Kommen hundefreundliche Kinos in Mode?

Diese tierfreundlichen öffentlichen Räume scheinen im Trend zu liegen. Im Kino sind die Herrchen und Frauchen für das ordnungsgemäße Verhalten ihres Vierbeiners verantwortlich.

Geschrieben und geprüft von dem Juristen Francisco María García.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Ein Kinobesuch ist zweifelsohne eine beliebte kulturelle Aktivität für alle Generationen, die zudem unterhaltsam ist. Das gilt gleichermaßen für Paare, Eltern und Kinder, Freunde, sowie Großeltern mit ihren Enkelkindern… Es gibt keine Altersgrenze, um sich an einem guten Film zu erfreuen. Was kannst du also mit deinen Haustieren machen, wenn du ins Kino gehen willst? Nun, seit es die ersten Filmvorführungen mit Hundebegleitung gab, kannst du in manchen Ländern Filme auch gemeinsam mit deinem Vierbeiner sehen.

Wie sahen die ersten hundefreundlichen Kinos aus?

Mexiko war  2016 das erste Land, wo es in der Hauptstadt Vorstellungen für Hunde gab. Bis jetzt handelt es sich dabei um spezielle Vorführungen an bestimmten Tagen mit einer bestimmten Uhrzeit. Die Nachricht von ihrer Einführung wurde in den sozialen Netzwerken und in den Medien breit gestreut.

In Kinos, wo der Mensch seinen Hund mitnehmen kann, ist alles darauf ausgerichtet, einen sicheren Raum für das Haustier zu schaffen. Zunächst einmal sind nur 50 % der Plätze für Menschen reserviert, damit sich sowohl Hunde als auch ihre Besitzer*innen wohlfühlen. Der Ton muss eine geringere Lautstärke haben, die Klimaanlage wird auf einer angenehmen Temperatur gehalten und das Licht ist nie ganz ausgeschaltet.

Eine weitere interessante Werbeidee in haustierfreundlichen Kinos ist das 1 für 2-Angebot für Eintrittskarten. Das bedeutet, dass die Besitzer*innen lediglich den Preis für eine reguläre Einzelkarte zahlen, um den Film mit ihrem besten Freund zu genießen.

In den genannten Ländern sind nur kleine oder mittelgroße Hunde bis zu einem Gewicht von bis zu 20 kg erlaubt, mit Ausnahme von Blindenhunden. Natürlich dürfen die vierbeinigen Freunde nur in Kinos mitgenommen werden, die für haustierfreundliche Vorführungen vorgesehen sind.

Voraussetzungen für den Zugang zu hundefreundlichen Kinos

Um die Sicherheit und das Wohlbefinden von Hunden und ihren Besitzern zu gewährleisten, gibt es für haustierfreundliche Vorführungen einige Grundregeln:

• Aktueller Impfschutz und Entwurmungs-Nachweise: Alle Hunde müssen auf dem neuesten Stand sein, was die Impfungen und Behandlungen gegen Parasiten angeht, um in die Kinos zu dürfen. Dies sind naturgemäß auch die Grundpfeiler der Präventivmedizin für Haustiere.

• Ein Halsband und eine Leine in gutem Zustand: Die Hunde müssen Halsband oder Brustschild tragen und an der Leine gehalten sein. Diese Utensilien sollten in gutem Zustand sein, wenn die Tiere ins Lichtspielhaus kommen.

• Beaufsichtigung durch einen Erwachsenen: Hunde dürfen nur in Begleitung eines Erwachsenen über 18 Jahren in haustierfreundliche Kinosäle. Besitzer*innen sind dafür verantwortlich, das Verhalten des Tieres zu überwachen und für sein Wohlergehen während der Vorführung zu sorgen.
• Hygiene und sanitäre Einrichtungen: Neben der grundlegenden Hygiene müssen Besitzer*innen die Grundregeln der öffentlichen Gesundheit beachten. In den Kinos gibt es kein Hygienehandbuch, aber der gesunde Menschenverstand reicht aus, um zu wissen, wie man sich im Kinosaal verhält und die Gesundheit der anderen Kinobesucher dabei schützt.
• Zivilrechtliche Haftung für Schäden an Dritten: Die Besitzer*innen allein sind für mögliche körperliche oder materielle Schäden verantwortlich, die ihre Hunde verursachen. Mit anderen Worten: Das Kino haftet nicht für Verletzungen oder wirtschaftliche Schäden, die anderen Zuschauern oder Hunden zugefügt werden.
• In hundefreundlichen Kinos gibt es keinen Ort, an dem sich die Hunde erleichtern können. Besitzer*innen sollten die Tiere nach draußen bringen, wenn sie sich erleichtern müssen. Wenn „Unfälle“ passieren, was an ungeeigneten Orten durchaus sein kann, müssen sich die Halter*innen darum kümmern.

Das erste haustierfreundliche Kino in Spanien

In Spaniens Hauptstadt gab es 2016 eine spezielle, haustierfreundliche Filmvorführung. Cinesa Madrid bot zur Premiere des Filmes „Pets“ Hundebesitzern die Möglichkeit, einen Kinotag mit ihrem Hund zu genießen. Außerdem verschenkten die Sponsoren, Hersteller einer bekannten Hundefuttermarke, kostenlose Hundesnacks, um für die Idee zu werben.

Bei dieser Vorführung handelte es sich bisher um einen einmaligen Kinotag. Womöglich setzt sich diese Erfahrung durch – mit dem Ergebnis, dass überall auf der Welt Filmvorführungen mit Hund möglich werden. Dann könnten haustierfreundliche Kinosäle zum weltweiten Trend werden.