies ist es grundsätzlich nicht ratsam, Zitrusfrüchte anzubieten, da sie aufgrund der enthaltenen Zitronensäure und ätherischen Öle Magen-Darm-Probleme und Reizungen verursachen können. Auch mit der Pflanze selbst muss man vorsichtig sein und den Hund davon abhalten, Teile davon zu verzehren.
13. Mandeln
Hunde verdauen die in Mandeln und anderen Nüssen enthaltenen Proteine nicht besonders gut, was zu bestimmten Darmstörungen führen kann. Ebenso enthalten Mandeln große Mengen an Fett, die bei Hunden Fettleibigkeit fördern, wenn sie zu oft gefüttert werden.
14. Muskatnuss
Muskatnuss ist in den meisten Küchen eine übliche Zutat und man sollte wissen, dass dieses Gewürz für Hunde sehr giftig ist. Die Inhaltsstoffe verursachen bei Hunden bereits in sehr geringen Dosen Zittern, Krampfanfälle und sogar den Tod. Sei also sehr vorsichtig, wenn du Muskatnuss zu Hause hast.
Schädliche oder giftige Obst- und Gemüsesorten für Hunde: 15. Kakipflaume
Die Kakipflaume ist seit einiger Zeit auf dem Markt und ist ebenfalls sehr schädlich für Hunde. Ihre Samen enthalten Stoffe, die bei ihnen Durchfall und eine erhöhte Körpertemperatur verursachen.
16. Macadamia-Nuss
Die Macadamianuss ist eine Frucht eines australischen Baumes, deren Samen giftige Verbindungen enthalten. Zu den klinischen Symptomen gehören in der Regel Schwäche, Erbrechen, Zittern, Bauchschmerzen und blasse Schleimhäute. Manche Hunde zeigen bereits bei einer geringen Aufnahme von 0,7 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht Vergiftungserscheinungen. Die Reaktion kann jedoch unterschiedlich ausfallen und die genaue Mindestdosis ist noch nicht bekannt.
Schädliche oder giftige Obst- und Gemüsesorten für Hunde: 17. Tamarinde
Tamarinde ist eine weitere Frucht, die für deinen Hund giftig ist, da sie akute Nierenschäden verursachen kann. Der Bestandteil, der die Beschwerden verursacht, ist unbekannt. Jüngste Untersuchungen, die in der Fachzeitschrift Journal Veterinary Emergency and Critical Care veröffentlicht wurden, deuten jedoch auf Weinsäure als mögliche toxische Komponente hin.
Auch wenn einige Obst- und Gemüsesorten für Hunde schädlich sind, haben viele andere in der richtigen Menge eine Vielzahl von Vorteilen. Erkundige dich im Zweifelsfall bei deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin und biete deinem Hund immer die beste Futterauswahl an.
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