Der Monarchfalter und seine unglaubliche Odyssee
Der Monarchfalter ist eine der berühmtesten Schmetterlingsarten der Welt. Das liegt an seiner schönen, orangen Färbung und der weiten Reise, die er jedes Jahr unternimmt.
Dieses Insekt gibt es fast im ganzen amerikanischen Kontinent, denn es breitet sich von Kanada bis in den Norden Südamerikas aus.
Der Monarchfalter und seine Färbung
Der ausgewachsene Monarchfalter (Danaus archippus) hat eine strahlende Färbung. Der obere Teil seiner Flügel ist orange mit einer schwarzer Musterung. Der untere Teil hingegen hat einen gedämpften Orangeton.
Diese verschiedene Färbung hilft dem Monarchfalter beim Überleben. Mit dem unteren Teil der Flügel kann er sich auf Baumrinden oder anderen Oberflächen verstecken.
Das strahlende Orange der Oberseite warnt Raubtiere vor seinem unangenehmen Geschmack, da er nämlich Giftstoffe in seinem Körper speichert.
Diese Art von Warnung gegenüber Raubtieren nennt man Aposematismus oder Warnfärbung. Es handelt sich hierbei um eine evolutionäre Strategie, da die Mehrzahl von Raubtieren die Farben Orange und Gelb mit Gift in Verbindung bringen.
Die Monarchfalter haben Herzglykoside im Inneren ihres Körpers gespeichert. Das ist eine Substanz, die für einige Tiere giftig ist. Dieser Schmetterling erhält sie schon im Raupenalter, wenn die Jungtiere sich von einer Pflanze namens Asclepias linaria ernähren.
Es gibt jedoch auch verschiedene Vögel und Nagetiere, die immun gegen diese Substanz sind.
Unser Lesetipp: Was ist Aposematismus?
Der Lebenszyklus des Monarchfalters
Diese Schmetterlinge können 8 bis 10 cm groß werden und es ist ganz einfach, Männchen von Weibchen zu unterscheiden. Männchen sind ein wenig größer und haben einen schwarzen Fleck in der Mitte jedes Flügels. Ausgewachsene Tiere wiegen etwa ein halbes Gramm.
Der Monarchfalter durchlebt vier Etappen:
- Alles beginnt damit, dass das Weibchen ihre Eier auf die Asclepias Pflanze legt. Diese sind nicht mehr als zwei Millimeter groß und schlüpfen vier bis acht Tage später.
- Aus den Eiern schlüpfen dann die Larven und ernähren sich von dem Blatt, auf das ihre Mutter sie gelegt hat. Anschließend werden sie zu robusten Raupen, die ein gelb-schwarz-weißes Muster auf ihrem Körper tragen. Je nach dem, wie viel sie fressen, bleiben sie für etwa zwei Wochen in diesem Zustand.
- Haben sie genug gefressen, so beginnen sie, sich zu verpuppen, damit sie sich in Schmetterlinge verwandeln können. Die Puppe ist hellgrün, mit goldenen Tupfen und einem schwarzen Band. Diese Verwandlung dauert 10 Tage.
- Nachdem die Verwandlung abgeschlossen ist, schlüpft dann der Schmetterling. Seine Lebensdauer hängt davon ab, wann er “geboren” wird. Jene, die im Frühling oder frühen Sommer schlüpfen, leben zwischen zwei und sechs Wochen.
Schlüpfen sie jedoch am Ende des Sommers oder Beginn des Herbstes, dann können sie bis zu acht Monate leben. Das sind dann jene Monarchfalter, die eine lange Reise von Kanada bis Mexiko und wieder zurück unternehmen.
Die Reise der Monarchfalter
Die Monarchfalter, die am Ende des Sommers geboren werden, unternehmen eine lange Reise von Kanada bis zum Zentrum Mexikos oder Kaliforniens.
Sie legen dabei mehr als 5.000 km Distanz zurück. Sie tun dies, um vor dem Winter zu fliehen, weshalb sie jeden Herbst diese Reise antreten und im Frühling wieder zurückfliegen.
Es gibt zwei hauptsächliche Reiserouten für die Tiere. Die berühmteste erstreckt sich von Südkalifornien bis ins Zentrum Mexikos, Michoacan. Die zweite reicht von Südkanada bis an die Küste Kaliforniens.
90% der in Kanada geborenen Monarchfalter nehmen an der ersten Route teil, 10% reisen die zweite Route ab.
Ihr Wegweiser ist die Position der Sonne und die Intensität des Sonnenlichts. Dabei ist es für den Menschen jedoch ein komplettes Rätsel, wie dieser biologische Kompass eigentlich funktioniert. Das liegt daran, dass wir nicht wissen, wie die Schmetterlinge das Sonnenlicht durch ihre Augen verarbeiten.
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Deshalb bleibt dies eines der großen Mysterien auf der Reise des Monarchfalters.
Verbreitung und Bedrohungen
Die nordamerikanischen Monarchfalter sind zwar die berühmtesten, doch es gibt sie auch auf anderen Teilen der Welt. Man kann sie im Norden Südamerikas (Venezuela und Kolumbien) und im Süden Floridas vorfinden. In den letzten Jahren wurden sie ebenfalls in Australien, Neuseeland, Hawaii und Spanien eingeführt.
Heutzutage gilt der Monarchfalter als eine bedrohte Tierart, da die reisenden Gruppen immer kleiner werden. Die schwindenden Zahlen begründen sich durch verschiedene Faktoren, bei denen der Mensch der wichtigste Auslöser ist.
Aufgrund von Abholzung gibt es immer weniger Asclepias Pflanzen, von denen sich die Raupen ernähren.
In den letzten Jahrzehnten hat sich ebenfalls gezeigt, dass die Verwendung von Unkrautvernichtungsmitteln in der Agrikultur ihre Bevölkerung vermindert hat.
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- Pyle, Robert Michael (2001). Chasing Monarchs: Migrating with the Butterflies of Passage. Houghton Mifflin Books.
- Brower, Lincoln (1999). Para comprender la migración de la mariposa monarca, 1857-1995. Mexico D.F.: Instituto Nacional de Ecología.
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