Sind Katzen eifersüchtig? Alles Wissenswerte
Wenn du mit einer Katze zusammenlebst, wirst du täglich sehen, wie liebevoll und treu sie sein kann. Manchmal kann man jedoch beobachten, wie Katzen eine bestimmte Person ganz klar anders behandeln als andere Mitglieder des Haushaltes. Was hat das zu bedeuten? Sind Katzen eifersüchtig?
Obwohl es keine wissenschaftlichen Belege für diese Emotion bei Katzen gibt, geben Besitzer oft an, dass sie diese Emotion bei ihrer Katze zu Hause beobachten konnten. In den folgenden Abschnitten gehen wir der Frage nach, was sekundäre Emotionen bei Tieren sind und wie sie sich auf Katzen übertragen lassen. Wenn du dich schon einmal gefragt hast, ob Katzen eifersüchtig sind, solltest du unbedingt weiterlesen. Hier wirst du die Antwort auf diese Frage finden.
Eifersucht
Eifersucht ist das Gefühl, das entsteht, wenn wir die Bedrohung wahrnehmen, dass jemand uns etwas wegnehmen könnte, das wir als das Unsere betrachten. Aber es gibt noch weitere Emotionen, die damit verbunden sind. Beispielsweise Besitzanspruch oder Neid. Obwohl sekundäre Emotionen bei Tieren nachweislich existieren, stellt sich die Frage, ob sich das Konzept der Eifersucht auch auf Katzen übertragen lässt.
Wie bereits erwähnt, gibt es keine wissenschaftlichen Beweise für diesen Prozess bei Katzen. Obwohl Katzen Einzelgänger sind, haben sie es dank der Domestizierung geschafft, sich mit anderen Arten in einem Haus zu arrangieren. Das gilt sowohl in Bezug auf Menschen als auch auf andere Tiere.
In der Natur wären sowohl Menschen als auch Hunde (und andere Raubtiere) Konkurrenten für die Katze.
Sind Katzen eifersüchtig?
Obwohl in keinem wissenschaftlichen Artikel nachgewiesen wurde, dass Katzen eifersüchtig sind, gibt es Aufzeichnungen über die Wahrnehmung der Besitzer über das Verhalten ihrer Tiere. Gemäß dieser Aussagen wurde beobachtet, dass Hauskatzen zwischen Individuen unterscheiden, die zusammen in einem Haus leben.
Wenn die Katze in einem neuen Zuhause ankommt und die Bewohner kennenlernt, hat sie eine Bezugsperson, die sie mit Sicherheit, Futter und Zuneigung assoziiert. In manchen Fällen taucht auch eine Gegenfigur auf. Diese wird als “sozialer Rivale” bezeichnet. Hierbei wird offensichtlich, dass es sich um eine Person oder ein Objekt handelt, auf das die Katze eifersüchtig ist.
Das Verhalten der Katze gegenüber der Bezugsperson und dem Rivalen wird als unterschiedlich empfunden. Bei der Bezugsperson sucht die Katze nach Aufmerksamkeit und Zuneigung. Im Gegensatz dazu ist das Verhalten dem Rivalen gegenüber von Ablehnung und Aggressivität geprägt. Allerdings könnte dies auf eine schlechte Sozialisierung oder einen sich selbst erfüllenden Prophezeiungseffekt zurückzuführen sein, also auf andere Konzepte als Eifersucht an sich.
Die sich selbst erfüllende Prophezeiung ist ein psychologischer Prozess, bei dem eine Person am Ende Ergebnisse erzielt, die sie bereits vorhergesagt hat. Diese Ergebnisse hat sie jedoch unbewusst durch ihr voreingenommenes Verhalten selbst verursacht.
Anzeichen dafür, dass deine Katze eifersüchtig sein könnte
Das unterschiedliche Verhalten, über das wir gesprochen haben, äußert sich auf verschiedene Art und Weise und ist das deutlichste Anzeichen dafür, dass Katzen eifersüchtig sind. Auch wenn diese Tatsache noch nicht bewiesen ist. Einige der Anzeichen sind folgende:
- Die Katze sucht regelmäßig die Aufmerksamkeit der Bezugsperson: um zu fressen, Kontakte zu knüpfen oder sich einfach auszuruhen.
- Sie wird aufmerksam, wenn die Bezugsperson und der Rivale miteinander interagieren.
- Sie unterbricht diese sozialen Interaktionen: Katzenbesitzer bestätigen, dass die Katze sich zwischen die beiden stellt. Dabei sucht sie entweder den Kontakt zur Bezugsperson oder versucht, den Rivalen anzugreifen.
- Des Weiteren geben die Katzen negative Beruhigungssignale ab oder zeigen eine grundsätzliche Aggressivität gegenüber dem sozialen Rivalen.
Was tun, wenn Katzen eifersüchtig sind?
Aus ethologischer Sicht kann die Eifersucht bei Hauskatzen wie eine Verhaltensstörung behandelt werden, da es sich um ein Problem in der Beziehung zwischen zwei Tieren handelt. Häufig liegt der Ursprung in einer schlechten Sozialisierung, einem traumatischen Ereignis oder anhaltendem Stress in der Umgebung der Katze.
Wenn dies zu einem problematischen Punkt wird, konzentrieren sich die Interventionen darauf, die Konditionierung umzukehren, die die Katze zu feindseligem Verhalten gegenüber ihrem vermeintlichen Rivalen veranlasst. Infolgedessen wird die Katze versuchen, diese Figur allmählich mit attraktiven Reizen wie Zuneigung oder Belohnungen in Verbindung zu bringen.
Eine weitere Möglichkeit besteht in der Anwendung von Katzenpheromonen (immer mit Zustimmung des Tierarztes). Wenn der vermeintliche Rivale der Katze diese aufträgt, kann dies hilfreich sein. Insbesondere dann, wenn die Katze gerade erst in den Haushalt gekommen ist. Gleiches gilt auch, wenn der “Rivale” das neue Familienmitglied ist, beispielsweise ein Baby, ein Partner oder ein Hund.
Wenn die vermeintliche Eifersucht der Katze allerdings zu einem Problem wird, solltest du dich am besten an einen Ethologen wenden. Dieser kann den Prozess begleiten. Obwohl viele Menschen glauben, dass man das Verhalten einer Hauskatze nicht korrigieren kann, ist das nicht der Fall.
Wie du siehst, war es bislang nicht möglich, die Annahme, dass Katzen eifersüchtig sind, auf mehr als nur pragmatische Weise zu betrachten. Obwohl die Wissenschaft oft aus Beobachtungen des täglichen Lebens entsteht, muss auch immer die Tendenz des Menschen zur Anthropomorphisierung berücksichtigt werden. Denn diese Vermenschlichung von Tieren kann zu einseitigen Handlungen führen, die dem Tier schaden.
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