Das TNR Projekt: Fangen-Sterilisieren-Freilassen
Einige Städte haben begonnen, das sogennante “TNR Projekt” in die Tat umzusetzen. Es wird von Institutionen organisiert und von Tierschutzgruppen und Einzelpersonen unterhalten.
Die Abkürzung steht für “trap-neuter-return”, zu deutsch: “Fangen-Sterilisieren-Freilassen. Damit wird bezweckt, die Population von streunenden Katzen zu kontrollieren, indem man Streuner fängt und sterilisiert. Doch die Ziele des Projekts gehen noch weiter.
Städte und Dörfer in manchen Ländern sind voll von Straßenkatzen, oft krank und ohne jemanden, der sich um sie kümmert. Sie pflanzen sich ungehindert fort, da die weiblichen Katzen konstant rollig sind. So werden zu Beginn des Frühlings hunderte von Kätzchen auf den Straßen geboren.
Manche überleben als Streuner, aber viele sterben bereits nach ein paar Monaten. Sogar eine ausgewachsene Straßenkatze hat nur eine Lebenserwartung von fünf Jahren. Demgegenüber lebt eine Hauskatze mindestens bis zu 15 Jahre oder mehr.
Das TNR Projekt
Dieses Programm war das einzig erfolgreiche Programm bis jetzt, um die Zahl an Würfen von Straßenkatzen zu verringern. Freiwillige aus vielen Städten kümmern sich um das Fangen, sterilisieren und wieder Freilassen der Katzen, die sie finden.
Allerdings ist das TNR Projekt nicht nur dazu da, um Katzen zu sterilisieren, es soll auch Gegenden voller Katzen kontrollieren. Freiwillige werden Zonen zugeteilt, die sie beobachten und pflegen sollen. Ihre Aufgabe ist es, sicheres Futter und Wasser hinzustellen, tierärztliche Hilfe zu holen oder zu geben wo sie nötig ist, und die Tiere zu entwurmen. Sie sind auch dafür zuständig, gute Familien zur Adoption neugeborener oder ausgesetzter Katzen zu finden.
Das TNR Projekt und seine Vorteile
Um sich um so viele Tiere zu kümmern und sie zu kontrollieren, braucht man Zeit und die nötige finanzielle Unterstützung. Trotz allem bietet dieses Projekt viele Vorteile:
- Es reduziert die Geburtenrate und Population von Straßenkatzen.
- Freiwillige legen nur Trockenfutter aus und vermeiden somit Insektenplagen oder verdreckte Gegenden.
- Das Projekt hilft dabei, Straßenkatzen in jeder Gegend zu identifizieren und zu kontrollieren. Sie bekommen einen Chip und werden identifiziert als Straßenkatzen, sodass sie nicht in einem Hundezwinger landen.
- Nach der Kastration oder Sterilisierung hören Katzen auf, um ihr Revier oder einen Partner zu kämpfen.
- Die Sauberkeit der Gegend wird besser und Katzen hören auf, mit Urin ihr Revier zu markieren.
Wie findet man heraus, ob eine Gegend viele Katzen hat?
Kontrollierte Gegenden werden mit Schildern gekennzeichnet. Wenn eine Gegend bereits kontrolliert ist, benötigen die Katzen keine weitere Hilfe. Wenn keine Schilder zu sehen sind, kannst du dennoch herausfinden, ob eine Katze sterilisiert ist oder nicht (und ob sie die TNR-Prozedur durchlaufen soll). Eine TNR Katze hat eine kleine Vertiefung in ihrem Ohr.
Dies ist ein weltweites Routineverfahren, um zu zeigen, dass eine Katze sterilisiert wurde und nicht erneut eingefangen werden muss. Diese Vertiefung im Ohr wird von einem Tierarzt, nach der Sterilisation durchgeführt, während die Katze betäubt ist. Die Markierung ist schmerzlos, wird im Knorpel gemacht und braucht keine weitere Pflege. Sie heilt innerhalb weniger Stunden.
Wenn du in einer Stadt Katzen mit diesen Markierungen im Ohr siehst, weißt du, dass sich jemand um sie kümmert.
Was tun, wenn man eine kontrollierte Gegend betritt
Katzen, die in kontrollierten Gegenden leben, brauchen eigentlich nichts anderes als Ruhe. Diese Tiere passen sich für gewöhnlich nicht gut an ein Leben als Hauskatze an. Normalerweise wollen sie nicht viel mit Menschen zu tun haben.
Katzen haben kein Problem damit, auf den Straßen zu leben. Da ihre Population in diesen Gegenden kontrolliert wird, wissen wir, dass sie jemand regelmäßig füttert und sich um sie kümmert.
Falls du einer Gruppe Katzen in deiner Stadt, oder im Urlaub, helfen möchtest, sieh dich nach Informationsbroschüren um. Sie beinhalten die Namen und Kontaktdaten der Organisation, die die Katzen füttert. Du kannst sie kontaktieren und deine Hilfe anbieten. Sie brauchen immer neue Freiwillige, Trockenfutter oder Spendengelder.
Falls du eine Gegend findest, die das TNR noch nicht erreicht hat, kannst du natürlich auch eine Population selber kontrollieren, wenn so etwas in deiner Stadt möglich ist. Erinnere dich daran, nur Trockenfutter zu benutzen, und keine Reste von menschlicher Nahrung. Es sollte so versteckt werden, dass niemand es wegwerfen oder vergiften kann.
Straßenkatzen jagen Insekten und helfen so, dass sich deren Krankheiten nicht verbreiten. Sie halten außerdem Ratten in Schach. Deshalb haben Menschen noch viel darüber zu lernen, wie sie die Tiere, die in ihren Städten leben respektieren sollten. Kontrollierte Gegenden wie diese sind der respektvollste und humanste Weg, die Tiere zu schützen und ein friedliches Zusammenleben zu garantieren.
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.