Pferdetherapie zur Behandlung von Burnout und Angstzuständen
Die Beziehung zwischen Mensch und Tier ist vielschichtig und immer wieder erstaunlich. Die positiven Auswirkungen der tiergestützten Therapie, die auf physiologischer, psychischer und sozialer Ebene zu beobachten sind, konnten in zahlreichen Studien belegt werden. Wir wissen, dass Pferde sehr sensible Tiere sind und sehen uns heute an, wie sie Menschen mit besonderen Bedürfnissen helfen können. Konkret sprechen wir über die Pferdetherapie zur Behandlung von Erschöpfung und Angstzuständen.
Das Pferd kommt bei psychischer Erschöpfung oder Angst als sensibler Helfer zum Einsatz, um Patienten zu entlasten und zu entspannen. Die Verbindung, die während der Therapie zwischen Pferd und Mensch entsteht, ist sehr bereichernd und heilsam. Pferde reagieren unmittelbar auf das menschliche Verhalten und können so das Bewusstsein der Patienten auf das Hier und Jetzt lenken. Sie fördern unter anderem eine gesunde Kommunikation und verbessern das Selbstwertgefühl sowie das Selbstvertrauen.
“Das Pferd ist eine Einstellung auf vier Füssen.”
(Walter Gegenschatz)
Die Pferdetherapie und ihre Vorteile
Das vertrauensvolle Verhältnis, das zwischen Patient und Tier entsteht, wirkt sich sehr positiv aus. Es handelt sich um ein integratives Behandlungskonzept, das kognitive, körperliche und soziale Aspekte berücksichtigt. Das Ziel ist, die Lebensqualität der betroffenen Menschen zu verbessern.
Die Therapeuten, die mit Pferden arbeiten, benötigen fundiertes Wissen in der Physiotherapie, Psychologie und Pädagogik, damit die Behandlung erfolgreich durchgeführt werden kann. Die Pferdetherapie wirkt entspannend und hat zahlreiche weitere Vorteile:
- Die rhythmischen Bewegungen des Pferdes übertragen dreidimensionale Bewegungsmuster auf den Patienten, was sich positiv auf den Stütz- und Bewegungsapparat auswirkt.
- Das Reiten stärkt die Muskeln, verbessert die Körperkraft, die Koordination sowie die motorischen Fähigkeiten.
- Die körperliche Wahrnehmung führt außerdem zu neuen psychologischen Reaktionen, die Patienten helfen, ihre eigenen Bedürfnisse besser zu erkennen.
- Es entwickelt sich eine stark spirituelle Bindung zwischen Pferd und Patient, die sich sehr positiv auf die Psyche auswirkt. Die tiergestützte Therapie stärkt das Selbstwertgefühl, das Selbstvertrauen, fördert die Selbstkontrolle, die Kommunikationsfähigkeiten sowie die Konzentration und Aufmerksamkeit.
Dieser Ansatz kommt oft mit anderen Therapien in Kombination zur Anwendung und ist unter anderem bei folgenden Störungen sehr wirksam:
- Posttraumatische Belastungsstörungen
- Depressionen und affektive Störungen
- Angst- und Panikstörungen
- Borderline-Persönlichkeitsstörung und andere Persönlichkeitsstörungen
- Autismus-Spektrum-Störungen
- ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung)
- Burnout
Die Pferdetherapie zur Behandlung von Burnout
Das Burnout-Syndrom führt zu intensiver Müdigkeit, Erschöpfung, Depersonalisierung, reduzierter Leistungsfähigkeit, Lust- und Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwäche, Gereiztheit und Stimmungsschwankungen, Versagensängsten, Verzweiflung und Depressionen.
Viele Patienten ziehen sich aus ihrem sozialen Umfeld zurück und verlieren das Interesse an ihren Aufgaben und Verpflichtungen, da sie sich erschöpft und unfähig fühlen, dem Alltag gerecht zu werden.
In einer Pferdetherapie lernen die Patienten im Umgang mit den Tieren Achtsamkeit und Präsenz. Sie werden sich über die Warnsignale ihres Körpers und ihrer Seele bewusst und beginnen, ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Die wichtigsten Vorteile dieser tiergestützten Therapie sind:
- Abbau von Stress, besserer Umgang mit Stress
- Verbesserte Wahrnehmung des eigenen Körpers und der Bedürfnisse
- Entspannung, Ruhe, Abschalten und die Aktivierung des positiven Gedankenflusses
- Herstellung des inneren und äußeren Gleichgewichts
Pferdetherapie zur Behandlung von Angststörungen
Das einfühlsame Pferd überträgt Kraft und fördert auch Respekt. Allmählich entwickelt sich in der Therapie ein Vertrauensverhältnis zwischen Pferd und Patient, das Angst entgegenwirkt. Betroffene lernen, ihre Befürchtungsketten zu analysieren und abzubauen. Sie werden sich ihrer Vermeidungsstrategien bewusst und können diese verändern.
Die intensive Beziehung zwischen Mensch und Tier hilft, alte Denk- und Verhaltensmuster zu durchbrechen und öffnet neue Perspektiven. Das Pferd akzeptiert den Menschen so, wie er ist, ermöglicht ihm Erfolgserlebnisse, befreit ihn aus der Einsamkeit und fördert Zuneigung und Wärme. Menschen mit Angststörungen profitieren deshalb sehr von der Beziehung zu einem Therapiepferd, das sie auch striegeln und pflegen, um die Nähe zu fördern und eine intensive Bindung aufbauen zu können.
Ein verbessertes Selbstwertgefühl, mehr Selbstkontrolle und eine flüssigere Kommunikation helfen Menschen mit Angststörungen, sich im Alltag besser zu behaupten.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.