Gefahren bei der Verwendung von Kosmetika bei Hunden

Es gibt unzählige Produkte für die Hygiene und Pflege unserer Hunde. Aber welche Risiken und Gefahren bestehen bei der Verwendung dieser Kosmetika? Und warum werden immer noch Tierversuche für menschliche Kosmetikprodukte durchgeführt?
Gefahren bei der Verwendung von Kosmetika bei Hunden

Letzte Aktualisierung: 02. Juli 2021

Wenn wir über die Verwendung von Kosmetika bei Hunden sprechen, müssen wir zwei Themenbereiche unterscheiden.

Das erste und komplexeste Thema umfasst die Experimente, die an Hunden und anderen Tieren in den Laboratorien der Kosmetikindustrie durchgeführt werden.

Das zweite Thema ist die Popularisierung von für Haustiere hergestellten Kosmetikprodukten.

Wir werden in unserem heutigen Artikel auf beide Themenbereiche eingehen und sie näher beleuchten.

1. Die Tierversuche der Kosmetikindustrie

Experimente an Tieren sind zweifellos eine der größten Kontroversen in Bezug auf die Kosmetikindustrie. Obwohl wir bei der Gesetzgebung Fortschritte gemacht haben, werden diese Tests weiterhin auf der ganzen Welt durchgeführt.

Weltweit werden jährlich mehr als 115 Millionen Tiere für Tierversuche eingesetzt. Wenn man nur die Europäische Union betrachtet, werden jedes Jahr etwa 12 Millionen Tiere in der Kosmetikindustrie getestet.

Das neue Gesetz

Im Jahr 2003 wurde ein Gesetz zum Verbot von Tierversuchen in der EU erlassen. Die Umsetzung erfolgte in zwei Phasen, und beide wurden bereits umgesetzt.

Die erste Phase erfolgte im Jahr 2009. Das Ziel war es, Tierversuche in der europäischen Kosmetikindustrie auszumerzen und den Import und Export von Kosmetika, die an Tieren getestet wurden, zu verhindern.

Die zweite Phase erfolgte im Jahr 2013 und betrifft insbesondere die Produkte, die Toxizitätstests unterzogen werden müssen. Allerdings räumt die Gesetzgebung den Herstellern eine Frist von 10 Jahren ein, um die Anforderungen dieser zweiten Phase vollständig umzusetzen.

Das Gesetz hat aber ein Schlupfloch

Nun fragen wir uns natürlich: Warum gibt es nach wie vor so viele Tierversuche, wenn es ein geltendes Gesetz gibt, das sie verbietet?

Wenn wir den Text dieses Gesetzes sorgfältig lesen, finden wir ein Schlupfloch, das die Hersteller nutzen, um die Gesetze nicht einhalten zu müssen. Durch die Angabe, dass es keine ausreichend zuverlässige Alternativmethode gibt, können die Firmen weiterhin an Tieren experimentieren.

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Die Gefahren der Testung von Kosmetika an Hunden

Die laxe Haltung vieler Menschen zu Tierversuchen beruht in der Regel auf Unwissen. In der Tat glauben viele, dass Tierversuche darin bestehen, eine Creme auf die Haut des Hundes aufzutragen, um anschließend zu beobachten, ob eine allergische Reaktion auftritt.

Allerdings gehen Tierversuche jedoch sehr viel weiter und sie bergen zahlreiche Risiken für die Gesundheit der Tiere.

Zusätzlich zu den unangenehmen Symptomen einer Allergie sind Tiere zahlreichen gefährlichen Chemikalien ausgesetzt, um die Toxizität der Kosmetika im Hinblick auf die menschliche Gesundheit zu untersuchen.

Mit anderen Worten, sie werden in einer kontrollierten Umgebung vergiftet, um die Reaktion des Körpers auf die Bestandteile von Kosmetika zu testen. Andere Tests können zu irreversiblen genetischen Schäden und zur Entwicklung bösartiger Tumore im Organismus des Tieres führen.

Es wäre undenkbar, derartige Tests bei Menschen in Betracht zu ziehen. Aber Millionen von Tieren sind dieser Realität auf der ganzen Welt täglich ausgesetzt. Dies ist das große ethische Problem der Testung von Kosmetika an Hunden und anderen Tieren.

2. Kosmetika für Hunde: Worauf du achten solltest

Die Industrie für Haustierprodukte erlebt weltweit ein immenses Wachstum. Kleidung, Schuhe, Kosmetik, Schmuck, Kostüme, Möbel, Spielwaren, Gastronomie… Heute finden wir unendlich viele Produkte und Dienstleistungen, die speziell für unsere besten Freunde entwickelt sind.

Aber welche Risiken bestehen und welche Vorsichtsmaßnahmen sollten wir treffen, wenn wir derartige Produkte für unsere Hunde verwenden?

Erstens müssen wir bei der Auswahl der Schönheits- und Hygieneartikel, die wir zur Pflege unserer Hunde verwenden, sehr aufmerksam sein.

In Tierhandlungen und Supermärkten finden wir viele Shampoos, Seifen, Parfums und sogar Aufheller für ihr Fell. Bevor du ein solches Produkt kaufst, solltest du das Etikett sorgfältig lesen und alle Inhaltsstoffe genau überprüfen. Und dir dann überlegen, ob dein Tier wirklich all diese Produkte braucht…

Außerdem solltest du darauf achten, dass sie keinen Alkohol enthalten. Denn Alkohol kann die Haut und die Schleimhäute von Hunden reizen.

Außerdem solltest du keine Kosmetika und Produkte für die menschliche Hygiene verwenden, um deinen Hund zu baden oder zu parfümieren. Denke daran, dass die Inhaltsstoffe dieser Produkte bei Hunden eine Allergie auslösen und sie vergiften können.

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Vermenschliche deinen Hund nicht!

Die Vermenschlichung ist ein zunehmendes und besorgniserregendes Phänomen in der Hundehaltung. Obwohl man denken könnte, dass es ein Zeichen der Liebe ist, einen Hund wie ein Baby zu behandeln, ist die Wahrheit die, dass wir seine Natur nicht respektieren.

Natürlich brauchen unsere Tiere unsere Fürsorge und Liebe. Wir sorgen dafür, dass sie gesund bleiben und pflegen sie. Daher sind einige Kosmetika für die Grundversorgung durchaus sinnvoll und nützlich. Allerdings sollten wir stets daran denken, dass diese Pflege Grenzen hat und wir sie keinesfalls übertreiben dürfen.

Hunde sind Hunde und sollten die Freiheit haben, sich als solche zu benehmen und als solche zu leben. Das bedeutet nicht, dass sie besser oder schlechter als Menschen sind.

Es bedeutet, dass sie es verdienen, mit ihren eigenen Besonderheiten, Bedürfnissen und Unterschieden respektiert zu werden.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.