Laminatfußboden: Gefahren für Hunde

Laminatfußboden stellt für Hunde ein hohes Verletzungsrisiko für Muskeln und Knochen dar. Darüber hinaus enthält dieser Bodenbelag auch verschiedene gesundheitsschädliche Substanzen. Erfahre heute, welche das sind und welche Alternativen es gibt.
Laminatfußboden: Gefahren für Hunde
Luz Eduviges Thomas-Romero

Geschrieben und geprüft von der Biochemikerin Luz Eduviges Thomas-Romero.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Es gibt viele Gründe, warum sich Menschen für einen Laminatfußboden in ihrem Zuhause entscheiden. Wenn du Kinder und Haustiere hast, dann ist er durchaus eine kostengünstige und pflegeleichte Alternative.

Allerdings solltest du dir auch der Gefahren bewusst sein, die Laminatfußboden für Hunde birgt. Denn sie sind es, die ihr Leben in direktem Kontakt mit dem Boden des Zuhause verbringen.

Laminatfußboden ist rutschig und das kann für Hunde gefährlich sein

Laminat ist eine glänzende, rutschige Oberfläche. Da Hunde auf dieser glatten Fläche nur schwer Halt finden, rutschen sie oft aus. Dadurch können sie sich verschiedene Verletzungen und Zerrungen zuziehen. Wenn ein Hund auf einem solchen Bodenbelag rennt und versucht, die Richtung zu ändern, besteht die Gefahr, dass er sich Verletzungen am Rücken zuzieht.

Darüber hinaus ist es besonders für ältere Hunde häufig sehr schwierig, auf Laminat- oder Holzfußboden zu laufen. Wenn sie beim Laufen keinen Halt finden und die Kontrolle verlieren, werden sie oftmals ängstlich und schreckhaft.

Außerdem kann es passieren, dass dein Hund diesen Bodenbelag vermeidet, wenn er sich beim Laufen schon einmal verletzt hat. Das führt dann dazu, dass seine Bewegungsfreiheit zusätzlich eingeschränkt wird.

Erhöhtes Risiko von Hüftdysplasie

Wie wir bereits erwähnt haben, treten häufig Rückenverletzungen bei Hunden auf, die auf einem Laminatfußboden ausgerutscht sind. Wenn dein Vierbeiner sich eine derartige Verletzung zugezogen hat, ist eine spezielle Behandlung und Therapie unbedingt erforderlich.

Röntgenbild der Hüfte

Darüber hinaus gibt es Rassen, die sowieso schon anfälliger für eine Hüftdysplasie sind, wie etwa der deutsche Schäferhund. Wenn diese Hunde dann auf einem glatten oder rutschigen Boden laufen, erhöht sich ihr Risiko, an einer Hüftdysplasie zu erkranken. Und wenn sie bereits daran leiden, wird sich ihr Zustand vermutlich noch weiter verschlechtern.

Solltest du an einem Ort mit Laminatboden leben, dann stelle sicher, dass die Krallen deines Hundes regelmäßig gekürzt werden, vermeide Feuchtigkeit auf dem Boden und an den Pfoten deiner Fellnase: lege Teppiche und Läufer – mit einer rutschfesten Unterseite – an problematischen Stellen aus.

Flüchtige Organische Verbindungen

Flüchtige organische Verbindungen (VOC) sind Gase, die im Laufe der Zeit freigesetzt werden, wenn das Material älter und poröser wird. Es gibt Hunderte verschiedener VOCs, von denen einige auch giftig sind, wie etwa Formaldehyd. Die meisten dieser VOCs  sind häufige Bestandteile in Vinyl, Klebstoffen und Lacken.

Solche Zusatzstoffe sind in vielen Produkten enthalten, die du in deinem Zuhause verwendest. Unter anderem sind sie auch in Farben, Reinigungsprodukten und Bodenbelägen enthalten. Ja, auch Teppiche, Holze und Laminate können schädlich für deine Gesundheit und die deines Haustieres sein.

Laminatfußboden ähnelt einem Hartholzboden, doch eigentlich besteht er aus mehreren Materialschichten, unter anderem aus miteinander verklebten Holzfasern und einer laminierten Oberfläche, die aussieht wie Holz. Häufig befindet sich in den Klebstoffen und Harzen, die man bei der Herstellung dieser Bodenbeläge verwendet, Formaldehyd.

Der Kontakt mit Formaldehyd kann zu allergischen Reaktionen wie etwa Asthma, Kopfschmerzen, Beschwerden der oberen Atemwege, Hautausschlag oder sogar Krebs führen.

Mops mit Gesichtsmaske

Gibt es weniger risikoreiche Alternativen zu Laminatfußboden?

Ja, es gibt viele verschiedene nicht giftige Bodenbeläge. Die besten sind echtes Hartholz, polierter Beton und Fliesen. Doch es gibt auch bestimmte zertifizierte Marken wie natürliches Linoleum, Teppiche und technische Holzprodukte, die vorzügliche Optionen darstellen.

Andere Bodenbeläge, die sich sowohl für Menschen als auch für allergische Tiere eignen, sind Bambus, Kork oder recyceltes Glas. Um die VOCs zu minimieren, die sich in den Klebstoffen befinden, solltest du daher Produkte mit niedrigem VOC Gehalt auswählen oder solche, die auf Wasserbasis hergestellt wurden.

Außerdem solltest du daran denken, dass auch synthetische und Vinylteppiche einen hohen VOC-Gehalt haben. Daher ist es besser, wenn du stattdessen natürliche Fasern wie etwa Wolle, Sisal oder Baumwolle auswählst.

Doch nicht nur der Laminatfußboden ist für Hunde problematisch…

Darüber hinaus können auch andere Bodenbeläge gesundheitliche Probleme verursachen. Vinylböden enthalten oft Phthalate. Dies ist eine Familie chemischer Verbindungen, die als Weichmacher verwendet werden. Ihre hauptsächliche Funktion besteht darin, den steifen Polymeren mehr Flexibilität zu verleihen.

Phthalate können das Hormonsystem stören und die Schilddrüsenhormone durcheinanderbringen. Sie können ebenfalls Insulinresistenz und Fettleibigkeit hervorrufen.


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