Das Darmmikrobiom bei Hunden: Alles Wissenswerte

Das Darmmikrobiom spielt eine wesentliche Rolle für die Gesundheit eines Hundes. Wenn wir wissen, was dies ist und wie wir es verbessern können, können wir verhindern, dass unsere Haustiere an bestimmten Krankheiten leiden.
Das Darmmikrobiom bei Hunden: Alles Wissenswerte
María Muñoz Navarro

Geschrieben und geprüft von der Biologin María Muñoz Navarro.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Sowohl bei Menschen als auch bei Hunden findet sich eine Mikrobiota auf der Haut, der Nase, dem Mund und im Darm. Das Darmmikrobiom bei Hunden ist ein Ökosystem bestehend aus Bakterien, Pilzen und bestimmten Viren. Das ist gut für die Tiere und führt zahlreiche Aufgaben in ihrem Körper aus. Allerdings können Veränderungen der Mikrobiota verschiedene Krankheiten verursachen.

Die meisten durch Hunde übertragenen Krankheiten sind mikrobiellen Ursprungs, aber nicht alle Mikroorganismen sind schädlich.

Im Folgenden werden wir genauer auf die Bedeutung dieser mikroskopischen Welt im Körper eines Hundes eingehen.

Das Darmmikrobiom bei Hunden

Das Darmmikrobiom bei Hunden besteht aus Bakterien, Pilzen und bestimmten Viren

Das Darmmikrobiom ist eine Gruppe nützlicher Mikroorganismen, die im Darm eines Hundes leben. Dort erfüllen sie viele wesentliche Funktionen:

  • Stimulierung des Immunsystems
  • Sie tragen zu einer Vielzahl von Stoffwechselprozessen bei
  • Sie schützen den Körper vor anderen Krankheiten (Resistenz gegen Besiedlung)

Die Ernährung, das Alter und andere Umweltfaktoren wirken sich direkt auf die Gesundheit dieses Mikrobioms aus, sodass jede Veränderung Krankheiten verursachen kann.

Ernährung, Mikrobiota und atopische Dermatitis

Eine ausgewogene Ernährung sorgt für eine gesunde Haut und ein gesundes Immunsystem. Studien zeigen, dass Störungen des Mikrobioms (wie die Dysbiose) die Gesundheit eines Hundes direkt beeinflussen können. Ein Beispiel ist die atopische Dermatitis bei Hunden.

Risikofaktor: Die Darmbarriere

Fremd- und Schadkörper greifen den Körper permanent an und der Verdauungstrakt ist ihnen in hohem Maße ausgesetzt.

Die Darmwand wirkt als selektive Barriere, die den Nährstoffdurchlass ermöglicht und das Eindringen von Schadstoffen verhindert. Dies wird als „Darmpermeabilität“ bezeichnet.

Aus diesem Grund nimmt die Absorption der Darmwand bei Veränderungen wie zum Beispiel Entzündungen zu. Infolgedessen bricht die Barriere zusammen und ermöglicht es Fremdkörpern, ins Blut zu gelangen, was wiederum zahlreiche Krankheiten verursacht.

Neben der Verdauungsfunktion hat die Darmwand aber auch eine Abwehrfunktion. Diese Funktion erfüllen Mikroorganismen, die sich in der Schleimhaut befinden. Dies hat einen Einfluss auf die Entwicklung des Immunsystems.

Daher führt eine Störung dieser Abwehrbarriere zu übertriebenen Immunreaktionen (Überempfindlichkeit oder Allergien), entzündlichen Verdauungskrankheiten und anderen extraintestinalen Erkrankungen.

Eine Studie, die im Journal Frontiers in Physiology veröffentlicht wurde, kam zu dem Schluss, dass bestimmte Hautläsionen auf diese Probleme zurückzuführen sind. So ist die Haut, aufgrund einer abnormalen Reaktion der Zellen des mukosalen Immunsystems, eines der betroffenen Organe bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen (IBD).

Schließlich ist es wichtig, auch die Ernährungsbedürfnisse von Haustieren zu berücksichtigen, um ihnen eine angemessene Ernährung anzubieten. Beispielsweise kann sowohl ein Überschuss als auch ein Mangel an Vitamin A zu Hautläsionen wie Hyperkeratinisierung und Schuppenflechte führen. Darüber hinaus erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung mikrobieller Infektionen.

Es ist wichtig, die Ernährungsbedürfnisse von Haustieren zu berücksichtigen

Nahrungsmittelunverträglichkeit

Wir haben bereits gesehen, dass die Mikrobiota eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Immunsystems spielt. Nahrungsmittelallergien oder Nahrungsmittelüberempfindlichkeiten sind übertriebene Reaktionen auf immunologische Reaktionen, die nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel auftreten. Dies kann zu Haut- oder Magen-Darm-Schäden führen.

Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit verursacht 1% der Hautkrankheiten und führt selten zu Krankheiten im Darm des Tieres. Zum einen ist Juckreiz eines der häufigsten Symptome bei Hunden, die an dieser Art von Allergie leiden, während es andererseits so scheint, als ob nach einer entzündlichen Darmerkrankung ein Unverträglichkeitsproblem auftreten kann.

Eine Veränderung der bakteriellen Zusammensetzung kann zu Immunerkrankungen führen.

Wie kannst du das Darmmikrobiom deines Hundes verbessern?

Was kannst du also tun, um das Darmmikrobiom deines Haustieres gesund zu halten? Im Folgenden findest du einige Vorschläge:

  • Füge der Ernährung deines Hundes Probiotika und Präbiotika hinzu (in Maßen). Diese Lebensmittel tragen zur Verbesserung der Funktion der Darmschleimhaut bei, indem sie Bakteriocine produzieren, die die IgA-Produktion und die Nährstoffaufnahme erhöhen.
Eine Ernährung, die Prä- und Probiotika enthält, kann das Darmmikrobiom deines Haustieres gesund halten
  • Transplantation fäkaler Mikrobiota. Dadurch werden nützliche Bakterien aufgrund von Veränderungen im Magen-Darm-Trakt wiederhergestellt.
  • Minimiere die Stressbelastung deines Tieres. Wie beim Menschen auch verändert die Stimmung die normale Mikroflora des Darms, wodurch die Durchlässigkeit erhöht und somit eine Entzündung der Mikroflora verursacht wird. Und auch psychischer und physischer Stress trägt nachweislich zu einer Darmdysbiose bei. Halte deinen Hund daher in einer glücklichen und anregenden Umgebung und versorge ihn mit Nahrung, die seinen psychischen und ernährungsphysiologischen Bedürfnissen entspricht.

Wenn du diese Ratschläge befolgst, kannst du deinem Haustier die Ernährung und die Umgebung bieten, die seine Gesundheit und sein Wohlbefinden fördern.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.