Geruchssinn von Katzen: ein starkes Organ
Falls du dein Leben mit einem Haustier teilst, hast du bestimmt schon bemerkt, dass sie alles beschnüffeln müssen, denn nur so verstehen sie ihr Umfeld. Der Geruchssinn von Katzen ist sehr wichtig, weshalb du dich über dieses Thema informieren solltest.
Wie funktioniert der Geruchssinn von Katzen?
Es fällt dir vielleicht schwer, dies zu glauben, doch der Geruchssinn von Katzen ist 14 Mal stärker als der eines Menschen. Das liegt einerseits daran, dass ihre Nase proportional gesehen größer ist als die unsrige und andererseits daran, dass sie auch wesentlich besser entwickelt ist.
Der Geruchssinn der Katzen ist ein lebenswichtiges Organ für unsere Stubentiger. Von ihm hängt ein großer Teil ihres Überlebens ab. Sie schnüffeln, um Futter, Familie, Gefahren, Revier, Partner und anderes zu erkennen.
Katzen haben ungefähr 12 Millionen Zellen in ihren Nasenhöhlen und am oberen Gaumen das sogenannte Jacobson-Organ. Hast du dein Samtpfötchen schon mal dabei beobachtet, wie es mit offenem Maul schnüffelt?
Die Mieze lächelt nicht, sondern tut dies, um so alle Aromamoleküle zu diesem hochsensiblen Organ zu befördern. Man nennt diese Handlung auch “Flehmen”.
Nicht nur das, sondern das Gehirn der Katzen ist auch darauf ausgerichtet, um Gerüche zu identifizieren und diese Information anschließend im Alltagsleben zu verwenden.
Wie auch andere Tiere und sogar Menschen speichern Katzen Erinnerungen darüber, welche Gerüche angenehm und welche abstoßend sind, um sich dann anzunähern oder vielleicht doch besser eine Kehrtwendung einzuschlagen.
Wozu dient der Geruchssinn von Katzen?
Wie wir schon erfahren haben, ist der Geruchssinn von Katzen fundamental in ihrem Leben, da er in vieler Hinsicht darüber entscheidet, was sie tun oder lassen. Die hauptsächliche Verwendung dafür findet das Tier im Folgenden:
1. Futter erkennen
Bei ihrer Geburt sind Kätzchen blind, doch sie müssen sich dennoch ernähren, bis ihre Sicht sich entwickelt. Sie finden ihre Mutter anhand ihres Geruchssinnes und können sich dank ihm an den Milchdrüsen festsaugen.
Sobald sie ihre Augen öffnen, orientieren sich Katzen dank ihres Geruchssinnes, welches Futter sie genießen können und welches sie besser vermeiden. Außerdem finden sie Futter so auch an versteckten Orten.
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2. Treffen mit anderen Katzen
Kätzinnen sondern ein spezielles Pheromon während der Paarungszeit ab. Dieses “Parfum” können Kater schon aus weiter Entfernung riechen. Außerdem ermöglicht der Geruchssinn von Katzen es ihnen auch, jederzeit ihre Artgenossen zu finden, und zu wissen, ob diese ihnen feindlich oder freundlich gesinnt sind.
3. Reviererschaffung
Kater markieren ihr Revier mit Urin. Sie sprühen dadurch Hormone in die Luft und warnen so andere Kater, dass sie sich hier besser nicht aufhalten.
Verschwindet der Geruch, weil es regnet, windig ist oder ein lästiger Mensch vielleicht geputzt hat, so sprühen sie einfach noch mal erneut ihren Urin durch ihr Revier.
Streift ein anderer Kater durch dieses Gebiet und riecht das Aroma seines Artgenossen, so zieht er theoretisch weiter und sucht sich einen anderen Ort, um sein eigenes Revier zu errichten.
4. Der Geruchssinn von Katzen warnt sie vor Gefahren
Eine Katze verwendet ihren Geruchssinn ebenfalls, falls sie vermutet, dass irgendwas nicht in ihrem Umfeld stimmt. Wie funktioniert das? Sie öffnet ihre Nasenlöcher, stellt die Schnurrhaare auf und hebt die Ohren.
So findet sie heraus, ob sich vielleicht ein Hund annähert, eine Person, die keine Tiere mag, eine giftige Substanz oder Ähnliches.
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5. Die (menschliche) Familie erkennen
Lebst du mit einer Katze zusammen, dann hast du bestimmt schon mal bemerkt, dass sie ihr Köpfchen an deinen Beinen oder Händen reibt.
Sie tut das nicht aus Liebenswürdigkeit, sondern um ihren Geruch an dich abzugeben. Genauso hält es sich auch mit Gegenständen, die sie für ihr persönliches Eigentum hält.
Nähert sich dann eine andere Katze an, so weiß sie, dass du schon eine kätzische Besitzerin hast, denn du trägst ihr Aroma an deinem Körper und deiner Kleidung.
Der Geruchssinn von Katzen ist lebensnotwendig für diese Wesen, deshalb raten wir dir, ihn zu schützen. Verwende keine scharfen Putzmittel und lasse die Stubentiger nicht in der Mittagshitze nach draußen. So bleibt ihre Nase in einem perfekten Zustand!
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Portugal, M. T. M. (2006). Receptores de feromonas de mamíferos: Supervivencia y sexualidad. Anales de La Real Academia Nacional de Farmacia.
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