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Argentavis Magnificens: Der größte Vogel der Welt

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Der größte fossile Vogel, den Paläontologen fanden, ist Argentavis magnificens. Allein die Tatsache, dass es diesen Vogel gab, war zu seiner Fundzeit eine Herausforderung für die Naturgesetze.
Argentavis Magnificens: Der größte Vogel der Welt
Cesar Paul Gonzalez Gonzalez

Geschrieben und geprüft von dem Biologen Cesar Paul Gonzalez Gonzalez

Letzte Aktualisierung: 13. August 2024

Wer von den größten Vögeln der Welt spricht, denkt an Störche, Kondore und Albatrosse. Das stimmt aber nur, wenn wir von der heutigen Artenvielfalt sprechen. Wenn wir ein paar Millionen Jahre zurückgehen, stoßen wir auf Argentavis magnificens.

Diese Art war einst einer der größten fleischfressenden Vögel der Welt. Obwohl Argentavis magnificens ausgestorben ist, schmälert das seine Bedeutung nicht. Die Geschichte hinter der Entdeckung dieses geflügelten Titanen ist beeindruckend.

Der Riesenvogel aus Argentinien

In den 1970er Jahren begannen die Paläontologen Rosendo Pascual und Eduardo Tonni mit ihren Forschungen in La Pampa (Argentinien). Bei ihren Ausgrabungen fanden sie Knochen, die wie die eines Vogels aussahen, aber so groß waren, dass sie an ihrer Hypothese zweifelten.

Später bestätigte sich, dass es sich um die Überreste des größten Vogels handelte, der je auf der Erde gelebt hatte: Argentavis magnificens. Untersuchungen ergaben, dass dieser Vogel etwa 6 Millionen Jahre alt war. Er hatte eine Flügelspannweite von ungefähr sieben Metern. Von der Spitze bis zum Schwanz maß er etwa vier Meter. Jede Feder konnte über 90 cm lang sein.

Diese Art wog wahrscheinlich so viel wie ein durchschnittlicher Mensch, nämlich 70 Kilogramm.

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Ein umstrittener Fund

Allein die Tatsache, dass es diesen Vogel gab, war eine Herausforderung für die Naturgesetze. Dass ein Vogel mehr als 35 Kilogramm wiegen konnte, war zu dieser Zeit unvorstellbar. Das war keine bloße Laune, sondern stellte alles infrage, was man über Flug und Aerodynamik wusste.

Die Antwort war einfach: Im Laufe der Evolution hatten die Vögel ihr Aussehen verändert und angepasst, um besser fliegen zu können. Das heißt, sie wurden möglichst leicht, damit sie beim Fliegen nicht so schwer vom Boden abheben können. So dachte man zumindest vor der Entdeckung von Argentavis magnificens.

Wie war es also möglich, dass Argentavis magnificens fliegen konnte? Die Antwort ist ein wenig komplexer: Dieser Vogel flog nicht, er schwebte. Das heißt, er nutzte die Hügel und Berge der Region, um sich abzustoßen und sich mithilfe von Windströmungen in der Schwebe zu halten. Das ist kein Fliegen, sondern vielmehr ein anmutiger, kontrollierter Fall.

Was hat Argentavis magnificens gefressen?

Im Fundgebiet von Argentavis magnificens wurden auch verschiedene Säugetiere gefunden. Das subtropische Klima der Region ermöglichte die Existenz von Grasland. Daher waren kleine Säugetiere, fast so groß wie ein Hase, recht zahlreich und stellten wahrscheinlich die Hauptnahrungsquelle dar.

Diese Art war nicht nur ein Fleischfresser, sondern auch ein Aasfresser, d.h. der Vogel konnte sich auch von toten Tieren ernähren.

Die Art und Weise, wie er seine Beute erlegte, ist sehr ungewöhnlich. Argentavis magnificens benutzte seinen Schnabel wie einen Hammer, mit dem er seine Beute erschlug. Man vermutet auch, dass der Vogel sein Gewicht zu seinem Vorteil nutzte, sodass er, wenn er auf seiner Beute landete, diese mit seiner Körpermasse ersticken konnte. Schließlich verschlang er seine Beute in einem Rutsch.

Der Nestbau von Argentavis magnificens

Wir müssen uns vor Augen halten, dass es für einen so großen und schweren Vogel unmöglich zu sein schien, in den Bergen oder an den Klippen zu nisten. Nester am Boden würden aber auch zu Problemen mit anderen Raubtieren führen.

Argentavis’ Lösung für dieses Problem lag in seiner Umgebung. La Pampa ist ein Gebiet, in dem der Wind ständig aus südlicher Richtung weht. Außerdem waren die Anden zu der Zeit, als es den Vogel gab, nicht hoch genug, um die Nordwinde aufzuhalten.

Das bedeutet, dass diese Art von Winden aus verschiedenen Richtungen profitierte, die es ihr ermöglichten, hoch gelegene Orte zu erreichen und dort zu nisten. Aus all diesen Gründen konnten sich diese Vögel leicht von ihren Jagdgebieten zu ihren Brutplätzen bewegen.

Argentavis magnificens gehört zu einer Gruppe außergewöhnlicher Vögel

Argentavis magnificens gehört zu einer Gruppe, die als Teratornithidae – monströse oder wunderbare Vögel – bezeichnet wird. Diese Gruppe zeichnet sich dadurch aus, dass es in ihren Reihen Fossilien von Vögeln gibt, die die Größe dieses Vogels sogar noch übertreffen. Zu allem Überfluss sind ihre nächsten Verwandten die Kondore, sodass man der Meinung ist, dass sie Ähnlichkeiten aufweisen.

Die ersten Teratornithidae wurden in paläontologischen Fundstellen Nordamerikas entdeckt. Die Flügelspannweite dieser Arten betrug mehr als 5 Meter, und man glaubte, dass dies die physikalische Grenze war, die ein Vogel beim Fliegen erreichen konnte. Im Vergleich dazu beträgt die größte Flügelspannweite eines modernen Vogels nicht mehr als 3 Meter.

Aussterben des Riesenvogels

Das Aussterben dieser Art könnte auf Klimaveränderungen oder den Kampf um Nahrung zurückzuführen sein. Wahrscheinlich gibt es aber auch noch andere Faktoren. Leider fehlt es an Informationen, und wir müssen warten, bis die Wissenschaft diese Art weiter erforscht, um die Gründe herauszufinden.

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Soweit wir wissen, beginnt und endet die Geschichte dieses Riesenvogels im späten Miozän. Danach verlieren wir ihn aus den Augen, sodass seine Entwicklungsgeschichte als abgeschlossen gilt. Gesichert gilt die Tatsache, dass Argentavis magnificens der Entwicklung vieler anderer Tierarten auf der Erde weichen musste.


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  • VIZCAÍNO, S. F., & FARIÑA, R. A. (1999). On the ftight capabilities and distribution of the giant Miocene bird Argentavis magnificens (Teratornithidae). Lethaia32(4), 271-278.
  • Palmqvist, P., & Vizcaíno, S. F. (2003). Ecological and reproductive constraints of body size in the gigantic Argentavis magnificens (Aves, Theratornithidae) from the Miocene of Argentina. Ameghiniana40(3), 379-385.
  • Tonni, E. P., & Lahitte, H. B. (1989). Gigantes emplumados. Serie Difusión1.
  • Vizcaíno, S. F., & Fariña, R. A. (2000). El vuelo de un gigante. Museo.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.