Mein Aquarium riecht schlecht: Was ist die Ursache dafür?

Dein Aquarium verströmt einen schlechten Geruch und du weißt nicht, woran das liegen könnte. Hier verraten wir dir die möglichen Ursachen und wie du das Problem beheben kannst, bevor deine Fische eingehen.
Mein Aquarium riecht schlecht: Was ist die Ursache dafür?
Samuel Sanchez

Geschrieben und geprüft von dem Biologen Samuel Sanchez.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Aquarien sind ein hervorragendes Dekorationselement und eine gute Möglichkeit, etwas über das Leben im und unter Wasser zu lernen. Mit ihren natürlichen Farbtönen sehen Aquarien nicht nur wunderschön in deinem Zuhause oder Büro aus, sondern sie vermitteln dir auch, wie ein Ökosystem in der Natur funktioniert. Du begreifst als Aquarianer, welche Variablen es braucht, um ein Gleichgewicht zu erreichen. Wenn dein Aquarium jedoch schlecht riecht oder schmutzig aussieht, ist das Erlebnis eher unerfreulich.

Wer zum ersten Mal ein Aquarium besitzt, steht oft vor großen Herausforderungen bei der Pflege seines Beckens – was unternimmt man in den folgenden Fällen? Schaum auf der Oberfläche, trübes Wasser, schlechte Gerüche, Fische gehen ein, die Wasserwerte sind nicht gut genug und vieles mehr. Hier erklären wir dir, aus welchen Gründen dein Aquarium schlecht riechen kann, und sagen dir, was du tun kannst, damit der Geruch des Wassers sich verbessert.

Warum riecht mein Aquarium schlecht?

Es ist normal, dass Aquarien „feucht“ riechen (so redundant diese Information auch klingen mag), da es sich um ein Gewässer handelt, bei dem ein Verdunstungsvorgang stattfindet. Dadurch wiederum erhöht sich die relative Luftfeuchtigkeit in der unmittelbaren Umgebung. Je nach verwendetem Bodengrund und der Anzahl der Tiere im Becken lassen sich „fischige“ oder „schlammige“ Gerüche wahrnehmen.

In manchen Fällen kann der Geruch jedoch so unangenehm sein, dass dies nicht als „normal“ gelten kann. Im Folgenden beschreiben wir dir einige der Ursachen dafür und wie du das Problem lösen kannst.

1. Es befindet sich ein toter Fisch im Becken

Wenn Fische sterben, entleert sich ihre Schwimmblase (das Organ, das für den Gasaustausch bei der Bewegung in der Wassersäule verantwortlich ist), wodurch sie auf den Grund des Beckens sinken. Wenn sich der Körper des Fisches jedoch zersetzt, bilden die Bakterien in seinem Inneren viele weitere Gase, sodass das verstorbene Tier an die Oberfläche steigt.

Die Zersetzung des Tieres und seine Position an der Oberfläche des Beckens führen dazu, dass das Aquarium einen üblen Geruch verströmt, der an faule Eier erinnert. Suche also das gesamte Aquarium nach dem toten Exemplar ab und entferne es so schnell wie möglich. Du kannst auch einen 20-prozentigen Wasseraustausch vornehmen, da dieses Ereignis möglicherweise zu einem leichten chemischen Ungleichgewicht in der Umgebung geführt hat.

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2. Übermäßiges Füttern

Überfütterung ist eines der häufigsten Probleme, die bei Neulingen in der Aquaristik auftreten. Wenn man viele Exemplare im Becken sieht, denkt man als Halterin oder Halter gerne, dass die Tiere große Mengen an Futter verbrauchen. Das ist von der Wahrheit weit entfernt, denn die meisten exotischen Arten sind sehr klein und haben nur ein kleines Verdauungssystem.

Fast alle Fische sind mit höchstens 1–2 Mahlzeiten pro Tag zufrieden. Bevor du mit der Fütterung beginnst, erkundige dich beim Zoofachhändler, wie viele Flocken oder Pellets des Trockenfutters die richtige Dosis sind – bezogen auf die Anzahl der Fische in deinem Aquarium. Du kannst auch ab und zu Lebendfutter wie zum Beispiel Salinenkrebse (Artemia salina) füttern, welches sich nicht zersetzt.

Überschüssiges Futter zersetzt sich im Bodengrund und kann somit einer der Gründe sein, warum dein Aquarium schlecht riecht.

3. Pflanzenfäule

Ein Aquarium mit Pflanzen zu betreiben, ist eine ziemliche Herausforderung. Pflanzen geben den Fischen im Becken Abwechslung und Anregung. Dennoch können sie verrotten und einen schlechten Geruch verursachen, wenn sie nicht gut gepflegt werden. Außerdem begünstigt das Vorhandensein dieser organischen Stoffe in der Regel das Auftreten einiger Algenarten.

Um dies zu vermeiden, solltest du sicherstellen, dass das Substrat für die Pflanzenarten geeignet ist, die du einsetzen willst, und es bereits ein oder zwei Monate vor dem Einsetzen der Fische betreiben. Du kannst auch Flüssigkompost kaufen, der die Aquarienpflanzen düngt, ohne dabei den Fischen zu schaden.

4. Verstopfung der Filter

Alle Aquarien müssen einen Filter haben, der ständig in Betrieb ist. Sonst stagniert das Wasser und die Fische sterben in relativ kurzer Zeit. Du musst die Filterkomponenten mindestens einmal im Monat waschen und einige Materialien (z. B. den Schwamm und die Aktivkohle) austauschen, um zu vermeiden, dass die Effizienz des Filters nachlässt.

Wenn du dich nicht routinemäßig darum kümmerst, können ein toter Fisch, Pflanzenreste oder Sandreste die Filterpumpe verstopfen und verhindern, dass sie richtig funktioniert. Es ist auch möglich, dass der Mechanismus kaputtgeht und du eine neue Pumpe kaufen musst.

Kaufe stets einen Filter, der für die Größe und Anzahl der Bewohner deines Aquariums ausgelegt ist.

5. Besatzdichte zu groß

Fische sondern mindestens alle 48 Stunden Kot ab, wobei dieser Wert stark von der jeweiligen Art abhängt. Wenn dein Aquarium schlecht riecht und überbevölkert ist, beantwortet sich die Frage von selbst: Kot sammelt sich im Bodengrund an, Bakterien vermehren sich übermäßig und ein Verwesungsgeruch entsteht. In diesen Fällen kann das Wasser auch trüb werden.

Um eine Überbevölkerung zu vermeiden, solltest du dich immer über die Wassermenge informieren, die jede Art benötigt. Zum Beispiel müssen für jeden Guppy, den du in ein Aquarium setzt, weitere 5 Liter Wasser zusätzlich zur Verfügung stehen, während der Goldkarpfen oder Goldfisch 40 Liter pro Exemplar benötigt.

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6. Wasserbedingungen

Obwohl dies eine der eher selteneren Ursachen ist, die erklären könnten, warum dein Aquarium schlecht riecht, darfst du folgendes nie ausschließen: Das Wasser selbst könnte schon dafür verantwortlich sein, bevor es überhaupt ins Becken gelangt. Überprüfe die Rohre in deinem Haus und kontrolliere die Farbe des Wassers, wenn es aus dem Wasserhahn kommt. So verhinderst du böse Überraschungen.

7. Mangelnde Sauberkeit

Manchmal sind alle Bedingungen im Aquarium genau richtig und das Wasser riecht trotzdem schlecht. In diesem Fall solltest du dich fragen, wie oft du das Wasser wechselst und welche Hygieneroutine du bei deinem Aquarium befolgst. In der folgenden Liste zeigen wir dir die zentralen Punkte auf:

  • Du musst 10–15 % des Wassers wöchentlich oder 30 % alle 2 Wochen wechseln. Denke daran, dass das neue Wasser chlorfrei und für die Fische vorkonditioniert sein muss.
  • Du solltest das Filtermaterial alle 15 Tage waschen und die Schwämme einmal im Monat wechseln.
  • Bei jedem Wasserwechsel saugst du den Bodengrund ab und entfernst die organischen Stoffe vom Bodengrund.
  • Wenn du Pflanzen in deinem Aquarium hast, solltest du das Beckenglas jede Woche mit speziellen Hilfsmitteln reinigen, um das Wuchern von Algen zu vermeiden.

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Wenn dein Aquarium schlecht riecht, liegt es an dir, etwas zu unternehmen, was die Hygienebedingungen erfüllt und das Überleben deiner Zierfische sichert. Richte dich gerne nach den Empfehlungen, die wir dir genannt haben, und du wirst den Grund für den schlechten Geruch sicher herausfinden. Zum Glück ist es anschließend nicht allzu schwer, das Problem zu beheben.


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