Hunde barfen – Tipps zum Einstieg in die Rohfütterung
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist eine entscheidende Voraussetzung für ein langes Hundeleben. Beim Barfen stellst du dafür alle Weichen.
Barf steht für die biologisch, artgerechte Rohfütterung. Ganz konkret bedeutet das, dass du deinen Hund ausschließlich mit rohen Zutaten fütterst, die frei von jeglichen künstlichen Zusatzstoffen sind. Wenn du gerade erst mit dem Barfen beginnst, gibt es einige Punkte, die du beachten solltest. Nachfolgend erfährst du, worauf es bei der Barf-Ernährung von Hunden ankommt!
Warum ist das Barfen für Hunde empfehlenswert?
Die biologisch, artgerechte Rohfütterung hat eine ganze Reihe von Vorteilen – und die möchten wir dir natürlich nicht vorenthalten:
- Natürliche Ernährungsform: Barf orientiert sich an den Ernährungsgewohnheiten von Wölfen, den Verwandten und Vorfahren von Hunden. Nachdem sowohl Wölfe als auch Hunde primär Fleischfresser sind, macht Fleisch den Löwenanteil der Barf-Ernährung aus.
Somit handelt es sich beim Barfen um eine sehr natürliche Fütterungsmethode, die die Bedürfnisse der Vierbeiner berücksichtigt. - Individuelle Futterzusammensetzung: Beim Barfen bestimmst du, was in den Futternapf deines Vierbeiners kommt. So kannst du also jede Mahlzeit an die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben deines Hundes anpassen.
- Weniger Allergien und Unverträglichkeiten: Manche Hunde haben eine Futterunverträglichkeit beziehungsweise eine Allergie auf Getreide oder andere Inhaltsstoffe im Fertigfutter. Beim Barfen ist es einfach, einen bestimmten Bestandteil wegzulassen, wenn du weißt, dass dein Hund darauf empfindlich reagiert.
- Verbesserte Verdauung: Rohes Fleisch ist für Hunde leichter verdaulich als verarbeitetes Futter. Deshalb hat die Barf-Ernährung einen positiven Einfluss auf das tierische Verdauungssystem.
- Gesunde Haut und glänzendes Fell: Das Barfen kann zu einer gesunden Haut und einem glänzenden Fell beitragen. Dies liegt oft an den natürlichen Fetten und Ölen, die im rohen Fleisch enthalten sind.
Diese Vorteile klingen überzeugend für dich? Dann erfährst du nachfolgend alle wichtigen Punkte, die du beim Barfen unbedingt beachten solltest.
1. Achte auf eine ausgewogene Ernährung
Stelle sicher, dass du deinen Hund mit ausgewogenen Mahlzeiten versorgst. Konkret bedeutet das, dass sich seine Ernährung zu 80 % aus tierischen Futterkomponenten und zu 20 % aus pflanzlichen Bestandteilen zusammensetzen sollte. Hier erhältst du einen Überblick über die wichtigsten Zutaten in der Barf-Ernährung:
- Knochen und Knorpel sind ausgezeichnete Mineralstofflieferanten – sie sind z. B. reich an Kalzium, Magnesium, Phosphor und Zink.
- Milchprodukte sind nicht für jeden Hund verträglich. Denn sie enthalten viel Laktase – ein Verdauungsenzym, das für die Aufspaltung von Milchzucker (Laktose) verantwortlich ist. Hüttenkäse und Quark sind in der Regel jedoch problemlos für die Vierbeiner verträglich, weil sie vergleichsweise wenig Laktase enthalten.
- Kräuter sind ein hervorragendes Nahrungsergänzungsmittel – besonders gut geeignet sind z. B. Basilikum, Brennnessel, Kamille, Oregano und Petersilie.
- Obst und Gemüse sind nach Fleisch der zweitwichtigste Bestandteil der Barf-Ernährung. Schließlich sind Obst und Gemüse für Hunde essenzielle Vitaminlieferanten, die die tierischen Abwehrkräfte fördern.
- Fleisch und Innereien sollten also den größten Anteil der Barf-Ernährung ausmachen – in der Regel vom Huhn, Lamm, Pferd und Rind.
- Fette und Öle versorgen Hunde mit wichtigen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren.
2. Sorge für Abwechslung im Futternapf
Sorge für eine ausgewogene Hundeernährung. Achte also darauf, dass du deinen Vierbeiner mit möglichst abwechslungsreichen Barf-Mahlzeiten verwöhnst. So kannst du sicherstellen, dass kein unwillkommener Nährstoffmangel entsteht. Wenn du z. B. herausfindest, dass dein Hund gerne Hühnerfleisch mag, solltest du ihn trotzdem auch mit anderen Fleischsorten versorgen. Dasselbe gilt natürlich auch für sämtliche pflanzliche Futterkomponenten.
3. Wähle die richtige Barf-Menge
Neben der Auswahl der Futterkomponenten ist auch die richtige Barf-Menge entscheidend. Diese richtet sich immer nach dem…
- …Gewicht: Wie viel Kilogramm bringt dein Hund auf die Waage?
- …Alter: Ist dein Hund ein Welpe, ein Junghund oder ein ausgewachsener Hund?
- …Aktivitätsgrad: Ist dein Vierbeiner ruhig, normal oder überwiegend aktiv?
Wenn du also das perfekte Barf-Menü für deinen Vierbeiner zaubern möchtest, musst du zunächst die optimale Barf-Menge berechnen.
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4. Lege dir die Grundausrüstung zum Barfen zu
Zum Barfen solltest du die erforderliche Grundausrüstung parat haben. Schließlich musst du bei dieser Fütterungsmethode nicht mehr nur eine Verpackung öffnen. Stattdessen bist du für die gesamte Zubereitung der einzelnen Mahlzeiten verantwortlich. Diese Grundausrüstung solltest du dir zulegen:
- eine manuelle oder digitale Küchenwaage zum Abmessen der Zutaten
- ein scharfes Messer zum Zuschneiden von z. B. rohem Fleisch, Gemüse und Obst
- einen Pürierstab zum Zerkleinern von Gemüse und Obst
- einen Gefrierbeutel zum Einfrieren von überschüssigen Barf-Zutaten
- einen ausreichend großen Futternapf
5. Stelle die Ernährung deines Hundes langsam um
Wenn dein Hund bislang nur Fertigfutter bekommen hat, ist der Umstieg auf die biologisch, artgerechte Rohfütterung natürlich eine große Veränderung. Damit der Wechsel erfolgreich über die Bühne gehen kann, solltest du deinen Vierbeiner langsam daran gewöhnen.
Lasse deinen Hund zunächst einen Tag fasten, damit er das Fertigfutter aus seinem Körper (idealerweise vollständig) ausscheiden kann. Füttere ihn dann anfangs nur mit kleinen Mengen an Rohzutaten und steigere sie allmählich. So kann sich das tierische Verdauungssystem optimal an die neue Ernährungsform anpassen.
Probiere die Barf-Ernährung für Hunde aus
Wie du gesehen hast, gibt es mehrere Gründe, die für die Barf-Ernährung von Hunden sprechen. Wenn du die genannten Punkte berücksichtigst, gelingt dir der Einstieg in die biologisch, artgerechte Rohfütterung ganz bestimmt. Dein Vierbeiner wird es dir danken!
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.