Häufige Krankheiten bei Ragdoll-Katzen
Geschrieben und geprüft von dem Biologen Samuel Sanchez
Reinrassige Katzen sind anfälliger für bestimmte Erbkrankheiten. Das liegt an der künstlichen Auslese durch den Menschen. Das Genom der Tiere wurde im Laufe der Generationen durch aufeinanderfolgende Kreuzungen so verändert, dass bestimmte Merkmale bevorzugt auftreten. Hier beschreiben wir dir die häufigsten Krankheiten der Ragdoll-Katze – die ebenso hübsch wie zart ist.
Obwohl diese Katzenrasse recht robust ist und sich eines guten Gesundheitszustands erfreut, gibt es einige typische Krankheiten, die oft auf genetische und umweltbedingte Probleme zurückzuführen sind. Hier erfährst du alles darüber, damit du diese Erkrankungen rechtzeitig bei deiner Hauskatze erkennen kannst.
Die häufigsten Krankheiten der Ragdoll-Katze
Die Ragdoll-Katze wurde in den 1960er Jahren in den Vereinigten Staaten (Kalifornien) gezüchtet. Seitdem ist sie wegen ihrer Optik, ihrer ungewöhnlichen Gelassenheit und ihres freundlichen Charakters zu einer der beliebtesten Katzenrassen geworden. Ihren Namen „Ragdoll“ (Stoffpuppe) verdankt sie der Tatsache, dass sie wie eine Puppe schlaff hängt, wenn man sie hochnimmt, hält und streichelt.
Neben ihrer Gutmütigkeit sind Ragdoll-Katzen dafür bekannt, dass sie Schmerzen gut vertragen und verbergen. Das heißt nicht, dass sie nicht leiden, aber es kann schwierig sein, Krankheiten und Leiden bei dieser Katzenrasse im Frühstadium zu erkennen. Deshalb empfehlen wir dir, alles über die folgenden typischen Krankheiten der Ragdoll-Katze zu lesen. Dann bist du informiert und kannst frühe Anzeichen von Beschwerden bei deinem Tier zu erkennen.
Mehr zum Thema hier 6 genetisch bedingte Erkrankungen bei Katzen
1. Parodontitis
Diese Erkrankung ist nicht nur bei Ragdoll-Katzen zu finden, sondern betrifft fast alle Stubentiger (unabhängig von ihrer Genetik und ihrem Zustand). Zahnprobleme sind bei Katzen über drei Jahren extrem häufig, da bis zu 85 % von ihnen aufgrund mangelnder Pflege irgendeine Art von oralen Läsionen im Alter aufweisen.
Wenn sich Zahnstein auf den Zähnen ansammelt, entsteht eine Gingivitis, die sich zu einer Parodontitis entwickelt, wenn sie nicht behandelt wird. Diese Erkrankung beschreibt eine Infektion des Zahnfleisches, die sich durch Blutungen, Rötungen, Appetitlosigkeit und sogar Zahnverlust äußert. Es ist notwendig, diese Erkrankung mit Antibiotika und eventuell einer Operation zu behandeln.
Mehr zum Thema Zahnpflege Katzenzähne: Warum solltest du sie pflegen und wie machst du das?
2. Kardiomyopathien
Kardiomyopathien sind Erkrankungen, die den Herzmuskel auf die eine oder andere Weise beeinträchtigen, wie es in Halterkreisen zu lesen ist. Die häufigste Variante innerhalb dieser Gruppe ist die hypertrophe Kardiomyopathie (HCM), bei der es sich um eine Verdickung des Herzgewebes aufgrund physiologischer Ungleichgewichte (vor allem hormoneller Art) handelt.
Es gibt eine gewisse genetische Veranlagung für diese Krankheit und die Ragdoll-Katze ist in dieser Hinsicht stark davon betroffen. Außerdem sind die Symptome, die HCM verursacht, anfangs meist recht mild und deshalb auch schwer zu erkennen (schnelle Atmung, Lethargie und Appetitlosigkeit). Bestimmte Gentests können durchgeführt werden, um diese Krankheit bei einer Ragdoll-Katze jederzeit zu diagnostizieren.
Bis zu 20 % der Ragdolls leiden an hypertropher Kardiomyopathie. Das ist zweifellos eine der schwerwiegendsten Erkrankungen bei der Rasse.
3. Feline Arterielle Thromboembolie (FATE)
Thromboembolie bei Katzen, auch als feline arterielle Embolie bekannt, tritt auf, wenn sich ein Gerinnsel (Thrombus) in einem Blutgefäß bildet und zu einer dünneren Arterie wandert, um sich dort festzusetzen und den Blutfluss zu verhindern. Bei Katzen lagern sich Thromben am häufigsten in den hinteren Gliedmaßen ab und verursachen Lahmheit, Lähmungen und Kältegefühl.
Die Ragdoll ist anfällig für diese Krankheit. Britisch Kurzhaar, Maine Coon und andere Rassen zeigen ebenfalls eine Veranlagung dafür.
4. Polyzystische Nierenerkrankung
Die polyzystische Nierenerkrankung (PKD) ist eine genetisch bedingte, fortschreitende und irreversible Erkrankung, die die Nieren der Katze schädigt und zu allgemeinem Nierenversagen führt. Sie wird durch Mutationen in den Genen verursacht, die an der Erhaltung der Nieren beteiligt sind (PKHD1, PKHD2 und andere). Einige Rassen sind für PKD anfälliger als andere. Zweifelsohne ist die Perserkatze am stärksten betroffen.
Mehr zum Thema Perserkatze Eine Perserkatze baden: 6 hilfreiche Tipps!
In Fachkreisen wird geschätzt, dass bis zu 10 % der Ragdoll-Katzen Anzeichen einer chronischen Nierenerkrankung aufweisen, obwohl nur 3 % von ihnen PKD manifestieren. Die häufigsten Symptome dieser Krankheit sind Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Übelkeit, Erbrechen und übermäßiger Durst. Die einzige mögliche Behandlung ist eine unterstützende Pflege, da es keine Heilung für diese Krankheit gibt.
Die PKD gehört nicht zu den häufigsten Krankheiten bei Ragdoll-Katzen, ist aber eine der wichtigsten.
5. Mastzelltumore
Mastzelltumore sind eine ziemlich aggressive Form des Hautkrebses. Es handelt sich dabei um Ansammlungen von Mastzellen (Zellkörper, die im ganzen Körper verteilt und an allergischen Reaktionen beteiligt sind), die in ihrer Gesamtheit krebsartig geworden sind. Die Klumpen haben ein festes, rosafarbenes Aussehen und sind unbehaart.
Andererseits gibt es auch innere Tumore, die von der Milz ausgehen und dafür bekannt sind, auch auf Leber, Darm, Lymphknoten und Lunge überzugehen. In diesen Fällen sind die Symptome unterschiedlich, je nachdem, welcher Bereich am stärksten betroffen ist.
Vielleicht interessiert dich auch folgender Artikel Hautkrebs bei Katzen: Ursachen und Behandlung
Die erste Behandlung ist die chirurgische Entfernung der Tumore, wann immer dies möglich ist. Wenn es Anzeichen für Metastasen-Bildung gibt, können auch Chemo- und Strahlentherapie eingesetzt werden. Die Prognose ist von Fall zu Fall sehr unterschiedlich und hängt davon ab, wie viele Tumore im Körper der Katze vorhanden sind.
Die meisten Hautknötchen bei Katzen sind gutartig. Trotzdem schadet es nie, Vorsicht walten zu lassen und zum Tierarzt zu gehen, sobald ein Knötchen entdeckt wird.
Vorbeugung ist die beste Option
Wie du sehen kannst, gibt es mehrere häufige Erkrankungen bei Ragdoll-Katzen. Einige von ihnen sind typisch für die Rasse, während andere bei allen Hauskatzen, unabhängig von ihrem Genpool, weit verbreitet sind. Wie dem auch sei, man sollte sich darüber im Klaren sein, dass diese Rasse bestimmte Probleme hat, die mit der Zucht zusammenhängen (insbesondere Kardiomyopathie).
Der beste Weg, um genetische Krankheiten bei reinrassigen Hauskatzen zu vermeiden, ist, die Katzen vor der Zucht auf ihre DNA testen zu lassen. Viele dieser Krankheiten sind nachweisbar, bevor Symptome auftreten, und es ist die Pflicht der Besitzer*innen, keine Katzen mit schädlichen Mutationen zu züchten. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Nachkommen sowohl gesund als auch schön anzusehen sind.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Ragdoll, Animal Health Clinic. Recogido a 22 de noviembre en https://ahcfargo.com/client-resources/breed-info/ragdoll/
- Prueba de la cardiomiopatía hipertrófica para el ragdoll, GENIMAL Biotechnologies. Recogido a 22 de noviembre en https://ahcfargo.com/client-resources/breed-info/ragdoll/
Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.