Der Pfeilgiftfrosch, der giftigste Frosch der Welt

Der Name des Pfeilgiftfrosches stammt von der Tatsache, dass indigene Völker die Spitzen der Pfeile mit dem Gift auf der Froschhaut imprägnierten, um zu jagen und sich zu verteidigen.
Der Pfeilgiftfrosch, der giftigste Frosch der Welt
Francisco María García

Geschrieben und geprüft von dem Juristen Francisco María García.

Letzte Aktualisierung: 28. März 2023

Der Pfeilgiftfrosch gehört zu den giftigsten Tieren der Welt, trotz seiner geringen Größe und seines attraktiven Aussehens. In Wirklichkeit handelt es sich bei diesen Amphibien um mehrere Arten winziger Frösche, die ein giftiges Hautsekret absondern.

Der Pfeilgiftfrosch: Taxonomie und physische Merkmale

Als Pfeilgiftfrösche werden im Allgemeinen verschiedene Froscharten bezeichnet, die die Überfamilie Dendrobatoidea bilden. Derzeit kennen wir mehr als 180 Arten, die in der Regel in drei Unterfamilien unterteilt werden. Alle sind eng mit der Familie der Aromobatidae verwandt.

Pfeilgiftfrösche sind in Süd- und Mittelamerika beheimatet. Sie haben sich an sehr unterschiedliche geografische Gebiete angepasst. Die größte Artenvielfalt dieser Amphibien gibt es in Costa Rica und Panama. Aber auch in Kolumbien, Peru und Ecuador sind sie häufig anzutreffen. Außerdem wurde eine Froschart nach Hawaii eingeschleppt, wo sie als invasiv gilt.

Obwohl der Pfeilgiftfrosch sehr klein ist, erregt er wegen der intensiven Farben seiner Haut viel Aufmerksamkeit. Die auffälligen Farbmuster sind eine Warnung für Raubtiere. Durch die Farbgebung weisen die Frösche auf die ihre Toxizität hin. Derzeit sind nur zwei Vogel- und eine Schlangenart bekannt, die gegen das Gift der Frösche immun sind. Daher können diese die Amphibien leicht angreifen.

Interessanterweise wird das Batrachotoxin in der Haut der Pfeilgiftfrösche nicht im Körper synthetisiert. Vielmehr nehmen sie (je nach Art und Lebensraum) verschiedene Insekten auf, die für das Nervengift verantwortlich sind. Auf diese Weise findet das Gift seinen Weg in den Körper der Amphibie. Die Frösche verlassen sich auf diesen Abwehrmechanismus.

Arten von Pfeilgiftfröschen

Die große Familie der Dendrobatidae umfasst Arten mit vielen Besonderheiten, die aber wesentliche Merkmale gemeinsam haben. Im Folgenden sind die fünf bekanntesten und “prominentesten” Pfeilgiftfroscharten aufgeführt.

Der Schreckliche Pfeilgiftfrosch (Phyllobates terribilis)

Der Pfeilgiftfrosch, der giftigste Frosch der Welt
Ein Exemplar des Schrecklichen Pfeilgiftfrosches

Der Schreckliche Pfeilgiftfrosch ist die giftigste Art seiner Familie und auch eines der tödlichsten Tiere der Welt. Expert:innen schätzen, dass nur ein Gramm seines Giftes den Tod von 5.000 Individuen verursachen kann. Aus diesem Grund können wir ihn als den “Inbegriff” eines Pfeilgiftfrosches bezeichnen. Diese Art ist an der Pazifikküste Kolumbiens beheimatet.

Erdbeerfröschchen (Oophaga pumilio)

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Erdbeerfröschchen der “Nicaragua Blue Jeans”-Farbvariante

Diese kleinen, giftigen Amphibien sind für ihre Vielgestaltigkeit bekannt. Obwohl wir sie als “Erdbeeerfröschchen” kennen, kann diese Art eine große Vielfalt an Färbungen aufweisen. Es gibt sowohl einfarbige als auch zweifarbige Exemplare. Diese haben Flecken oder keine und ihre Schattierungen können variieren.

Das aposematische Färbungsmuster ist sehr auffällig und weist auf die Giftigkeit hin. Diese Art erhält ihr starkes Hautgift durch den Verzehr von Ameisen, die Batrachotoxin synthetisieren.

Der Blaue Baumsteiger (Dendrobates azureus)

Der Pfeilgiftfrosch, der giftigste Frosch der Welt
Ein Exemplar eines Blauen Baumsteigers oder Blauen Pfeilgiftfrosches

Diese Art ist mit einer Durchschnittsgröße von 40 bis 50 Millimetern eine der kleinsten in der Familie Dendrobatidae. Die Männchen sind kleiner und schlanker als die Weibchen. Außerdem quaken sie in der Regel, wenn sie das Erwachsenenalter erreicht haben. Ihr natürlicher Lebensraum erstreckt sich vom südlichen Surinam bis zu einem großen Teil des brasilianischen Amazonasgebiets.

Auf ihrem Körper können verschiedene Blautöne auftreten. Diese reichen von helleren Schattierungen bis hin zu einem dunklen Violett-Ton. Jedes Exemplar weist in der Regel schwarze Flecken in verschiedenen Mustern und Größen auf.

Der Granulierte Baumsteiger (Oophaga granulifera)

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Ein Exemplar des Granulierten Baumsteigers

Dieser Pfeilgiftfrosch ist zwar nicht so bekannt wie die vorherigen, aber es ist interessant, ihn zu erwähnen. Er gehört zu den wenigen Arten, die ein entgegengesetztes Muster der Giftfärbung besitzen. Das heißt, bei diesen Fröschen sind die weniger auffälligen Exemplare giftiger.

Ursprünglich ist diese Art in den feuchten Wäldern des Golfo Dulce in Costa Rica beheimatet. Die Zerstörung ihres Lebensraums bedroht jedoch das Überleben der Frösche.

Interessante Fakten über Pfeilgiftfrösche

Volkstümliche Namen dieser vielfältigen Arten ist auf ihre Bedeutung für die indigenen Stämme Mittel- und Südamerikas zurückzuführen. Bei diesen Völkern finden wir den Ursprung dieser kleinen Amphibie.

Die Ureinwohner nutzten das Gift dieser Frösche als Pfeilgift, das sie zur Jagd und Verteidigung verwendeten. Daher spielten diese Tiere eine zentrale Rolle für das Überleben der indigenen Familien.

Eine weitere interessante Tatsache ist, dass der Pfeilfrosch kein eigenes Gift produziert und daher in einer kontrollierten Umgebung harmlos sein kann. Die Zucht in Gefangenschaft stellt Halter:innen vor Herausforderungen. Das liegt daran, dass die Frösche in ihrem natürlichen Lebensraum die optimalen Bedingungen für ihre Entwicklung finden.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.