Der Kampf zwischen Parasit und Wirt

Parasiten existieren aufgrund äußerer Schäden, aber sie stellen auch einen kraftvollen evolutionären Mechanismus in der Geschichte der Spezies dar.
Der Kampf zwischen Parasit und Wirt
Samuel Sanchez

Geschrieben und geprüft von dem Biologen Samuel Sanchez.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

In unserem heutigen Artikel dreht sich alles um Krankheiten und Epidemien. Von Gesichtsmasken bis hin zu geschlossenen Institutionen ist es heute offensichtlicher denn je, dass einige Organismen nur existieren, um einen Nutzen aus uns zu ziehen. Was ist beispielsweise das aktuelle Coronavirus, wenn nicht ein Parasit, der unsere Zellen zu seinem Vorteil nutzt? Es herrscht ein ständiger Kampf zwischen Parasit und Wirt, auf den wir im Folgenden genauer eingehen werden.

Obwohl Parasiten seit jeher eine anhaltende Beziehung zu allen anderen Lebewesen haben, erkennen die meisten von uns erst jetzt, was das wirklich bedeutet. Ein Parasit wird definiert als Lebewesen, das vom Organismus einer anderen Spezies (dem Wirt) lebt und davon profitiert. Der Parasitismus basiert darauf, dem Wirt einen Schaden zuzufügen. Zum Beispiel saugt eine Zecke das Blut eines Hundes, um sich davon zu ernähren, während dabei die Gesundheit des Hundes leidet. Es herrscht jedoch ein komplizierter Kampf zwischen beiden Komponenten, der voller Besonderheiten ist.

Im Folgenden werden wir dir erklären, warum das Leben, wie wir es kennen, ohne Parasiten nicht möglich wäre.

Die verschiedenen Arten von Parasiten

Es gibt zwei Haupttypen von Parasiten:

  • Mikroparasiten: Dieser Typ ist klein und lebt in Zellen. Sie vermehren sich im Inneren des Wirtes (zum Beispiel ein Virus).
  • Makroparasiten: Dieser Typ lebt auf dem Körper oder in Hohlräumen des Wirts. Sie wachsen auf dem Wirt, vermehren sich aber nicht auf ihm, sondern abgeschieden von ihm (ein Beispiel hierfür wären Zecken).

In der Regel betrachten wir Parasiten nur als Blutsauger, aber sie sind in Wirklichkeit viel schlauer als „nur“ Blut zu saugen. Beispielsweise sind andere Arten von Parasiten nicht so offensichtlich zu erkennen. Einige nutzen die elterliche Fürsorge der Arten (Brutparasitismus), während andere die Dienste eines anderen Tieres in Anspruch nehmen (sozialer Parasitismus).

Zecken zählen zu den Makroparasiten

Der Kampf zwischen Parasit und Wirt

Wenn sich ein Parasit an einen Wirt heftet, beginnt ein Prozess, der als Koevolution bezeichnet wird. Dies ist ein komplexes Ereignis, da sich beide Parteien im Laufe der Zeit gegenseitig ändern.

Parasiten sind nicht daran interessiert, ihren Wirt zu töten.

Obwohl dich diese Aussage möglicherweise überraschen mag, entspricht sie dennoch den Tatsachen. Sie beschreibt eine heikle und komplexe Beziehung. Der Parasit möchte den Wirt so lange wie möglich am Leben erhalten, um weiterhin von ihm profitieren zu können. Denn was hat ein Virus davon, wenn es denjenigen tötet, der es in sich trägt, während es sich in dessen Körper zu vermehren beginnt?

Wenn wir darüber nachdenken, erkennen wir, dass der Parasit an einem Gleichgewicht interessiert ist. Mehrere Studien legen nahe, dass die am besten angepassten Parasiten diejenigen sind, die nur geringe Auswirkungen haben.

Wenn der Wirt seinen täglichen Aktivitäten nachgeht, ohne überhaupt zu bemerken, dass er krank ist, ist es wahrscheinlicher, dass sich das Virus auf andere Tiere derselben Art ausbreitet. Tötet der Parasit den Wirt stattdessen, kann er nicht weiter davon profitieren oder sich vermehren. Hohe Sterblichkeitsraten bedeuten meist das Ende einer Spezies im Laufe der Zeit.

Ein Mikrosparasit vermehrt sich im Inneren des Wirtes (zum Beispiel ein Virus).

Wie Tiere auf einen Parasiten reagieren

Während der Parasit satt wird, entwickelt der Wirt Waffen, um ihn loszuwerden. Die komplexe Gen-für-Gen-Hypothese schlägt vor, dass der Wirt für jedes neue Attribut eines infektiösen Erregers eine Abwehr als Antwort erzeugt.

Dabei kommen sowohl das komplexe Immunsystem des Tieres als auch andere Arten von Barrieren ins Spiel. Tiere können sich entwickeln, indem sie Strukturen schaffen, die es den Parasiten erschweren, in ihren Körper einzudringen: dicke Haut, Haare, Hornhaut, Schleim und mehr. Es gibt aber auch Verhaltensbarrieren, durch die die Tiere lernen, Orte mit einem hohen Parasitenbefall zu meiden und sogar kranke Individuen aus ihrer Spezies zu identifizieren.

Viren und Sex, eine engere Beziehung als wir denken

Dieser Wettlauf zwischen Infektion und Infektionsprävention kann für beide Seiten anstrengend sein. Dennoch gibt es einen Hauptunterschied: Der Parasit lebt nur, um den Wirt zu infizieren, aber der Wirt muss sich vermehren.

Die Suche nach einem Partner ist anstrengend und dasselbe gilt für die Bemühungen, den Partner zu beeindrucken. Folglich haben nur gesunde Tiere die Energie dafür, während Tiere mit Parasiten ihre Energie in die Bekämpfung der Krankheit stecken. In diesem Sinne trifft die Aussage „nur der Stärkere setzt sich durch“ gut zu.

Daher können sich nur Tiere mit einem starken Immunsystem und wirksamen Barrieren fortpflanzen. Bis zu einem gewissen Grad werden die Nachkommen diese Stärke erben, so dass sie besser auf den Kampf gegen die Krankheit vorbereitet sind. In der Zwischenzeit werden sich die Parasiten mit ihnen entwickeln, die Barrieren umgehen und die Tiere weiter infizieren.

Der Kampf zwischen Parasit und Wirt: Eine Frage der Stärke

Der Kampf zwischen Parasit und Wirt: Eine Frage der Stärke

Die Existenz von Parasiten ist ein Beispiel für die natürliche Selektion. Das bedeutet, dass diejenigen, die Krankheiten bekämpfen können, sich erfolgreich vermehren werden, während die Schwachen daran sterben. Dies zwingt die Tiere dazu, sowohl immunologische als auch physische Barrieren gegen eine drohende Infektion zu schaffen.

Schließlich ist dies nur ein weiterer Mechanismus der Evolution. Daher würde das Leben, so wie wir es kennen, ohne Parasiten nicht existieren.


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