Was dein Hund fühlt, wenn er dich ansieht
Geschrieben und geprüft von dem Biologen Samuel Sanchez
Wenn du einen Hund hast, wirst du uns sicherlich zustimmen, dass der Blickkontakt mit dem eigenen Hund mehr als nur ein sensorische Erfahrung ist. Häufig beschreiben Menschen den Blick ihres Hundes als einen Blick voller Emotionen, Liebe und Absicht: “Mein Hund spricht mit seinen Augen zu mir.” In unserem heutigen Artikel sagen wir dir, was dein Hund fühlt, wenn er dich ansieht.
Dieser Ausdruck ist wissenschaftlich wesentlich eingehender untersucht, als du vielleicht vermuten würdest. Obwohl der Blick eines Hundes viele Geheimnisse birgt, besteht seine Hauptfunktion in der Empathie.
Wenn du mehr über diese schöne und nützliche interspezifische Interaktion erfahren möchtest, empfehlen wir dir, im Folgenden weiterzulesen. In der Tierwelt hat alles eine Bedeutung, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussehen mag.
Die Bedeutung der Kommunikation
Das Erkennen von Emotionen ermöglicht es Hunden, die Absichten und Motivationen anderer Hunde einzuschätzen. Infolgedessen können sie angemessen reagieren und Ereignisse voraussehen.
Außerdem können sie so langfristige Beziehungen pflegen und unnötige Konflikte vermeiden. Über den bloßen Altruismus hinaus hat die Empathie von Tieren also einen enormen adaptiven Wert.
Die Fähigkeit, Reize zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren, erhöht sowohl die Überlebenswahrscheinlichkeit des Senders als auch die des Empfängers.
All dies gilt für Individuen derselben Art. Tatsächlich gilt es aber auch für die Kommunikation mit Lebewesen anderer Gattungen und Ordnungen. Daher ist es ganz natürlich, dass Hunde lernen, menschliche Ausdrücke zu erkennen, da ihr Leben buchstäblich von der richtigen Kommunikation abhängt.
Was dein Hund fühlt, wenn er dich ansieht
Wenn ein Hund seinen Blick aufmerksam auf seinen Besitzer fixiert, versucht er, ihn zu verstehen. Eine wissenschaftliche Studie hat versucht, die Effektivität dieser Beziehung zu messen. Dabei gingen die Forscher folgendermaßen vor:
- 17 Hunde wurden zwei menschlichen Sinnesreizen ausgesetzt. Einer davon war ein Gesicht (glücklich oder wütend) und der andere eine Lautäußerung, die Ärger oder Freude ausdrückte. Diese Parameter wurden den Tieren in verschiedenen Tests abwechselnd präsentiert.
- Die Forscher wiederholten die Tests mehrere Male mit jedem Hund. Dabei beobachteten sie, welche Variablen die Tiere bevorzugten.
Die Ergebnisse waren nicht überraschend und hoben eine sehr wichtige Tatsache hervor. Hunde erfassen menschliche Emotionen nicht nur durch das Betrachten des Gesichtes. Sie verstehen auch die Laute, die ein Mensch in Kombination mit dem jeweiligen Gesichtsausdruck von sich gibt.
Die Tatsache, dass fast 70 % der Hunde den Gesichtern mehr Aufmerksamkeit schenkten, die eine mit dem Gesichtsausdruck übereinstimmende Lautäußerung zeigten (zum Beispiel ein fröhlicher Laut mit einem glücklichen Gesicht), belegt dies.
Der Grad der hündischen Kommunikation ist so hoch, dass einige Wissenschaftler schätzen, dass diese Fähigkeit mit der eines Kleinkindes im Alter von bis zu zwei Jahren vergleichbar ist.
Ein Hund versteht zum Beispiel perfekt, dass Lecken seinem Besitzer ein gutes Gefühl gibt. Daher stuft er es in Zeiten von Schwierigkeiten und Stress als positiven Reiz ein. Es ist kein Zufall, dass Hunde besondere Zuneigung zeigen, wenn sie jemanden weinen sehen, weil sie die Situation verstehen.
Mehr als reine Beobachtung
Wenn ein Hund in das Gesicht seines Besitzers blickt, versteht er dessen Emotionen und kann sie sogar spüren. Zum Beispiel ist Stress ein Gefühl, das ein Hund ebenfalls übernimmt, wenn er dies im familiären Umfeld verspürt.
Aber Hunde können nicht nur hervorragend unterschiedliche Stimmungen und Stimmungsschwankungen bei Menschen unterscheiden. Darüber hinaus sind Hunde auch in der Lage, die Hormone, die ein Mensch in Gefahrensituationen und bei Angst oder Unruhe ausschüttet, über den Köerpergeruch wahrzunehmen. In vielen Fällen führt dies auch bei dem Tier zu negativen Reaktionen.
Was dein Hund fühlt, wenn er dich ansieht: Empathie ist der Schlüssel zum Zusammenleben
Wie du in diesem Artikel gesehen hast, versucht ein Hund, dich zu verstehen, wenn er dich ansieht. Aber diese visuelle Kommunikation reagiert auch auf andere Bedürfnisse. Der Hund könnte auf diese Weise versuchen, beispielsweise ein Bedürfnis oder sein Unbehagen auszudrücken.
Wenn du einen Hund hast, solltest du dir darüber bewusst sein, dass deine Emotionen auch das Wohlbefinden deines Tieres beeinflussen. Denn Hunde sind in der Lage, Stress und Angst zu verstehen. Aber sie erfassen diese Emotionen nicht nur, sondern empfinden sie sogar als ihre eigenen.
Es ist völlig normal, dass Menschen auch schlechte Zeiten durchleben. Daher solltest du nicht versuchen, deine Tränen vor deinem Hund zu verbergen. Ganz im Gegenteil, denn gerade in diesen Momenten benötigst du die Liebe oder Zuneigung deines vierbeinigen Freundes mehr denn je.
Dennoch solltest du natürlich darauf achten, Schreien oder laute Geräusche zu Hause zu vermeiden, auch wenn du gerade eine stressige Zeit durchlebst.
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- Albuquerque, N., Guo, K., Wilkinson, A., Savalli, C., Otta, E., & Mills, D. (2016). Dogs recognize dog and human emotions. Biology letters, 12(1), 20150883.
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