Die 4 häufigsten Verhaltensstörungen bei Katzen

Verhaltensstörungen bei Katzen können sich auf vielfältige Weise äußern. Mitunter beeinträchtigen sie auch das gemeinsame Zusammenleben mit ihnen. Hier erfährst du mehr über die vier häufigsten Verhaltensauffälligkeiten.
Die 4 häufigsten Verhaltensstörungen bei Katzen

Letzte Aktualisierung: 02. Juli 2021

Das Teilen von Raum und Routine mit einem Tier ist eine tiefgreifende und enorm bereichernde Erfahrung für den Menschen. Dennoch ist es für ein gutes Zusammenleben von entscheidender Bedeutung, möglichen Verhaltensstörungen bei Katzen vorzubeugen.

Möchtest du mehr über die Natur von Katzen erfahren und welche Verhaltensstörungen sich bei Katzen aus ihren Eigenschaften entwickeln können? Im Folgenden werden wir dir einige nützliche Informationen zu diesem Thema geben.

So sind Katzen nun einmal…

Ignoriere den Titel dieses Abschnitts. Katzen haben wie alle Arten ihre individuelle und einzigartige Natur. Obwohl einige Arten bestimmte Tendenzen teilen, ist es wichtig, Katzen genau zu kennen, um richtig beurteilen zu können, wann deine Katze eine Verhaltensstörung haben könnte.

Katzen haben, wie alle Arten, ihre individuelle und einzigartige Natur

Trotz ihres individuellen Charakters gibt es eine Reihe allgemeiner Vorstellungen zum Verhalten von Hauskatzen, die du berücksichtigen kannst. Die folgenden Charakterzüge kommen bei Katzen häufig vor:

  • Sie sind einzelgängerische Tiere: Sie neigen dazu, alleine auf Nahrungssuche zu gehen und sich fortzubewegen. Außerdem markieren und kämpfen Katzen um ihr Territorium. In freier Wildbahn finden sie sich normalerweise nur zur Paarung zusammen.
  • Sie sind unabhängig: Menschen halten sie oft für kalte und distanzierte Tiere, aber nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt liegen. Es gibt einfach Momente, in denen Katzen nicht daran interessiert sind, mit ihrem Besitzer zu interagieren. Gleichzeitig benötigen sie nicht allzu viel Aufmerksamkeit, wenn es darum geht, ihre Bedürfnisse zu befriedigen.
  • Katzen sind sehr neugierig: Generell weckt jedes neue Objekt das Interesse von Katzen und sie suchen immer nach neuen Horizonten, wenn ihre Welt zu klein wird. Wie du später lesen wirst, ist dies etwas, das du berücksichtigen solltest, um Stress und bestimmte Unfälle zu vermeiden.
  • Sie begleiten uns schon seit vielen Jahren: Der Umgang mit Katzen ist schon sehr lange ein Teil des menschlichen Lebens. Daher haben beide Arten eine gewisse instinktive Basis, um sich gegenseitig zu verstehen. Achte daher auf das, was du siehst.

Katzen und Stress

Das Zusammenleben einer Katze mit einem Menschen in einer für letzteren vorbereiteten Umgebung kann zu einem gewissen Grad zu Stress bei der Katze führen. Insofern ist es wichtig, herauszufinden, welche dieser Reize die Katze möglicherweise belasten, da Katzen im Allgemeinen zu Stress neigen, wenn sich eine Komponente in ihrer Umgebung ändert.

Einige Verhaltensstörungen bei Katzen

Im Folgenden gehen wir genauer auf einige der häufigsten Verhaltensstörungen bei Katzen ein. Es gibt noch viele weitere, aber die folgenden sind in der Regel diejenigen, die zu einem Besuch beim Tierarzt führen.

1. Untypischer Stuhlgang

Katzenbesitzer beschweren sich oft, wenn Katzen außerhalb ihrer Katzentoilette defäkieren oder urinieren. Jeder Katzenbesitzer wird bereits einen solchen “Unfall” erlebt haben. Wenn du dieses Verhalten jedoch genau analysierst, wirst du immer einen Grund dafür finden.

Wenn du bei Katzen Verhaltensweisen beobachtest, wie zum Beispiel das Defäkieren oder Urinieren außerhalb der Katzentoilette oder an bestimmten Orten, kann dies auf mehrere Faktoren zurückzuführen sein:

  • Ein Element in ihrer Umgebung verursacht ihnen Stress. Vielleicht mögen sie die Einstreu in der Katzentoilette nicht oder aber die Katzentoilette befindet sich an einem Ort, der ihnen Angst macht. Katzen können aufgrund von Lärmquellen, starken Gerüchen oder einem anderen Element, das du möglicherweise nicht als Problem erkennst, unter Stress leiden.
  • Territorialität. Bei unkastrierten Katern kommt es häufiger vor als bei kastrierten Katern oder Katzen, dass sie außerhalb ihrer Box urinieren, um ihr Revier zu markieren. Dies geschieht normalerweise dann, wenn die Katze das Gefühl hat, dass in ihren Bereich eingedrungen wurde. Dies kann entweder durch einen Menschen oder durch ein neues Tier im Haushalt geschehen. Doch auch bestimmte Gerüche können diesen Instinkt beeinträchtigen.
  • Gesundheitliche Probleme. Katzen können dieses Verhalten aufgrund eines gesundheitlichen Problems aufweisen – beispielsweise aufgrund von Schmerzen oder Nierenproblemen. Die Menge an Urin, seine Farbe oder die Form und/oder Konsistenz des Kots sind Anzeichen, auf die man achten sollte, wenn man eine organische Störung in Betracht zieht.

2. Aggressivität

Aggression oder agonistisches Verhalten bei Hauskatzen kann viele Ursachen haben. Als Katzenbesitzer sollte man auf dieses Verhalten vorbereitet sein, da es sich normalerweise in einem Angriffsverhalten wie Kratzen oder Fauchen äußert.

Dennoch sollte ein isoliertes aggressives Verhalten nicht mit Verhaltensstörungen bei Katzen verwechselt werden. Wie jedes andere Tier reagieren auch Katzen negativ auf agonistische Reize, wie zum Beispiel das Eindringen in ihr Territorium oder ihren persönlichen Raum. Um dies zu vermeiden, ist es am besten, das Tier kennenzulernen, damit seine Bedürfnisse respektiert werden können.

3. Untypische Nahrungsaufnahme

Eine übermäßige, zu schnelle oder gar eine Verweigerung der Nahrungsaufnahme kann ebenfalls ein Zeichen für eine Verhaltensstörung bei Katzen sein. Es ist wichtig, die Umgebungsbedingungen zu berücksichtigen, unter denen die Katze frisst, wie zum Beispiel die Temperatur oder die Anwesenheit anderer Tiere.

Doch auch die Futtermenge zum Zeitpunkt der Fütterung kann wichtig sein. Wenn die Katze beispielsweise irgendwann in ihrem Leben unter Hunger gelitten hat, kann sie dadurch eine Nahrungsangst entwickelt haben. Darüber hinaus können auch äußere Faktoren oder eine Krankheit Stress bei dem Tier auslösen, was möglicherweise ebenfalls dazu führt, dass sie aufhört zu fressen.

4. Verhaltensstörungen bei Katzen: Kratzverhalten

Hier muss zwischen dem typischen Kratzverhalten und dem Kratzmarkieren unterschieden werden. Letzteres wird als informative und nicht als aggressive Methode ausgeführt, um die Anwesenheit im eigenen Territorium anzuzeigen.

Wenn das Kratzmarkieren jedoch zwanghaft durchgeführt wird, kann dies ein Hinweis auf Verhaltensstörungen bei Katzen sein. Du kannst davon ausgehen, dass deine Katze das Bedürfnis verspürt, die Objekte zu markieren, die sie als ihre eigenen ansieht – und die sie nicht von anderen berühren lassen möchte – weil sie in Bezug auf ihren persönlichen Raum gestresst ist.

Wenn sich die Verhaltensauffälligkeiten der Katze nicht legen, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden

Verhaltensstörungen bei Katzen: Wann solltest du einen Tierarzt aufsuchen?

Es ist wichtig, die Katze in deinem Haus kennenzulernen, um zu wissen, was normal ist und was auf das Vorhandensein von Verhaltensstörungen hinweisen könnte. Wenn die Versuche, diese Verhaltensweisen zu beheben, jedoch erfolglos bleiben, ist es an der Zeit, einen Tierarzt aufzusuchen.


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